Das Burgtheater ist als österreichisches Nationaltheater die wichtigste Schauspielbühne des Landes und das größte Sprechtheater Europas, das Tradition, Vielfalt und Fortgang verbindet.
Nach der Comédie-Française ist das Wiener Burgtheater eines der ältesten Sprechtheater Europas. Heute zählt das ehemalige „K. K. Hoftheater nächst der Burg“ mit seinen drei dazugehörenden Spielstätten Akademietheater, Kasino und Vestibül und einem festen Ensemble zu den größten Sprechbühnen Europas und spielt in der deutschsprachigen Theaterlandschaft eine wesentliche Rolle.
Mehr als 400.000 Besucher kommen von September bis Juni in rund 800 Vorstellungen ins Burgtheater, Akademietheater, Kasino und Vestibül. Damit ist das Burgtheater das in Kontinentaleuropa best-besuchte Sprechtheater – mit stetig steigenden Ticketeinnahmen.
Das Burgtheater, 1874-1888 an der Wiener Ringstrasse erbaut, ist die namensgebende und größte der vier Spielstätten und als historisches Gebäude eine bedeutende Touristenattraktion in der Stadt.
Wiener Premiere: 27.9.2025
Eine Produktion des Residenztheaters München
Ein Mann läuft allein durch den Regen. Er fühlt sich fremd, sucht einen Schlafplatz und nach Menschen, die ihm ein Ohr schenken. Wieder und wieder wird er fortgejagt.
Bernard-Marie Koltès’ erster Theatertext ist ein vielschichtiger Monolog, der den französischen Dramatiker bei der Uraufführung 1977 schlagartig bekannt machte. Mit radikaler Ehrlichkeit fängt Koltès die Sehnsucht nach Nähe ein und zeigt das emotionale Chaos eines Haltsuchenden. In der Inszenierung von Robin Ormond wird das Publikum in Form eines Audiowalks Teil dieser rastlosen Reise: Es folgt dem Text über Kopfhörer und bewegt sich mit dem Schauspieler Michael Wächter vom Kasino am Schwarzenbergplatz aus durch die Stadt.
Regie: Robin Ormond
€ 18,-
Die Inszenierung findet im öffentlichen Raum statt und ist nicht barrierefrei. Die Teilnahme an der Vorstellung erfolgt auf eigene Gefahr.
Termine
Sa 27.9.2025, 18:30 | Premiere
Fr 10.10.2025, 18:30
Sa 11.10.2025, 18:30und weitere Termine
Fr 17.10.2025, 18:30
Ort
Burgtheater
Universitätsring 2
A-1010 Wien
Im Stadtraum
Treffpunkt Kasino
Bewertungen & Berichte Die Nacht kurz vor den Wäldern
Schauspiel
Die Kopien
von Caryl Churchill
Premiere: 3.10.2025
Bernard 2 erfährt, dass er ein Klon ist. Vater Salter hat ihn nach dem Selbstmord der Mutter aus dem Zellmaterial des gemeinsamen biologischen Kindes erstellen lassen. Zudem lebt der „echte“ Bernard noch und neben ihm zwanzig weitere Klone, die das Krankenhaus illegal erzeugt hat. Mit dieser Erkenntnis und unbeantworteten Fragen nach Original und Fälschung, Identität und Trauma, Gewalt und Hoffnung konfrontiert, entscheidet Bernard 2, dass er handeln muss.
DIE KOPIEN ist ein Thriller, der die Grundlagen unserer Existenz infrage stellt und eine Welt imaginiert, in der Individualität nichts mehr wert ist. Der junge Regisseur Sebastian McKimm gibt mit dieser Inszenierung sein Wiener Debüt.
Regie: Sebastian McKimm
Bühnenbild: Dimitrij Muraschov
Kostüme: Emma Ursula Ludwig
Musik: Jacob Suske,
Samuel Schaab
Licht: Rodrigo Martinez
Dramaturgie: Sarah Lorenz
Termine
Fr 3.10.2025, 20:00 | Premiere
So 5.10.2025, 19:00
Mi 15.10.2025, 20:00und weitere Termine
Do 30.10.2025, 19:30
Ort
Burgtheater
Vestibül Universitätsring 2
A-1010 Wien
Als Privatlehrer Franz-Josef Murau von seinen Schwestern ein Telegramm erhält, in dem er vom tödlichen Unfall seiner Eltern und seines Bruders erfährt, macht er sich von Rom aus auf den Weg zu seinem Familienwohnsitz im oberösterreichischen Wolfsegg. Die unfreiwillige Rückkehr in seine Heimat löst eine wahre Erinnerungsflut an seine konfliktreiche Jugend und sein Dasein als Außenseiter in einer immer noch von faschistoiden Tendenzen geprägten Gesellschaft aus.
Die schwedische Regisseurin Therese Willstedt nimmt sich des Stoffes für die Bühne an und deutet ihn als zentralen Text für die österreichische Vergangenheitsbewältigung.
Regie: Therese Willstedt
Bühnenbild und Licht: Mårten K. Axelsson
Kostüme: Maja Mirkovic
Musik: Emil Assing Høyer,
Jakob Munck
Dramaturgie: Jeroen Versteele
Termine
Do 16.10.2025, 19:30 | Premiere
Di 21.10.2025, 19:30
Sa 25.10.2025, 19:30
Spektakel für alle nach dem Roman von Jonathan Swift
Premiere: 16.11.2025
Die irrwitzigen Reisen des Schiffsarztes Lemuel Gulliver nach Lilliput und ins Land der Riesen stecken voller Fantasie und Abenteuer; mindestens genauso aufregend sind die weniger bekannten Expeditionen zur fliegenden Insel Laputa oder ins Land der sprechenden Pferde. Jonathan Swifts Literaturklassiker wird im deutschsprachigen Raum vor allem als Kinderbuch vermarktet, ist aber eigentlich eine bissige Satire: Wie absurd die eigene Existenz doch erscheint, wenn man auf völlig andere Lebensformen und Welten trifft.
