Die Staatsoper Hannover gehört zu den weltbesten Opern.
Der Prachtbau wurde 1845 bis 1852 nach einem Entwurf von Hofbaumeister Georg Friedrich Laves erbaut. Er diente zunächst als königliches Hoftheater, da dem König das Schlosstheater zu klein geworden war. Das spätklassizistische Gebäude mit seinen beiden großen Seitenflügeln besitzt zur Georgstraße hin einen Vorbau, auf dem sich die in Stein gemeißelten Abbilder von Dichtern und Komponisten tummeln.
Das Opernhaus brannte 1943 aus und wurde 1948 im historischen Stil wieder aufgebaut. Im Zuge einer General-Sanierung erhielt es 1985 eine völlig neue Akustik. In den Jahren 1996 bis 1998 und zuletzt 2012 wurde die Bühnentechnik erneuert.
Kassen im Opernhaus und im Schauspielhaus
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10–19.30 Uhr (Vorverkauf bis 18.30 Uhr), Samstag 10–14 Uhr (im Opernhaus bis 18 Uhr)
An den Kassen können auch alle Programmhefte aktuell laufender Produktionen erworben werden.
Abendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn (kein Vorverkauf)
Telefonischer Kartenverkauf
Montag bis Freitag 10–18 Uhr, Samstag 10–14 Uhr
Bewertungschronik
Feb '20
Mär '20
Apr '20
Mai '20
Jun '20
Jul '20
Aug '20
Sep '20
Okt '20
Nov '20
Dez '20
Jan '21
Feb '21
Mär '21
Apr '21
Mai '21
Jun '21
Jul '21
Aug '21
Sep '21
Okt '21
Nov '21
Dez '21
Jan '22
Feb '22
Mär '22
Apr '22
Mai '22
Jun '22
Jul '22
Aug '22
Sep '22
Okt '22
Nov '22
Dez '22
Jan '23
Feb '23
Mär '23
total
Staatsoper Hannover bewerten:
Vielen Dank für Ihre Bewertung!
Bewertungen & Berichte Staatsoper Hannover
Oper
L'Orfeo
Favola in musica von Claudio Monteverdi (1567 – 1643)
Libretto von Alessandro Striggio
Premiere: 28.4.2023
Gesang als Ausdruck des Lebens und Überlebens: Kaum ein Mythos behandelt dies so deutlich wie die Orpheus-Geschichte. Und kaum ein Werk rührt so sehr an den Urgrund dieser menschlichen Erfahrung wie Claudio Monteverdis Vertonung des Mythos, mit der der italienische Komponist um 1600 die Gattung Oper miterfand. Denn Orpheus hat Kräfte, die anderen Menschen versagt sind: Wenn er singt, halten die Tiere inne und horchen auf, er kann sprichwörtlich Steine erweichen. Und er schafft es gar, die Unterwelt zu betreten, jenen verbotenen Ort, zu dem nur die Toten Zutritt haben. Von dort darf er seine Geliebte Eurydike zurückzuholen, die inmitten der Hochzeitsvorbereitungen ums Leben kam. Doch Orpheus, dem jedes Glück versprochen war, der alles hatte, alles konnte, scheitert – und muss mit dem Scheitern weiterleben …
Die Regisseurin Silvia Costa und ihr Team zeigen mit L’Orfeo die brutale Geschichte einer großen Liebe: brutal, weil Orpheus nicht über den Tod seiner Geliebten hinwegkommt, weil er sich sehnt und verzehrt und sich in den Feedback-Schlaufen des Verlusts verliert. In oftmals surrealen Bildern zeigt Costa, deren Inszenierungen und Installationen inzwischen europaweit gefeiert werden, die Welt des kalten Entzugs: einen rätselhaften Reigen aus Träumen und Halluzinationen, aus Farben und Symbolen. Dirigiert wird Monteverdis sinnliches Frühwerk von dem Barock-Spezialisten David Bates, der in Hannover bereits Trionfo. Vier letzte Nächte glanzvoll zum Leben erweckt hat.
Inszenierung und Bühne: Silvia Costa
Musikalische Leitung: David Bates / Giulio Cilona
Mitarbeit Bühne: Michele Taborelli
Kostüme: Laura Dondoli
Licht: Bernd Purkrabek
Chor: Lorenzo Da Rio
Dramaturgie: Antonio Cuenca Ruiz / Martin Mutschler
Xchange: Matthias Brandt
Chor der Staatsoper Hannover,
Statisterie der Staatsoper Hannover,
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Termine
Mo, 24.4.2023, 17:30 | Voraufführung
Fr, 28.4.2023, 19:30 | Premiere
Di, 2.5.2023, 19:30und weitere Termine
Lyrische Oper von Antonín Dvořák (1841 – 1904)
Libretto von Jaroslav Kvapil
Das archaische Motiv der Melusinen, Undinen, Nixen und Wassernymphen, die im Gegensatz zur „realen“ Welt der Menschen stehen, existiert in unterschiedlichen Kulturkreisen: Zwei Welten, die aneinander leiden, die sich aber auch in der jeweiligen Andersartigkeit nacheinander sehnen.
