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Literatur | Lesung

Universen: Poetic Justice

Schauspiel Hannover

In der Literaturreihe Poetic Justice lädt der Bachmann-Publikumspreisträger Necati Öziri Autor:innen in das Wohnzimmer der Universen ein. Die Leitfrage dieser Reihe an die eingeladenen Autor:innen lautet: Was hat sie beim Schreiben des Textes beeinflusst, begleitet, bewegt? Ein Foto, ein Song, ein Film, ein anderer Text, eine Erinnerung, ein Gericht, eine Straßenecke oder etwas ganz anderes? Gemeinsam mit den Autor:innen möchten wir ein „Archiv politischer Inspiration“ erstellen und laden dabei zu Çay und Çekirdek ein. Necati Öziri wurde 1988 geboren, hat Philosophie, Germanistik und Neuere Deutsche Literatur in Bochum, Istanbul, Olsztyn und Berlin studiert. Öziri war Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung, unterrichtete an der Ruhr-Universität Bochum formale Logik und arbeitete am Ballhaus Naunynstraße, Berlin. Von der Spielzeit 2013/14 bis einschließlich 2016/17 war er Teil der Dramaturgie am Maxim Gorki Theater Berlin, davon zwei Jahre künstlerischer Leiter des Studio Я. Seit 2017 ist er Dramaturg des Theatertreffens und Leiter des Internationalen Forums. Seine Werke wurden u.a. am Schauspiel Zürich, Maxim Gorki Theater und dem Nationaltheater Mannheim inszeniert. 2021 gewann Öziri mit Morgen wache ich auf und dann beginnt das Leben den Bachmann-Publikumspreis. Am 26. Januar 2023 ist die Autorin Lin Hierse mit ihrem Debütroman Wovon wir träumen bei uns zu Gast. Lin Hierse, geboren 1990 in Braunschweig, hat Asienwissenschaften und Humangeographie studiert. Sie lebt in Berlin und ist seit 2019 Redakteurin der taz. Dort erscheint auch ihre Kolumne poetical correctness. Wovon wir träumen ist ihr erster Roman. Nur eins kann ich mir nicht aussuchen: Tochter sein Eine junge Frau steht auf einem Berg in Shaoxing. Sie ist gekommen, um ihre Großmutter zu beerdigen. Die Frage, wo sie selbst hingehört, schiebt sie beiseite. Vielleicht ist sie überall ein bisschen zu Hause oder nirgendwo ganz. Ihre Mutter hat China vor Jahren verlassen, weil sie in Deutschland ein anderes Leben wollte. Die Träume der jungen Frau ähneln denen ihrer Mutter. Und doch träumt sie anders, weil die Orte verschwimmen und sie die Geister der Familie nicht los wird. Subtil, mutig und mit feinem Gefühl für die Sprache erzählt Lin Hierse in Wovon wir träumen von einer Beziehung zwischen Mutter und Tochter und den Fragen nach Identität, Nähe und Abgrenzung. Auf den Spuren der deutsch-chinesischen Geschichte findet sie eine Form, Migration nicht als Trauma zu begreifen, sondern als Traum. Am 27. Februar empfängt Necati Öziri die Autorin Fatma Aydemir mit ihrem Roman Dschinns. Fatma Aydemir wurde 1986 in Karlsruhe geboren. Sie lebt in Berlin und ist Kolumnistin und Redakteurin bei der taz. Bei Hanser erschien 2017 ihr Debütroman Ellbogen, für den sie den Klaus-Michael-Kühne-Preis und den Franz-Hessel-Preis erhielt. 2019 war sie gemeinsam mit Hengameh Yaghoobifarah Herausgeberin der Anthologie Eure Heimat ist unser Albtraum. Ihr zweiter Roman Dschinns (Hanser, 2022) wurde mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2022. „Die Bilder und Situationen, die Aydemir aufruft, sind von einer beinahe unheimlichen Präzision. Jeder sparsame Dialog, jedes verstockte Gefühl, jede popkulturelle Referenz – kurz: jedes Wort – sitzt.“ Maryam Aras, Die Presse, 05.03.22 Dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Fatma Aydemirs großer Gesellschaftsroman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind. Alle haben sie ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden. Was sie jedoch vereint: das Gefühl, dass sie in Hüseyins Wohnung jemand beobachtet. Voller Wucht und Schönheit fragt Dschinns nach dem Gebilde Familie, den Blick tief hineingerichtet in die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte und weit voraus.
Literatur | Lesung