Nach DIE ZAUBERFLÖTE – THE OPERA BUT NOT THE OPERA und SCHACHNOVELLE bringen Nils Strunk und Lukas Schrenk nun eine musikalische Bearbeitung des weltbekannten Klassikers von 1726 auf die Bühne. Unsere Empfehlung lautet: Ideal ab 8 Jahren! Verpflichtend ab 21! Verjüngend ab 40!
Und natürlich freier Eintritt ab 99 Jahren!
Mit freundlicher Unterstützung der WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG.
Regie: Nils Strunk, Lukas Schrenk
Bühnenbild: Maximilian Lindner
Kostüme: Anne Buffetrille
Musik: Nils Strunk
Songtexte: Lukas Schrenk
Sounddesign: Alexander Nefzger
Studienleiter: Alexander Xidi Christof
Licht: Roman Sobotka
Dramaturgie: Rita Czapka
Live-Musik:
Nils Strunk/Alexander Xidi Christof (Klavier), Jörg Mikula/Amir Wahba (Rhythmus), Bernhard Moshammer/Nikolaus Waltersdorfer (Gitarre/ Bass/ Cuatro/ Gesang), Richie Winkler/Manuel Ernst (Bassklarinette/ Klarinette/ Duduk/ Whistle/ Querflöte), Rina Kacinari/Gudula Urban (Cello/ Gesang), Hans Wagner/Barry O'Mahony (E-Gitarre/ Synthesizer/ Elektronik)
Wiener Premiere: 13.9.2025
Eine Produktion des Schauspiel Köln
1974: Eine junge Frau verlässt ihre Wohnung, um zu einem privaten Tanzvergnügen zu gehen. Vier Tage später stellt sie sich der Polizei und gibt an, einen Journalisten erschossen zu haben. Reue empfindet sie nicht. Was ist Katharina Blum in den vergangenen Tagen widerfahren? Was hat zu dieser dramatischen Entwicklung geführt?
In Form von Protokollen, Berichten und Zeugenaussagen rekonstruiert Heinrich Böll in seiner berühmt gewordenen Erzählung die beispielhafte Geschichte einer Eskalation von Gewalt. Mit seiner Bühnenfassung von DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM zeichnet Bastian Kraft das Bild einer zutiefst patriarchalen Gesellschaft, in der Populismus und Sexismus destruktiv zusammenwirken.
Regie: Bastian Kraft
Bühnenbild: Nadin Schumacher
Kostüme: Jelena Miletić
Musik: Björn SC Deigner
Licht: Bernd Purkrabek
Video: Sophie Lux
Bewertungen & Berichte Die verlorene Ehre der Katharina Blum
Schauspiel
Der Fall McNeal
von Ayad Akhtar
Deutsch von Daniel Kehlmann
Jacob McNeal, ein ebenso erfolgreicher wie narzisstischer Schriftsteller, sieht sich mehr denn je mit dem Einfluss von KI auf sein Schreiben, mit seinem eigenen körperlichen Verfall, aber auch mit seiner familiären Vergangenheit konfrontiert. Sein neuestes Buch basiert fast vollständig auf einem Manuskript seiner verstorbenen Ehefrau und auch die privaten Erfahrungen seines Sohnes hat er ohne dessen Einverständnis verarbeitet. Dieser droht nun, McNeals Karriere öffentlich zu zerstören.
Ayad Akhtars Stück, ins Deutsche übertragen von Daniel Kehlmann, ist ein komplexes Porträt eines privilegierten, exzentrischen Künstlers über 50. Akhtar hinterfragt darin den Schriftstellerberuf an sich sowie die Machtstrukturen zwischen den Geschlechtern und mutmaßt, wie KI uns verändern wird.
Regie: Jan Bosse
Bühne: Stéphane Laimé
Kostüme: Kathrin Plath
Musik: Arno Kraehahn
Video: Andreas Deinert
Licht: Reinhard Traub
Dramaturgie: Christina Schlögl
von und mit Nicholas Ofczarek und Musicbanda Franui
Thomas Bernhards Roman stellt einen Erzähler ins Zentrum, der aus der Distanz seines Ohrensessels eine „künstlerische Abendgesellschaft“ in der Wiener Gentzgasse beobachtet und diese mit bösartiger Genauigkeit seziert. Die versammelte Menge wartet auf die angekündigte Ankunft eines Burgschauspielers; zudem sind die meisten Personen dieser Gesellschaft miteinander verbunden, weil ihre durch Selbstmord aus dem Leben geschiedene Freundin Joana am Nachmittag desselben Tages in der Ortschaft Kilb zu Grabe getragen wurde.
Thomas Bernhards berühmte Prosa wird rezitativisch zum Leben erweckt, während die Musiker:innen von Franui u. a. mit einer Spezialität zu hören sein werden, die sie bekannt gemacht hat: dem Zelebrieren von Trauermärschen und Trauermusik.
Komposition & Musikalische Bearbeitung: Markus Kraler, Andreas Schett
Textfassung: Andreas Schett
Licht: Paul Grilj
Eine Produktion von Musicbanda Franui
2 Stunden 30 Minuten - 1 Pause
Termine
Mo 29.9.2025, 20:00
Do 9.10.2025, 20:00
Sa 1.11.2025, 19:00
Die SCHACHNOVELLE, geschrieben 1941 im brasilianischen Exil, ist eine schmerzliche Erinnerung an die österreichische Heimat, die Zweig verloren hatte. Eingebettet in die Geschichte des NS-Aufstiegs in Österreich Ende der 1930er Jahre, handelt die Novelle von Macht, Ohnmacht, Ruhm, Isolation, Fantasie, Besessenheit, Widerstand und den Schwächen und Stärken des menschlichen Geistes. Und natürlich von Schach, das Zweig als Königsdisziplin aller Spiele betrachtete.