Rusalka ist in Liebe zu einem Menschen entbrannt. Sie ist bereit, einen hohen Preis zu bezahlen, um das vertraute Wasser hinter sich lassen und die fremde Sphäre der menschlichen Wesen betreten zu dürfen. Denn dafür, dass sie statt ihres Fischschwanzes zwei Beine erhält, verliert sie ihre Stimme. Damit ist ihre Liebe zu einem menschlichen Prinzen wahrlich unaussprechbar geworden und durch die Unmöglichkeit einer gemeinsamen Kommunikation zum Scheitern verurteilt. Rusalka selbst kann diese ihr fremde Welt mit ihren eigenen Gesetzen weder verstehen noch kann sie verstanden werden, wodurch sie unvermeidlich zur Außenseiterin wird. Als sie enttäuscht und unerlöst zu den Ihren zurückkehrt, ist die zerstörerische Kraft von Liebe, die Welten sprengt und ins Nichts stürzt, bereits entfesselt.
Antonín Dvořáks Oper ist eine lyrische Erzählung darüber, wie das empfindsame Individuum an der beschleunigten und effizienten Welt scheitert, deren Regelwerk es nicht kennt. Liedhafte Momente, die vor allem den Figuren der Wasserwelt zugeteilt sind, wechseln sich mit Arien-Passagen ab, deren Form die konventionelleren Figuren der Menschen rahmt. Das Kolorit slawisch-böhmischer Volksmusik ist ebenso zu hören wie die Charakterisierung der Protagonist:innen durch Leitmotive. Die Regisseurin Tatjana Gürbaca inszeniert an den großen Opernhäusern Europas und wird wegen der psychologischen Genauigkeit und der erzählerischen Kraft ihrer Arbeiten gefeiert. Sie wurde von der Zeitschrift Opernwelt zur „Regisseurin des Jahres“ gewählt und arbeitet zum ersten Mal an der Staatsoper Hannover.
Die Produktion entstand für English National Opera und Les Théâtres de La Ville de Luxembourg. Szenische Realisierung an der Staatsoper Hannover
Musikalische Leitung: Stephan Zilias
Inszenierung: Tatjana Gürbaca
Bühne, Licht: Klaus Grünberg
Mitarbeit Bühne: Anne Kuhn
Kostüme: Barbara Drosihn
Chor: Lorenzo Da Rio
Dramaturgie: Sophia Gustorff
Xchange: Kirsten Corbett
In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
ca. 3 Stunden, eine Pause
Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren
Termine
So, 26.3.2023, 18:30
Fr, 14.4.2023, 19:30
So, 23.4.2023, 16:00und weitere Termine
Do, 27.4.2023, 19:30
Mo, 1.5.2023, 16:00
So, 14.5.2023, 18:30
Fr, 19.5.2023, 19:30
Sa, 27.5.2023, 19:30
M I L K (Uraufführung)
Choreografie: Guillaume Hulot
Bühne: Takaya Kobayashi
Kostüme: Marvin M'toumo
Licht: Elana Siberski
Sway
Choreografie, Bühne, Kostüme: Medhi Walerski
Licht: Pierre Pontvianne in Zusammenarbeit mit Lizette van der Linden
Dramaturgie: Pierre Pontvianne
Hello Earth
Choreografie: Marco Goecke
Bühne, Kostüme: Marco Goecke
Licht: Udo Haberland
Dramaturgie: Nadja Kadel
Andächtig stehen die Choreografen des Ballettabends Glaube – Liebe – Hoffnung dem Leben und den großen Rätseln unseres Daseins gegenüber. Medhi Walerski, dem Publikum in Hannover bereits durch das poetische Ballett Prélude bekannt, gibt dem Prinzip Hoffnung körperliche Gestalt: Walerski begreift die Hoffnung als ein geheimnisvolles Etwas, das in der Seele sitzt und sich immerwährend den Lebensumständen anpasst. Begleitet wird die Choreografie von einer Auftragskomposition des jungen belgischen Sounddesigners Adrien Cronet, welcher die spirituelle Tiefe von Johann Sebastian Bachs Musik in unsere Gegenwart überträgt.