Die Unbeugsamen. Über den Aufbruch im Iran

Schauspiel Hannover

Seit der Festnahme und dem gewaltsamen Tod der 22-jährigen Kurdin Jîna Mahsa Amini sind im Iran ausgehend von der kurdischen Stadt Saqqez breite Protestbewegungen mit Frauen an der Spitze entfacht. Die Menschen verlangen landesweit den Sturz des repressiven Regimes. Dieses reagiert mit massivem Einsatz von Gewalt. Hunderte Protestierende wurden in den vergangenen Monaten verhaftet oder getötet. Mit Texten und Stimmen von Journalist:innen, Autor:innen und Aktivist:innen werfen wir im Rahmen dieser Solidaritätsveranstaltung den Blick auf die aktuellen Ereignisse im Iran. Die Veranstaltung entstand als Kooperation von Nationaltheater Mannheim, Münchner Kammerspielen und Theater Basel und wurde initiiert von Nazli Saremi, Sarah Zastrau mit konzeptioneller Mitarbeit von Dominika Široká.
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Ulrich Tukur & Christian Redl

Scharoun Theater Wolfsburg

Mit Ulrich Tukur (Rezitation), Christian Redl (Rezitation), Olena Kushpler (Klavier) Lesung mit Musik In einer Zeit zunehmender Zerstörung der Sprache und gleichzeitiger visueller Überreizung wollen die beiden Schauspieler Ulrich Tukur und Christian Redl nochmal an die Anfänge, an den Ursprung von Theater erinnern: Den Text, die Sprache, mit der man eine gute Geschichte erzählt. Beide sind in ihrer Jugend mit den großen Gedichten deutscher Sprache in Berührung gekommen. Neben ihren Lieblingsgedichten haben sich beide dazu noch eine fast in Vergessenheit geratene Form ausgesucht: Die Ballade. Wie der Kriminalroman lebt sie von Spannungsmomenten und Knalleffekten. Sie beschreiben immer wieder den Konflikt des Einzelnen mit der Gesellschaft und stellen die ewigen Fragen nach Gerechtigkeit, Schicksal und Schuld. Nur mit ihrer Stimme und ihrer Mimik zaubern Tukur und Redl mit Texten von Goethe, Heine über von Eichendorff, Fontane bis zu Brecht, Enzensberger und Kästner fantastische Welten auf die Bühne, die zutiefst berühren. Die Pianistin Olena Kushpler reagiert am Klavier auf die Texte mit historisch adäquaten Musikstücken von List, Satie, Schönberg, Schumann u.a.
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Poetry Slam: Macht Worte! - Gold

Staatsoper Hannover

Bei “Macht Worte! – Gold”, dem Best-Of-Poetry-Slam in der Oper Hannover, ist genau das drin, was draufsteht: die absolute Crème de la Crème der Poetry Slam- und Lesebühnen-Szene. Und die ganze Bandbreite und rasante Vielseitigkeit der gegenwärtigen Bühnen- und Performance-Literatur. Viermal im Jahr, viermal im ganz großen Haus, viermal in Gold. Und das bereits zum neununddreißigsten Mal. Über zwei wort- und spannungsgeladene Leserunden treten die Poetry Slammer:innen und Autor:innen Lara Ermer (Frankfurt), Luca Swieter (Aachen), Dominik Ehrst (Oldenburg), Wehwalt Koslovsky (Hamburg) und Andreas “Spider” Krenzke (Berlin) in den Vortragsring. Durch den Abend führen die Autoren, Moderatoren und Literaturveranstalter Henning Chadde und Jan Egge Sedelies. Eine Veranstaltung in Kooperation mit „Macht Worte!“ - der hannoversche Poetry Slam. macht-worte.com
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Universen: Poetic Justice