Nils Strunk und Lukas Schrenk widmen sich nach ihrer erfolgreichen Adaption der ZAUBERFLÖTE nun dieser außergewöhnlichen Novelle und bringen sie als musikalisches Schauspiel auf die Bühne.
Regie und Textbearbeitung: Nils Strunk, Lukas Schrenk
Musik: Nils Strunk
Songtexte: Lukas Schrenk
Bühne: Maximilian Lindner
Kostüme: Anne Buffetrille
Licht: Reinhard Traub
Dramaturgie: Rita Czapka
2 Stunden - keine Pause
Termine
Sa 27.9.2025, 20:00
Do 30.10.2025, 20:00
So 2.11.2025, 19:00
Wer war Kaiserin Elisabeth von Österreich? Unter dem Namen Sisi wurde sie zu einer Projektionsfigur der Moderne, ähnlich wie Prinzessin Diana, Amy Winehouse oder Marilyn Monroe. Sisi ist bis heute Inspiration für Filme und Serien, unendlich viele Publikationen versuchen zu ergründen, wer diese historische Persönlichkeit wirklich war – und dennoch hat vor allem die Darstellung der Romy Schneider in drei rührseligen Filmen von Ernst Marischka im allgemeinen Bewusstsein überlebt.
Die junge Regisseurin Fritzi Wartenberg wirft nun gemeinsam mit der Bestsellerautorin Mareike Fallwickl, die zuletzt mit ihren Romanen „Die Wut, die bleibt“ und „Und alle so still“ beeindruckte, einen vielschichtigen und feministischen Blick auf diesen österreichischen Superstar.
Regie: Fritzi Wartenberg
Bühnenbild: Jessica Rockstroh
Kostüme: Leonie Falke
Musik: Elena Ulrich,
Lilian Kaufmann
Licht: Roman Sobotka
Dramaturgie: Christina Schlögl
1 Stunde 45 Minuten - keine Pause
Termine
Fr 26.9.2025, 20:00
Mi 1.10.2025, 20:00
So 26.10.2025, 19:00und weitere Termine
von Sibylle Berg nach ihrem Roman "Vielen Dank für das Leben"
Ein bizarrer Roadtrip und eine bitterböse Coming-Of-Age- Geschichte: 1966 wird in einem ostdeutschen Kreissaal ein Baby ohne erkennbares Geschlecht geboren. Die Mutter entscheidet kurzerhand, es handle sich um einen Jungen, tauft ihn Toto und verstirbt. In einem Kinderheim erfährt Toto, was es für ihn bedeutet, zu sein: Die Umgebung begegnet ihm mit Ausgrenzung, Ablehnung und Gewalt. Nach der Wende landet Toto in einem Rotlichtviertel, verliebt sich wieder und wieder in seine Kinderheimliebe Kasimir, wird zur Frau – und stirbt am Ende der Reise, weil Menschen das tun. Danke für das Leben.
Der Regisseur Ersan Mondtag – bekannt für seine opulenten Inszenierungen – stellt sich mit dieser Arbeit an der BURG vor.
Regie und Bühne: Ersan Mondtag
Kostüme: Teresa Vergho
Komposition und Musikalische Leitung: Beni Brachtel
Videodesign: Luis August Krawen
Choreografie: Tabea Martin
Dramaturgie: Sarah Lorenz
Licht: Reinhard Traub
Mit Live-Orchester und Musik von Beni Brachtel
nach Elfriede Jelinek in einer Bearbeitung von Milo Rau und Ensemble
Eine Koproduktion mit den Wiener Festwochen
„Wenn man’s in Wien aufführt, wird’s sicher der größte Theaterskandal der Zweiten Republik!“ Als Elfriede Jelinek 1981 ihr damals jüngstes Stück, eine „böse Posse mit Gesang“, ankündigte, da ahnte nicht einmal sie, dass BURGTHEATER auch ohne die eigentlich geplante Premiere im Burgtheater ihren Ruf als „Nestbeschmutzerin“ begründen sollte. Eine berühmte Schauspielerfamilie, Geraunze und Geraune in mörderischer Kunstsprache: Für den Schweizer Regisseur und Wiener Festwochen-Intendanten Milo Rau, dem Jelinek nun exklusiv die Rechte für eine späte Burgtheater-Premiere einräumte, werden dies nur einige der Ausgangspunkte für ein größeres szenisches Panoptikum sein: Öffentlichkeit und Anpassung, Geschichte (der BURG, des Theaters und Europas), Faschismus und Verdrängung.
Regie: Milo Rau
Bühne: Anton Lukas
Kostüme: Cedric Mpaka
Musik: Elia Rediger
Video: Moritz von Dungern
Licht: Reinhard Traub
Dramaturgie: Claus Philipp, Markus Edelmann
2 Stunden 15 Minuten - keine Pause
Termine
Fr 3.10.2025, 19:30 | Premiere
So 12.10.2025, 19:00
Premiere: 5.9.2025
Eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen
Zwischen 1915 und 1922 schreibt Karl Kraus das umfangreiche Drama DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHHEIT. In über 200 Szenen wird darin der Erste Weltkrieg auf ebenso abgründige wie absurde Weise dargestellt: von der Verblendung der Politik über gezielte Desinformation durch die Presse bis zu dumpfer Gleichgültigkeit der Bevölkerung. Kraus deckt schonungslos auf, wie die Verflechtung von Machtinteressen und Kriegspropaganda zusammen mit einer opportunistischen Gesellschaft den Wahnsinn des Krieges überhaupt ermöglicht.
