Hangama Amiri - Quiet Resistance - Kaiserringstipendiatin 2023
Hangama Amiri (*1989, Peshawar, Pakistan) lebt und arbeitet in New Haven, Connecticut, USA. Sie wuchs
in Kabul, Pakistan, und Duschanbe, Tadschikistan, auf, bevor sie 2005 mit ihren Eltern nach Kanada
immigrierte. Ihr Studium absolvierte sie in Halifax und an der Yale University, wo sie 2020 ihren Abschluss
in der Abteilung für Malerei und Druckgrafik machte.
Hangama Amiri arbeitet hauptsächlich mit Textilien. Ihre Stoffe werden in der Technik der Collage
zusammengenäht und stellen den Alltag der Frauen in ihrer Heimat dar. »Heute sind die Frauen in Afghanistan mehr
denn je zu Recht besorgt um ihre Zukunft, ihre Identität und ihre Autonomie in der Gesellschaft«, sagt Amiri.
Gerade deshalb wolle sie mit ihrer Arbeit einen Bezug zu diesen Frauen herstellen, die »inmitten großer Instabilität
dennoch nach progressiven Veränderungen streben«. Zu sehen sind oft private Innenräume, in denen die
Frauen zusammensitzen, sich unterhalten und gemeinsam essen. Sie tragen bunte Kleider und haben auffallend
lange rote Fingernägel. Die Figuren sind oft angeschnitten, so dass die Szenen wie ein fotografischer Schnappschuss
wirken. In diesem privaten Rückzugsort scheint ein freies Leben möglich zu sein. Durch ihren malerischen Einsatz
von Farben und Materialien zeigt Amiri, wie alltägliche Gegenstände mit kulturellen Erinnerungen durchdrungen sind