Schauspiel Hannover

zu Gast: Max Czollek In der Literaturreihe Poetic Justice lädt der Bachmann-Publikumspreisträger Necati Öziri Autor:innen in das Wohnzimmer der Universen ein. Die Leitfrage dieser Reihe an die eingeladenen Autor:innen lautet: Was hat sie beim Schreiben des Textes beeinflusst, begleitet, bewegt? Ein Foto, ein Song, ein Film, ein anderer Text, eine Erinnerung, ein Gericht, eine Straßenecke oder etwas ganz anderes? Gemeinsam mit den Autor:innen möchten wir ein „Archiv politischer Inspiration“ erstellen und laden dabei zu Çay und Çekirdek ein. Am 4. Oktober 2022 ist der Lyriker und Essayist Max Czollek mit seinen Werken Gegenwartsbewältigung und Desintegriert euch! zu Gast. Necati Öziri wurde 1988 geboren, hat Philosophie, Germanistik und Neuere Deutsche Literatur in Bochum, Istanbul, Olsztyn und Berlin studiert. Öziri war Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung, unterrichtete an der Ruhr-Universität Bochum formale Logik und arbeitete am Ballhaus Naunynstraße, Berlin. Von der Spielzeit 2013/14 bis einschließlich 2016/17 war er Teil der Dramaturgie am Maxim Gorki Theater Berlin, davon zwei Jahre künstlerischer Leiter des Studio Я. Seit 2017 ist er Dramaturg des Theatertreffens und Leiter des Internationalen Forums. Seine Werke wurden u.a. am Schauspiel Zürich, Maxim Gorki Theater und dem Nationaltheater Mannheim inszeniert. 2021 gewann Öziri mit Morgen wache ich auf und dann beginnt das Leben den Bachmann-Publikumspreis. Max Czollek, 1987 in Berlin geboren, schloss sein Studium der Politikwissenschaften an der FU Berlin mit einer Promotion am Zentrum für Antisemitismusforschung ab. Seit 2009 ist Czollek Mitglied des Lyrikkollektivs G13 sowie seit 2013 Initiator und Kurator des internationalen Lyrikprojekts Babelsprech. Ebenfalls ist er seit 2016 Mitherausgeber des Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart. Gemeinsam mit Sasha Marianna Salzmann kuratierte er 2016 Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen und 2017 die Radikalen Jüdischen Kulturtage am Maxim Gorki Theater, Studio Я, in deren Rahmen sein Theaterstück Celan mit der Axt uraufgeführt wurde. Im Herbst 2020 folgte der dezentrale Kongress Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur an Theatern und Institutionen im gesamten deutschsprachigen Raum. Ab 2021 war er künstlerisch-akademischer Kurator des Projektes Coalition for a Pluralistic Public Discourse (CPPD) für eine plurale Erinnerungskultur und darüber hinaus 2022 künstlerischer Leiter der Ausstellung Rache – Geschichte und Fantasie im Jüdischen Museum Frankfurt. Neben seinen viel rezipierten Essays Desintegriert Euch! (2018) und Gegenwartsbewältigung (2020) (erschienen im Carl Hanser Verlag) veröffentlichte Czollek auch die Gedichtbände Druckkammern (2012), Jubeljahre (2015) und Grenzwerte (2019) im Verlagshaus Berlin.
Literatur

Uwe Tellkamp: Der Schlaf in den Uhren

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August 2015: Fabian Hoffmann, der einstige Dissident, steht als Chronist in Diensten der »Tausendundeinenachtabteilung« von Treva. Hier, in den Labyrinthen eines unterirdischen Reichs, arbeitet die »Sicherheit« an Aktivitäten, zu denen einst auch die Wiedervereinigung zweier geteilter Staaten gehörte. In diese Welt ist Fabian einem ihrer Kapitäne, Deckname »Nemo«, gefolgt, um herauszufinden, wer seine Schwester und seine Eltern verraten hat. Zugleich ist Fabian mit einer Chronik befasst, die zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung erscheinen soll. Doch es kommt anders. Fabian gerät auf eine Reise, die ihn tief in die trevische Gesellschaft und ihre Utopien hineinführt. Er analysiert Ordnungsvorstellungen und Prinzipien der Machtausübung, die Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien, beobachtet die Veränderungen im alltäglichen Leben. Immer mehr löst sich dabei seine Chronik von ihrem ursprünglich amtlichen Auftrag, streift zurück bis in das Dresden seiner Kindheit, in die stillstehende Zeit vor zwei Epochenjahren. Auf seiner Suche nach Ordnung und Sinn kämpft Fabian gegen die Windmühlen der Macht, die Fälschungen der Wirklichkeit, den Verlust aller Sicherheiten – und gibt doch den Traum von einer befreiten Zukunft nicht verloren. Roman
Literatur