Der Regisseur Dušan David Pařízek erstellt eine neue Fassung des Stoffes, der lange Zeit als „unaufführbar“ galt und von Kraus selbst ursprünglich nicht einem irdischen, sondern einem „Marstheater“ zugedacht war.
Regie und Bühne: Dušan David Pařízek
Kostüme: Kamila Polívková
Mitarbeit Kostüme: Magdaléna Vrábová
Live-Musik und Videodesign: Peter Fasching
Licht: Reinhard Traub
Dramaturgie: Lena Wontorra
Termine
Mi 8.10.2025, 19:00
Sa 11.10.2025, 19:00
Mo 20.10.2025, 19:00
Bewertungen & Berichte Die letzten Tage der Menschheit
Schauspiel
Der Tartuffe
von Molière
Deutsch von Simon Werle
In Molières Komödie gibt Tartuffe vor, die Frömmigkeit in Person zu sein, und erlangt dadurch die Gunst von Orgon, der mit seiner Familie in gutbürgerlichen Verhältnissen lebt. Dieser nimmt Tartuffe nicht nur in seine Reihen auf, bietet ihm Unterkunft und Verpflegung, sondern vertraut ihm leichtgläubig seinen Besitz, seine Geheimnisse und seine Tochter Mariane an, die eigentlich in Valère verliebt ist. Unverständnis und Misstrauen gegenüber Tartuffe machen sich in der Familie breit, bis Orgons Gattin Elmire den Hochstapler schließlich enttarnt.
Barbara Frey untersucht in ihrer Inszenierung die Mechanismen der Manipulation und zeigt die Abgründe einer Gesellschaft, die „das Gute“ ganz genau zu kennen scheint.
Regie: Barbara Frey
Bühne: Martin Zehetgruber
Mitarbeit Bühne: Stephanie Wagner
Kostüme: Esther Geremus
Musik: Josh Sneesby
Dramaturgie: Lena Wontorra
von Bertolt Brecht mit Musik von Paul Dessau, Anna Bauer und Pablo Chemor
Volksstück nach Erzählungen und einem Stückentwurf von Hella Wuolijoki
„Ein zurechnungsfähiger Mensch […] hat keinen Sinn für Freundschaft mehr, er ist bereit, über seine eigene Leiche zu gehen“, sagt Gutsbesitzer Puntila und versucht, „Anfälle von Nüchternheit“ zu vermeiden.
Immer, wenn er getrunken hat, wird er zum Menschenfreund. Dann verlobt er sich kurzerhand gleich mit mehreren Arbeiterinnen, beschäftigt Kranke aus Mitleid und philosophiert mit seinem Chauffeur Matti über das Leben. Puntilas Tochter Eva versucht ihren Vater vom Alkohol fernzuhalten und zweifelt an ihrer Verlobung mit dem Attaché. Sie verbündet sich mit Matti und die beiden müssen einsehen, dass sie nicht hauptsächlich unter Puntilas Alkoholmissbrauch, sondern vor allem unter den Regeln des Kapitalismus leiden.
Bertolt Brecht schrieb HERR PUNTILA UND SEIN KNECHT MATTI zusammen mit Hella Wulijoki 1940/41 im finnischen Exil auf Grundlage ihres Stücks „Die Sägemehlprinzessin“.
Regie: Antú Romero Nunes
Bühne: Matthias Koch
Kostüme: Helen Stein,
Magdalena Schön
Musik: Pablo Chemor
Musikalische Mitarbeit: Anna Bauer
Lichtdesign: Marcus Loran
Dramaturgie: Lena Wontorra
2 Stunden 55 Minuten - 1 Pause
Termine
Di 30.9.2025, 19:00
So 19.10.2025, 19:00
Mi 29.10.2025, 19:30
"Warum konnte ich kein normaler Fuks sein, der keine Tagtroime hat, nur Füksisch spricht und sein Krosen Chef gehorcht? Es war di schlechteste aller Zeiten, es war di schlechteste aller Zeiten."
Aus der Perspektive eines Fuchses erzählt George Saunders in seiner Erzählung FUCHS 8 die Geschichte eines neugierigen Tieres. Fuchs 8 ist kein gewöhnlicher Fuchs. Er hat sich die Sprache der Menschen angeeignet und blickt voll kindlich naiver Begeisterung auf die Menschen und ihre Welt. Doch eines Tages wird der Lebensraum seines Rudels durch den Bau eines Einkaufszentrums zerstört. Fuchs 8 entschließt sich, seine Gruppe zu retten. Sein Entschluss hat jedoch verheerende Folgen - die ihm sein Vertrauen in die Menschen nehmen...
Mit einem Brief voller Wahrheiten, Kummer, Schmerz, Erstaunen, Ratlosigkeit und Hoffnung wendet er sich an die Menschheit und hinterlässt uns am Ende der Geschichte mit brennenden Fragen über unser Zusammenleben: In was für einer Welt wollen wir eigentlich leben? Wie stellen wir uns ein Miteinander vor? Haben wir zu wenig Mitgefühl?