Mit der Neukreation M I L K bezieht sich der korsische Choreograf Guillaume Hulot auf die Einzigartigkeit der Mutterliebe, deren Kristallisation in Form der Muttermilch jedem Menschen als erste Nahrung seines beginnenden Lebens dient. Dieses Lebenselixier ist titelgebend für Hulots erste Auftragskreation in Hannover, für die er erstmals mit dem französischen Modedesigner Marvin M’toumo zusammenarbeitet und sich die Frage nach der Bedeutung der Mutterrolle stellt. Mit der Kombination der Klänge von Wolfgang Amadeus Mozart und denen der Rockband The Police schlägt auch dieses Ballett eine Brücke zwischen dem Mystischen und dem Irdischen.
In Marco Goeckes Choreografie Hello Earth scheint unsere irdische Welt aus dem All beobachtet zu werden. Aus dieser Außenperspektive betrachtet scheinen viele Dinge, die uns im Hier und Jetzt bedeutsam erscheinen, in einem anderen Licht. Marco Goecke sieht die Aufgabe des Menschen, das Leben sinnvoll zu gestalten und mit Bedeutung zu füllen, als eine Prüfung. Um von dieser Schwere abzulenken, bemühen wir uns mit aller Kraft, unsere Zeit auf der Erde zu versüßen. Letztlich müssen wir begreifen, dass es für unser Leben im Ernstfall keine zweite Besetzung gibt, wie es bei Bühnenstücken der Fall ist. Diesen Spagat zwischen kritischer Vogelperspektive und irdischem Genuss vollbringt Marco Goecke in Hello Earth.
Xchange: Bettina Stieler
ca. 2 Stunden, zwei Pausen
Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Termine
Fr, 16.6.2023, 19:30
So, 18.6.2023, 18:30
Mi, 21.6.2023, 19:30und weitere Termine
Sa, 24.6.2023, 19:30
Di, 27.6.2023, 19:30
Do, 29.6.2023, 19:30
Oper von Nikolai Rimski-Korsakow (1844 – 1908)
Libretto von Wladimir Belski
nach dem Märchen von Alexander Puschkin
Familienintrige im Zarenpalast: Von ihren eifersüchtigen Schwestern verleumdet, wird die Zarin Militrissa von ihrem Mann Zar Saltan aus dem Herrschaftshaus verbannt, zusammen mit ihrem neugeborenen Sohn Gwidon. Nach einer langen Fahrt in einem Fass übers Meer stranden Mutter und Sohn auf der öden Insel Bujan. Dort ereignen sich wundersame Dinge: Gwidon besiegt düstere Mächte, indem er einen geheimnisvollen Schwan aus den Klauen eines Raubvogels rettet. Und er wird selbst zum Fürsten einer prachtvollen, verwunschenen Stadt. Doch über all den märchenhaften Begebenheiten schwebt die Sehnsucht Gwidons, seinen Vater kennenzulernen, das Vergangene zu verstehen, die Wunden zu heilen, welche Zar Saltan ihm und seiner Mutter zugefügt hat. Als Hummel getarnt gelingt es Gwidon schließlich, in den Palast des Vaters einzudringen und dort seiner eigenen Vergangenheit zu begegnen. Doch wird sich die Familie nach der rücksichtslosen Tat des Zaren jemals wieder versöhnen?
Das Märchen vom Zaren Saltan zählt zu den bekanntesten Geschichten der russischen Literatur. Es ist ein Gleichnis über die Macht der Imagination. In ihm zeigt sich der Wandel einer Gesellschaft, die noch an Wunder glaubt, zugleich ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und alte Zöpfe abzuschneiden weiß. Die Oper von Rimski-Korsakow begeistert ebenso durch Tempo und überraschende Szenenwechsel wie schlichte Melodien und lyrische Momente – die Emotionen der Figuren werden dadurch ganz unmittelbar erfahrbar. Der russische Komponist, dessen Opern vermehrt wieder in Deutschland gespielt werden, hat auch Elemente aus russischen Volksliedsammlungen in die Partitur eingewoben. Mit dem abwechslungsreichen Einsatz der Orchesterinstrumente entsteht so eine farbenfrohe, inspirierende Welt des musikalischen Erzählens. Auch der berühmte Hummelflug, eines der effektvollsten Werke der Konzertliteratur, stammt aus der Oper Zar Saltan.