Clemens J. Setz: Die Bienen und das Unsichtbare

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Georg-Büchner-Preisträger 2021 Pure meaning, pure poetry – diese Idee scheint Menschen in allen Jahrhunderten umzutreiben und anzustacheln. Sie ist der Motor für die Erfindung von Sprachen wie Esperanto, Volapük oder Blissymbolics. Den Anekdoten hinter diesen Plansprachen geht Clemens J. Setz in Die Bienen und das Unsichtbare nach, getreu dem Motto: »Erzähl die beste Geschichte, die du kennst, so wahr wie möglich.« Und diese Geschichte handelt unter anderem von Charles Bliss und seiner Symbolsprache, von Kindern mit Behinderung, die sich mit Blissymbolics zum ersten Mal ausdrücken können. Davon, wie Clemens J. Setz einen Sommer lang Volapük lernt und selbst eine eigene Sprache entwickelt. Es geht um die vermutlich einzige Volapük-Muttersprachlerin, die je gelebt hat, und die Plansprache Talossa für die gleichnamige Mikronation, die ein Teenager 1979 in seinem Schlafzimmer ausrief. Um Klingonisch und High Valyrian, eine Sprache, die für die Fernsehserie Game of Thrones geschaffen wurde. Und um Esperanto, die größte Erfolgsgeschichte in der Welt der Plansprachen, deren Sprecher unter Stalin und Hitler verfolgt wurden und durch die ein junger blinder Russe zum Dichter, Abenteurer und anarchistischen Weltgelehrten wurde. Stets ist es die eigenartige Vermengung von tiefer existenzieller Krise und Sprachenerfindung, die Setz aufspürt und die ihn in ihren Bann schlägt – und so ist dieses Buch auch die persönliche Geschichte des Sprachkünstlers Clemens J. Setz.
Literatur

Juli Zeh: Über Menschen

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Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht. Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbaren Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein. »Ein Buch, das einem die Augen öffnet für unsere bundesrepublikanische Wirklichkeit.« Denis Scheck / SWR Fernsehen lesenswert (25. März 2021)
Literatur

Ingo Schulze: Die rechtschaffenen Mörder

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Preis der Literaturhäuser 2021 Ingo Schulze erzählt davon, wie wird ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär wird – oder zum Revoluzzer? Norbert Paulini ist ein hochgeachteter Dresdner Antiquar. Lange Jahre finden Bücherliebhaber bei ihm Schätze und Gleichgesinnte zum Gedankenaustausch. Doch mit der Wende bricht das Geschäft ein, die Kunden bleiben weg. Paulini versucht mit aller Kraft, sein Lebenswerk zu retten. Doch er scheint dabei ein anderer zu werden. Er ist aufbrausend und zornig. Er wird beschuldigt, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein. Die Geschichte nimmt eine virtuose Volte: Ist Paulini eine tragische Figur oder ein Mörder?
Literatur | Lesung

Wenn ich dich mag, dann bleibe ich wohl erstmal da

Schauspiel Hannover

Angekommen. Bescheiden. Chaotisch. Durch den Wind. Entspannt. Frei. Gelassen. Hoffnungsvoll. Instabil. Jubelnd. Krächzend. Lachend. Musikalisch. Normal. Optimistisch. Perfektionslos. Quaddelig. Restlos gelassen. Schwankend oder spirituell. Traurig. Unruhig. Voll gelassen. Wenig wachsam. X mal gefreut. Yolo. Zuversichtlich. Mit diesem ABC der Gefühle beschrieben sich die jungen Autor:innen, als sie im November 2021 erstmals in der Skriptfabrik zusammen kamen. Seither trafen sie sich wöchentlich zum Schreiben und präsentieren nun – restlos gelassen und zuversichtlich – in einer musikalischen Lesung Texte, die so sind wie die Gefühlswelt ihrer Schreiber:innen. Künstlerische Leitung: Barbara Kantel, Ana-Maria Muhi Autor:innen: Marc Cedric Edoh, Adina Sophie Fähnrich, Pia Hasse, Gesine Janssen, Julius Jung, Emma Klose, Maya Pohl, Nina Rafiei Musikalische Begleitung: Maya Pohl Unter der Leitung von Regisseur:innen, Theaterpädagog:innen und weiteren Theatermacher:innen erarbeiten junge Leute ab 12 Jahren im Verlauf der Spielzeit Inszenierungen, die auf der Cumberlandschen Bühne oder im virtuellen Raum Premiere feiern. Ob inklusiv, intergenerativ, inter- oder transkulturell; ob Spielclub, Spielsalon, Schreibfabrik oder Migrationserb:innen – für alle ist etwas dabei. Geprobt wird einmal wöchentlich und nach Bedarf.
Literatur | Lesung