Regie & Mitarbeit Kostüme: Amelie Grashof
Kostüme: Lino Pflug
Musik: Hans Wagner
Licht: Enrico Zych
Dramaturgie: Sarah Lorenz
45 Minuten - keine Pause
Termin
So 26.10.2025, 18:00
Ort
Burgtheater
Vestibül Universitätsring 2
A-1010 Wien
THE OPERA BUT NOT THE OPERA
von Nils Strunk und Lukas Schrenk nach Wolfgang Amadeus Mozart und Emanuel Schikaneder
1791, in seinem Todesjahr, vollendete der hochverschuldete Mozart gemeinsam mit seinem Freund Schikaneder die Geschichte um zwei Liebende, die mitten im Kampf dunkler Mächte zueinanderfinden und so die Utopie eines Reiches der Vernunft und Humanität aufscheinen lassen, in dem auch bunte Vögel ihren Platz haben.
In einem Wiener Vorstadt-Theater kam Die Zauberflöte, die heute an fast allen großen Opernhäusern der Welt auf dem Spielplan steht, zur Uraufführung.
232 Jahre später bringt eine fahrende Schauspieltruppe ihre ganz eigene Version der Oper auf die Bühne. Das »Kratky-Baschik-Zaubertheater« ist pleite und braucht dringend die perfekte Unterhaltungsshow. Dazu ist der Truppe jedes Mittel recht: Die heilige Komposition wird neu arrangiert, Mozarts Motive verwandeln sich in Songs unterschiedlichster Stilrichtungen und das umgedichtete Libretto teilen sich nur 6 Spieler*innen, von denen jede*r gleich mehrere Rollen übernehmen muss.
In einer versunkenen Welt des Vaudevilles, des Varietés und des düsteren Prater-Straßentheaters entsteht die vielleicht gewagteste Neuinterpretation der vielleicht berühmtesten Oper der Welt.
Der Schauspieler und Musiker Nils Strunk kreiert mit Autor Lukas Schrenk, einer dreiköpfigen Band und dem Ensemble eine lustvolle, musikalische Reflexion über den Zauber der Bühne und die Kraft des Miteinanders. Mozart und Schikaneder hätten sich im Grabe mitgedreht.
Regie & Musik: Nils Strunk
Bühne: Anneliese Neudecker
Kostüme: Anne Buffetrille
Fassung: Lukas Schrenk, Nils Strunk
Sounddesign: Alexander Nefzger
Licht: Norbert Gottwald
Ton: Moritz Schauer
Dramaturgie: Anika Steinhoff
Inès, Estelle und Garcin haben nur Vermutungen darüber, warum sie miteinander ausgerechnet in dieser Hölle gelandet sind: ein Innenraum ohne Fenster und Spiegel. Turmhoch eingemauert, nur ab und an besucht von einem skurrilen Kellner. Ein Draußen? Gibt es hier nicht. Selbst die Augenlider sind erlahmt; der Ort droht mit durchgängigem Wachsein, ohne die erlösenden „schwarzen Blitze“ des Blinzelns. Warum sind gerade diese drei Menschen, die sich im Leben nie begegnet sind, hier zusammengepfercht worden? Welche Schuld hat sie hierhergeführt? Halten sie das Folterbesteck für die anderen bereits in den Händen, ohne es zu wissen?
Jean-Paul Sartres Klassiker des Existenzialismus, uraufgeführt 1944 in Paris unter der Herrschaft der Nationalsozialisten, ist nicht nur Schlüsselwerk zum Verständnis von Sartres Philosophie der Freiheit, die um die Frage kreist, wie uns die Blicke der Anderen gegen unseren Willen definieren. GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT ist auch ein Stück über die Ungewissheit, über das Eingeschlossen-Sein und die Isolation, über eine veränderte Wahrnehmung von Zeit, die sich in einer zur Ewigkeit gedehnten Gegenwart bleiern über die Menschen und Dinge legt. Insofern hat es wertvolles Wissen gespeichert, in dem wir uns im Rückblick auf die vergangenen Jahre überraschend wiederfinden.
Inszenierung: Martin Kušej
Bühne: Martin Zehetgruber
Mitarbeit Bühne: Stephanie Wagner
Kostüme: Werner Fritz
Musik: Aki Traar
Licht: Michael Hofer
Dramaturgie: Alexander Kerlin
Wir bedanken uns herzlich bei Erwin Wurm und dem Atelier Erwin Wurm für die Leihgabe der Gurkenskulptur, bei der es sich um ein Original aus der Werkstatt des Künstlers handelt.
Prinz Hamlet weiß nicht, wie ihm geschieht. Vor nur zwei Monaten ist sein Vater gestorben und schon hat sich seine Mutter mit seinem Onkel Claudius vermählt, der nun der neue König von Dänemark ist. Als ihm dann noch der Geist seines toten Vaters erscheint, ihm mitteilt, er sei von seinem Bruder Claudius heimtückisch vergiftet worden und ihn auffordert den Mord zu rächen, gerät der Prinz in Verzweiflung. Unfähig zu handeln, verfängt er sich in einem Geflecht aus Wahnsinn und Widersprüchen, Rollenspiel, Verrat und Intrigen. In ihrer Inszenierung von Shakespeares weltberühmter Tragödie lässt Karin Henkel die Geister der Vergangenheit immer wieder auferstehen. Ein unaufhörliches Spiel aus Schein und Sein. Oder Nichtsein.
Regie: Karin Henkel
Bühne: Katrin Brack
Kostüme: Teresa Vergho
Musik: Thomas Kürstner, Sebastian Vogel
Chorleitung: Alexander Weise
Licht: Michael Hofer
Dramaturgie: Thomas Jonigk, Christina Schlögl
In einer Neuübersetzung von Terézia Mora
In einer Bearbeitung von Thomas Jonigk und Philipp Stölzl
Liliom ist Ausrufer beim Karussell im Vergnügungspark – ein lauter, grober und doch unwiderstehlicher Vorstadt-Casanova. Das Stück, mit dem sich der bildgewaltige Film- und Theaterregisseur Philipp Stölzl zum ersten Mal an der BURG präsentiert, ist 1909 in der Endphase der Österreichisch-Ungarischen Monarchie entstanden. Es erzählt von einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, in der sich arme und ausgebeutete Menschen zu emanzipieren beginnen. Nur führen Lilioms Befreiungsschläge leider in die Halbwelt der Spieler und Kleinkriminellen: Ein Freund überredet ihn zu einem Raubüberfall. Doch der geht schief ... und am Ende kommt ihm nichts und niemand zu Hilfe. Nicht einmal der Himmel.