Universen: Vom Krieg / Про війну

Schauspiel Hannover

Ukrainische Dramatiker:innen erzählen vom Leben während der Invasion durch Russland Mit Texten von Natalia Blok, Andrii Bondarenko, Anastasiia Kosodii, Olha Matsyupa, Oksana Savchenko Die Ukraine ist seit 2014 in einem Verteidigungskrieg. Damals marschierten russische Streitkräfte unter Bruch der europäischen Friedensordnung auf der ukrainischen Halbinsel Krim ein. Die Russische Föderation besetzte und annektierte die Krim gewaltsam. Danach folgte der Aufbau prorussischer bewaffneter Milizen in den ostukrainischen Oblasten Donezk und Luhansk, die ab 2014 dort gemeinsam mit regulären russischen Truppen gegen die ukrainischen Streitkräfte und Freiwilligenmilizen kämpften. Am 24. Februar 2022 folgte eine groß angelegte Invasion gegen die Ukraine durch die russische Armee. Ukrainische und andere Schauspieler:innen lesen aus eindrücklichen Texten, Berichten, Kriegsprotokollen und Tagebüchern, die vom Leben während der Invasion durch Russland handeln: von Überlebenstaktiken, umkämpften Städten, Fluchtrouten und den Folgen der Zerstörung. Sie zeugen von einer Welt, die sich mit jedem einzelnen Kriegstag verschlechtert und von einem Krieg mit weitreichenden globalen Auswirkungen. Eine Zusammenarbeit zwischen Staatstheater Hannover, Münchner Kammerspielen, Birkbeck – University of London, Kyiver Theatre of Playwrights, Literarischem Colloquium Berlin, Maxim Gorki Theater Berlin, Nationaltheater Mannheim, Neuem Institut für dramatisches Schreiben: NIDS, Royal Court Theatre, Schauspielhaus Wien Übersetzung: Lydia Nagel Auswahl und Dramaturgie: Anastasiia Kosodii Grafik: Nikolay Karabinovych
Literatur | Lesung

Poetry Slam: Macht Worte!

Staatsoper Hannover

Bei Macht Worte! – Gold, dem Best-Of-Poetry-Slam, ist genau das drin, was draufsteht: die absolute Crème de la Crème der Poetry Slam- und Lesebühnen-Szene. Und die ganze Bandbreite und rasante Vielseitigkeit der gegenwärtigen Bühnen- und Performance-Literatur. Viermal im Jahr, viermal im ganz großen Haus, viermal in Gold. Durch den Abend führen die Autoren, Moderatoren und Literaturveranstalter Henning Chadde und Jan Egge Sedelies. Eine Veranstaltung in Kooperation mit „Macht Worte!“ - der hannoversche Poetry Slam. www.macht-worte.com
Literatur | Lesung