Regie und Bühne: Philipp Stölzl
Bühnenbild-Mitarbeit: Franziska Harm
Kostüme: Kathi Maurer
Licht: Michael Hofer
Musik: Ingo Ludwig Frenzel
Dramaturgie: Thomas Jonigk
Kein Tag vergeht, an dem wir nicht in den Spiegel schauen. Wenige Tage vergehen, an denen wir in den Spiegel schauen und denken: „Wow, siehst du heute wieder fantastisch aus!” Wir lernen, was schön ist. Wir lernen, was nicht schön ist. Wir bewerten und werden bewertet. Manche Körper haben es von Geburt an schwerer als andere. Die weißen Körper sind „die Schönen”. Die jungen, fitten Körper ohne sichtbare Behinderung sind „die Schönen”. Die Cis-Körper sind „die Schönen”. Schluss damit! In dieser Stückentwicklung wird mit Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren die Hässlichkeit zelebriert und alles, was „schön” ist, hinterfragt.
Regie: Saliha Shagasi
Ausstattung: Melina Jusczyk
Choreographie: Theo Emil Krausz
Licht: Enrico Zych
Dramaturgie: Markus Edelmann
1 Stunde 15 Minuten - keine Pause
Ab 12 Jahren
Termine
Sa 11.10.2025, 19:30
Mo 13.10.2025, 10:00
Fr 24.10.2025, 19:00
Ort
Burgtheater
Vestibül Universitätsring 2
A-1010 Wien
Franz Fröstl ist sechs Jahre alt und wohnt in Wien. Der Schulstart ist nicht gerade leicht: Seine beste Freundin Gabi Gruber kommt nicht in dieselbe Klasse wie er und der Franz muss zu seiner Unzufriedenheit auch noch feststellen, dass das Lesen lernen ganz schön lange dauert. Als wäre das nicht schon genug, ist sein Klassenlehrer auch noch so ein komischer Zickzack-Typ, der nur abgehakt und unfreundlich spricht und die Schüler*innen herumkommandiert, als wären sie Soldat*innen. Der Franz findet, der Zickzack könnte ruhig ein wenig höflicher sein, aber es ist gar nicht so einfach das dem Zickzack zu erklären, denn sobald er sich aufregt, bekommt er eine ganz piepsige Stimme. Das ist ein Problem, weil der Franz dem Zickzack deswegen auch gar nicht erklären kann, wie die Zahlen aus dem Rechenheft verschwinden, oder der Gabi, dass sie – natürlich – unrecht hat, wenn sich die beiden mal wieder streiten. Das alles nervt, aber der Franz weiß sich zu helfen.
Einrichtung: Tobias Georg Jagdhuhn
Kostüm: Maria-Lena Poindl
45 Minuten - keine Pause
Erwachsene: € 8,- / Kinder bis 14 Jahre: € 6,-
Termin
Di 7.10.2025, 10:00
Ort
Burgtheater
Vestibül Universitätsring 2
A-1010 Wien
von Lotfullah Yusufi, Anna Manzano, Marie Theissing und Magdalena Knor
Lotfullah ist 2015 als 15-Jähriger allein nach Österreich geflohen. 2017 trat er das erste Mal im Vestibül des Burgtheaters auf und spielte danach mit der Theatergruppe SPIGL auf Theaterfestivals, Parkplätzen, im Zirkuszelt und beim Heurigen. Jetzt, 2025, erzählt er über sich – wieder im Vestibül.
Das ist keine Flüchtlingsgeschichte, das ist eine kafkaeske Erzählung über Bürokratie. Eine Geschichte von unverständlicher Amtssprache, von Gewalt, vom Wert einer Staatsbürgerschaft und von Lotfullahs bemerkenswerter Ausdauer, seinem Charme und Humor. Eine Geschichte über die Macht von Institutionen und die Kraft menschlicher Beziehungen.
Regie: Anna Manzano
Bühne und Kostüme: Magdalena Knor
Musik: Marie Theissing
Licht: Enrico Zych
Dramaturgie: Rita Czapka
1 Stunde 15 Minuten - keine Pause
Ab 12 Jahren
Termine
Do 9.10.2025, 10:00
Do 16.10.2025, 20:00
Ort
Burgtheater
Vestibül Universitätsring 2
A-1010 Wien
Bewertungen & Berichte Lotfullah & die Staatsbürgerschaft
1Schauspiel
Ein Sommernachtstraum
von William Shakespeare
Deutsch von Angela Schanelec, Jürgen Gosch und Wolfgang Wiens
Koproduktion mit der Ruhrtriennale
Die Nacht setzt ein mit der Todesdrohung eines Vaters gegen seine Tochter. Zwei Liebespaare treibt dies in den Athener Wald, wo sie von Elfen, deren Geschlechter sich nicht einordnen lassen, verzaubert werden, so dass jede*r eine*n andere*n liebt. Auch sind Handwerker im Wald unterwegs, um eine Tragödie zu proben, mit einem Löwen, vor dem man sich nicht fürchten darf. Und das Königspaar der Elfen streitet um einen indischen Knaben und lässt dabei die Flüsse über ihre Ufer treten ...