Universen: Poetic Justice

Schauspiel Hannover

In der neuen Literaturreihe Poetic Justice lädt der frisch gekürte Bachmann-Publikumspreisträger Necati Öziri Autor:innen in das Wohnzimmer der Universen ein. Die Leitfrage dieser Reihe an die eingeladenen Autor:innen lautet: Was hat sie beim Schreiben des Textes beeinflusst, begleitet, bewegt? Ein Foto, ein Song, ein Film, ein anderer Text, eine Erinnerung, ein Gericht, eine Straßenecke oder irgendetwas anderes? Gemeinsam mit den Autor:innen möchten wir ein „Archiv politischer Inspiration“ erstellen und laden dabei zu Çay und Çekirdek ein. Am 8. April 2022 lädt Necati Öziri zum Abschluss der Literaturreihe die brillante Autorin Mely Kiyak mit ihrem Buch Frausein ein. Necati Öziri wirde 1988 geboren, hat Philosophie, Germanistik und Neuere Deutsche Literatur in Bochum, Istanbul, Olsztyn und Berlin studiert. Öziri war Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung, unterrichtete an der Ruhr-Universität Bochum formale Logik und arbeitete am Ballhaus Naunynstraße, Berlin. Von der Spielzeit 2013/14 bis einschließlich 2016/17 war er Teil der Dramaturgie am Maxim Gorki Theater Berlin, davon zwei Jahre künstlerischer Leiter des Studio Я. Seit 2017 ist er Dramaturg des Theatertreffens und Leiter des Internationalen Forums. Seine Werke wurden u.a. am Schauspiel Zürich, Maxim Gorki Theater und dem Nationaltheater Mannheim inszeniert. 2021 gewann Öziri mit Morgen wache ich auf und dann beginnt das Leben den Bachmann-Publikumspreis.
Literatur | Museum

Raabe-Haus Literaturzentrum

Das Raabe-Haus:Literaturzentrum Braunschweig, gewidmet dem Schriftstellers Wilhelm Raabe (1831 – 1910), ist ein Veranstaltungs- und Ausstellungshaus.
Literatur

Kirchner and Nolde. Expressionism. Colonialism

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Zwei Schlüsselfiguren des Expressionismus im Kontext des deutschen Kolonialismus Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) und Emil Nolde (1867–1956) lebten zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft, die sie sozialisierte und prägte. Der Band thematisiert ihre intensive Beschäftigung mit Kunst und Kultur aus anderen Teilen der Welt und betrachtet ihre Werke im historischen und ideologischen Kontext des ausgehenden Kaiserreichs.
Literatur

Sahra Wagenknecht: Die Selbstgerechten

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Mein Gegenprogramm - für Gemeinsinn und Zusammenhalt Urban, divers, kosmopolitisch, individualistisch – links ist für viele heute vor allem eine Lifestylefrage. Politische Konzepte für sozialen Zusammenhalt bleiben auf der Strecke, genauso wie schlecht verdienende Frauen, arme Zuwandererkinder, ausgebeutete Leiharbeiter und große Teile der Mittelschicht. Ob in den USA oder Europa: Wer sich auf Gendersternchen konzentriert statt auf Chancengerechtigkeit und dabei Kultur und Zusammengehörigkeitsgefühl der Bevölkerungsmehrheit vernachlässigt, arbeitet der politischen Rechten in die Hände. Sahra Wagenknecht zeichnet in ihrem Buch eine Alternative zu einem Linksliberalismus, der sich progressiv wähnt, aber die Gesellschaft weiter spaltet, weil er sich nur für das eigene Milieu interessiert und Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft ignoriert. Sie entwickelt ein Programm, mit dem linke Politik wieder mehrheitsfähig werden kann. Gemeinsam statt egoistisch.
Literatur

Ralph Knispel: Rechtsstaat am Ende

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Ein Oberstaatsanwalt schlägt Alarm »Oberstaatsanwalt Ralph Knispel findet für die Zustände in der Justiz drastische Worte.« Jeden Tag erlebt Oberstaatsanwalt Ralph Knispel den Bankrott von Recht und Gesetz aufs Neue. Hier legt er offen, wie es um die deutsche Justiz wirklich steht. Und entwickelt konkrete Ideen, mit denen sich die verlorene Macht zurückgewinnen lässt. Die Zustände sind besorgniserregend. Seit Jahren sind Polizei und Justiz dramatisch unterbesetzt. Tatverdächtige werden aus der Untersuchungshaft entlassen. Der Anteil aufgeklärter Straftaten geht zurück, Haftbefehle werden nicht vollstreckt. Die Folge: Immer mehr Menschen verlieren das Vertrauen in unser Rechtssystem. Ralph Knispel, der seit fast drei Jahrzehnten bei der Berliner Staatsanwaltschaft tätig ist, schlägt Alarm. Er berichtet von den eklatanten Fehlentwicklungen bei der Strafverfolgung, aber zeigt auch, dass es durchaus Lösungen gibt, damit der Rechtsstaat seine Pflichten gegenüber den Bürgern wieder erfüllen kann.

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