Die 400-jährige Vergangenheit von Shakespeares EIN SOMMERNACHTSTRAUM hat uns einiges über unsere krisengeschüttelte Gegenwart mitzuteilen. Die Klimakatastrophen jener Zeit, die Verteidigung patriarchaler Herrschaftssysteme gegen genderfluide Identitäten und sogar Triggerwarnungen im Theater sind Bestandteil von Shakespeares meistgespielter Komödie. Doch handelt es sich auch um ein zeitloses Stück über das Spiel und die Kraft der Verwandlung. Im Athener Wald wird des einen Wunschtraum zum Alptraum des anderen. Shakespeare beschwört einen nächtlichen Seelenzustand, in dem sich die Menschen nicht mehr über den Weg trauen und beginnen, Gefühle und Gewissheiten zu hinterfragen. Sie durchleben alle Spielarten der Liebe und ringen dabei um ihre Sprache. Am Ende der ausschweifenden Fantasienacht erwachen die Liebespaare beschämt aus jener „Gegenwelt“ Athens. Doch nicht alle werden wieder zurückverwandelt. Der Zauber des Theaters besteht hoffnungsvoll weiter.
Koproduktion mit der Ruhrtriennale
Regie: Barbara Frey
Bühne: Martin Zehetgruber
Mitarbeit Bühne: Stephanie Wagner
Kostüme: Esther Geremus
Musik: Barbara Frey, Josh Sneesby
Licht: Rainer Küng
Dramaturgie: Andreas Karlaganis
Abriss der Gesellschaft
nach dem gleichnamigen Roman von Rainald Goetz
Österreichische Erstaufführung
In einer Fassung von Stefan Bachmann & Lea Goebel
Johann Holtrop, ein machiavellistischer Macher, bestimmt als Vorstandsvorsitzender eines Medienkonzerns über 80.000 Mitarbeitende weltweit und eine Bilanzsumme von 15 Milliarden Euro. Holtrop lebt im Wahn der absoluten Gegenwart: Sein Ego und Charisma walzen alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt – bis seine steile Karriere ihr jähes Ende findet.
Acht Schauspielerinnen und eine Live-Band erzählen in dieser rhythmisch treibenden Inszenierung vom Aufstieg und Fall eines Managers, von politischen Umbrüchen der Nullerjahre und nicht zuletzt von männlicher Führung und giergetriebenen Machtdynamiken.
Regie: Stefan Bachmann
Bühnenbild: Olaf Altmann
Kostüme: Jana Findeklee,
Joki Tewes
Komposition und Musikalische Einrichtung: Sven Kaiser
Choreographie und Körperarbeit: Sabina Perry
Licht: Michael Gööck
Dramaturgie: Lea Goebel
Eine Koproduktion des Schauspiel Köln mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus
Dauer und Pausen
Für die literarische Jugendbewegung des „Sturm und Drang“ war Friedrich Schillers 1784 uraufgeführtes Stück KABALE UND LIEBE ein identitätsstiftendes Werk, erzählt es doch vom Befreiungsversuch aus autoritären Gesellschaftsstrukturen. Die bürgerliche Louise und der adelige Ferdinand verteidigen ihre Liebe trotz geltender Standesgrenzen und werden schließlich Opfer ihres gegen sie intrigierenden Umfelds.
Ebru Tartıcı Borchers untersucht in ihrer Inszenierung die gegenwärtige Gültigkeit dieses Stoffes. Inwiefern ist die Liebe nach wie vor ein Kampffeld sozialer Zwänge und Klassenunterschiede? Wie groß ist die Kraft der Liebe wirklich? Mit einem jungen Community-Ensemble wird auf spielerische Weise nach unkonventionellen Antworten gesucht, die Möglichkeiten der Veränderung schaffen.
Regie: Ebru Tartıcı Borchers
Ausstattung: Sam Beklik
Choreografie: Azahara Sanz Jara
Licht: Rodrigo Martinez
Dramaturgie: Markus Edelmann
1 Stunde 45 Minuten - keine Pause
Ab 14 Jahren
Termine
Sa 18.10.2025, 19:30
Mo 20.10.2025, 10:00
Di 21.10.2025, 10:00
Ort
Burgtheater
Vestibül Universitätsring 2
A-1010 Wien
„Die leeren Versprechungen des Fortschritts waren nichts als Spucke in das Gesicht der Märtyrer aller Generationen. Wenn Zeit nur eine Form der Wahrnehmung ist, oder eine Kategorie der Vernunft, dann ist die Vergangenheit ebenso gegenwärtig wie das Heute. Kain ermordet Abel weiterhin. Immer noch schlachtet Nebukadnezar die Söhne von Zedekiah und sticht Zedekiah die Augen aus. Das Pogrom von Kesheniev hört nie auf. Immerfort werden in Auschwitz Juden verbrannt. Diejenigen, die den Mut nicht haben, ihrer Existenz ein Ende zu machen, haben nur noch einen Ausweg: ihr Bewusstsein abzutöten, ihr Gedächtnis lahmzulegen, die letzte Spur von Hoffnung auszulöschen.“ (Isaac B. Singer)
Frank Castorf inszeniert Thomas Bernhards letztes Stück HELDENPLATZ über eine aus dem Exil zurückgekehrte jüdische Professorenfamilie und die Traumata der Geschichte nicht als mittlerweile gefällige Österreich-Beschimpfung, sondern als einen Text von historischer Tiefe über Themen, die von starker Virulenz geblieben sind, hierzulande und anderswo: Antisemitismus, Vertreibung, Flucht, Exil – und Geschichtsvergessenheit. Dabei wird der Horizont weit über den Heldenplatz im Herzen Wiens hinaus gespannt.
Regie: Frank Castorf
Bühne: Aleksandar Denić
Kostüme: Adriana Braga Peretzki
Musik: William Minke
Videodesign: Andreas Deinert
Lichtdesign: Lothar Baumgarte
Dramaturgie: Sebastian Huber
Dialoge schreiben leicht gemacht - das Schreib-Labor geht in die 2. Runde. Diesmal mit Fokus auf dramatischem Text. Wir wollen uns insbesondere mit der Textform des Dialogs auseinandersetzen: Wie schreibt man ein gutes Zwiegespräch? Wie entstehen dadurch plastische Figuren? Wer spricht wie zu wem - und was wird überhaupt gesagt? Holt das weiße Blatt Papier heraus, versuchen wir´s zu füllen!
A: Hi!
B: Hi!
A: Was geht?
B: Drama!
Dieses Labor richtet sich an junge Erwachsene, die sich mit Texten auseinandersetzen wollen und den Schreib-Flow suchen. Es ist keine Vorerfahrung notwendig.
Arad Dabiri ist Autor.
"Der Dialog ist einfach alles: Kitsch, Pathos, Bühne, Real Life: let's talk!"
Lena Wontorra ist Dramaturgin und arbeitet an der BURG.
2 Stunden - keine Pause
Alter:16 bis 30 Jahre
Anmeldung ab 10.09.25!
Du hast Interesse an diesem Labor? Dann melde dich jetzt mit deinem Namen, Alter, Mailadresse, Telefonnummer und Rechnungsadresse unter community@burgtheater.at
Termin
Fr 10.10.2025, 18:30
Ort
Burgtheater
Treffpunkt Kassenhalle Universitätsring 2
A-1010 Wien
Bewertungen & Berichte Drama! - Schreiblabor am Wochenende
Kinderprogramm
Ich packe meinen Koffer
Herbstferien-Labor mit Cäcilia Färber
.. und nehme euch mit in unbekannte Welten. Nicht mit dem Schiff, sondern mit Körper und Stimme.
In Spielen und Übungen aus Tanz und Theater entdecken wir neue Ichs: winzig klein oder riesengroß, fremd oder vertraut. Wer bin ich – und wer könnte ich noch sein? Gemeinsam erkunden wir, wie viele Rollen in uns stecken.
Mal verwandeln wir uns, mal halten wir einen Moment fest und spüren ihm nochmal nach – wie eine Szene, die wir zurückspulen.
Mach mit auf dieser fantastischen Theaterreise in GULLIVERS REISEN!
Cäcilia Färber ist Tänzerin und Theaterpädagogin.
„Wenn ich mich bewege, dann gerne, um Musik oder Sprache in den Raum zu zeichnen. Bewegt werde ich am liebsten vom Meer.”
Anmeldung ab 10.09.2025!
Du hast Interesse an diesem Labor? Dann melde dich jetzt mit deinem Namen und Alter, Name + Mailadresse +Telefonnummer + Rechnungsadresse einer erziehungsberechtigten Person unter community@burgtheater.at an
4 Stunden 30 Minuten - keine Pause
8 bis 11 Jahre
Termin
Di 28.10.2025, 9:30
Ort
Burgtheater
Treffpunkt Kassenhalle Universitätsring 2
A-1010 Wien
Eine Führung durch das Burgtheater verspricht ganz besondere Einblicke in die Architektur, Kunst, Organisation und Geschichte eines der größten und ältesten Sprechtheater Europas.
Der Rundgang beinhaltet die Besichtigung der Feststiegen mit berühmten Deckengemälden von Franz Matsch und den Brüdern Gustav und Ernst Klimt, die Skulpturensammlungen namhafter Dichter wie u. a. Hauptmann, Schnitzler, Raimund, Nestroy, die Ehrengalerie mit Porträts berühmter Ensemblemitglieder bis hin zur Technik der größten Sprechbühne Europas oder nach Möglichkeit auch in den Zuschauerraum.
Sie müssen Ihr Führungsticket nicht im Voraus buchen, ausgenommen Sie buchen für eine Gruppe. Gerne führen wir auch Rollstuhlgäste, bitten geben Sie uns in diesem Fall Ihre Teilnahme im Voraus bekannt.
Bitte beachten Sie außerdem, dass die Führung durch den Zuschauerraum und auf die Bühne an einzelnen Tagen sowie in den Sommermonaten wegen Umbau-, Probe- oder Reparaturarbeiten nicht oder nur eingeschränkt möglich ist.
Bewertungen & Berichte Führung im Burgtheater / BURG Digital
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Burgtheater
Das Burgtheater ist als österreichisches Nationaltheater die wichtigste Schauspielbühne des Landes und das größte Sprechtheater Europas, das Tradition, Vielfalt und Fortgang verbindet.
Nach der Comédie-Française ist das Wiener Burgtheater eines der ältesten Sprechtheater Europas. Heute zählt das ehemalige „K. K. Hoftheater nächst der Burg“ mit seinen drei dazugehörenden Spielstätten Akademietheater, Kasino und Vestibül und einem festen Ensemble zu den größten Sprechbühnen Europas und spielt in der deutschsprachigen Theaterlandschaft eine wesentliche Rolle.
Mehr als 400.000 Besucher kommen von September bis Juni in rund 800 Vorstellungen ins Burgtheater, Akademietheater, Kasino und Vestibül. Damit ist das Burgtheater das in Kontinentaleuropa best-besuchte Sprechtheater – mit stetig steigenden Ticketeinnahmen.
Das Burgtheater, 1874-1888 an der Wiener Ringstrasse erbaut, ist die namensgebende und größte der vier Spielstätten und als historisches Gebäude eine bedeutende Touristenattraktion in der Stadt.