Musikalische Leitung: James Hendry
Inszenierung: Eva-Maria Höckmayr
Bühne: Julia Rösler
Kostüme: Andy Besuch
Licht: Holger Klede
Chor: Lorenzo Da Rio
Video: Krzysztof Honowski
Dramaturgie: Andri Hardmeier / Sophia Gustorff
Xchange: Kirsten Corbett
Bewertungen & Berichte Das Märchen vom Zaren Saltan
Oper
La Juive | Die Jüdin
Fromental Halévy (1799 – 1862)
Oper in fünf Akten
Libretto von Eugène Scribe
Wieviel Offenheit erträgt eine Gesellschaft in politisch aufgeladenen Zeiten? Der Konflikt, der sich im ausgehenden Mittelalter zwischen einem Kardinal und einem jüdischen Gold-schmied entfaltet, wird zum gesellschaftlichen Sprengstoff, der mitten ins Herz der Toleranz-vorstellungen auch unserer Zeit trifft.Konstanz 1414: Während der verbitterte Jude Éléazar bereit ist, seine Tochter zu opfern, kommt sein Gegenspieler Kardinal Brogni schnell an die Grenzen der eigenen Nächstenliebe. Keiner von beiden wird die Vorgeschichte aus Kränkungen und Schicksals-schlägen los, denn immer wieder spielt sich ein populistisch gelenktes Volk in den Vorder-grund und verlangt Rechenschaft. Halévy zeigt in seiner großen, 1835 in Paris uraufgeführten Oper die Reibung zwischen Menschen, die den Anderen in seiner Fremd-heit nicht mehr gelten lassen können. Jede Figur ruft Gott an – und jede meint einen anderen. Auf raffinierte Weise bündelt La Juivediesen Widerspruch in der Musik. Die Demokratie testet auf der Bühne ihre eigene Toleranz, das Theater beweist seine Fähigkeit, Ort des politischen Diskurses zu sein. Am Pult des Staatsorchesters leitet Constantin Trinks die opulenten Chorszenen und virtuosen Arien des Stücks. Der Dirigent ist regelmäßiger Gast an den großen Opern-häusern der Welt und arbeitete zuletzt an der Seattle Opera, an der Bayerischen Staatsoper und am Teatro dell’Opera di Roma. Als Éléazar ist der stimmgewaltige Tenor Zoran Todorovich zu erleben.In den Händen des Teams um Regisseurin Lydia Steier entsteht ein komplexer Bilder-bogen mit doppelten Böden. Steier, deren Inszenierung von Karlheinz Stockhausens Donnerstag aus Licht in Basel von der Fach-zeitschrift „Opernwelt“ zur besten Aufführung des Jahres 2016 gewählt wurde, zeigt eine anspielungsreiche Zeitreise, bei der die Uhren rückwärts gehen und von der heutigen Epoche der Massenmedien bis auf den Grund der Neuzeit führen. Dabei sucht sie die Brisanz der Geschichte: Wie weit kann die gesell-schaftliche Assimilierung von Menschen aus anderen Kulturen gehen? Wo liegen die Quellen der Klischeebilder in unserem Kopf? Vom Jahre 1414 aus stellt sich neu die Frage: Sind sie immer noch darinnen?
Inszenierung: Lydia Steier
Musikalische Leitung: Valtteri Rauhalammi
Bühne und Video (fettFilm): Momme Hinrichs
Kostüme: Alfred Mayerhofer
Licht: Susanne Reinhardt
Chor und Extrachor: Lorenzo Da Rio
Dramaturgie: Martin Mutschler
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Termine
Sa, 1.4.2023, 19:30 | Wiederaufnahme
Do, 13.4.2023, 19:30
So, 16.4.2023, 18:30und weitere Termine
Die OsterTanzTage sind ein Aushängeschild Hannovers und aus dem kulturellen Leben der Stadt nicht wegzudenken. Seit fast zwei Jahrzehnten bringen sie zeitgenössischen Tanz aus aller Welt nach Hannover und verwandeln das Opernhaus für eine Woche in ein Festivalzentrum. Im April 2023 sind die Kamea Dance Company aus Israel, die renommierte Andonis Foniadakis Dance Company aus Griechenland und die belgische Tanztheater-Compagnie Peeping Tom zu Gast. Eröffnet wird das Festival vom Staatsballett Hannover.
Oster Special
Bei Buchung von Karten für mindestens zwei Vorstellungen, die im Rahmen der OsterTanzTage gezeigt werden, bekommen Sie 20% Rabatt. Ausgenommen ist die Veranstaltung Generation TANZ.
Der dreiteilige Ballettabend "Spiel des Lebens" ist eine Achterbahnfahrt durch die Höhen und Tiefen des Lebens, angetrieben von Verlockungen und Versprechungen, stets begleitet von der immer präsenten Möglichkeit des Fallens. Tilt wird ein Zustand der Verwirrung und Frustration genannt, welcher Spielsüchtige dazu bringen kann, unkontrollierte Risiken einzugehen. Fasziniert von diesem Grenzmoment zwischen Kontrolle und Selbstverlust erarbeitet der mehrfach ausgezeichnete spanische Choreograf Goyo Montero eine Neukreation für Hannover.
Mit dem Motiv des Spielens und des Risikos setzt sich auch Sofia Nappi auseinander. Sie greift das Leben in einer Metapher: Das Tagadà ist ein Karussell, das sich leicht gekippt zu lauter Musik um seinen eigenen Mittelpunkt dreht. Die ungesicherten Fahrgäste sitzen ungesichert am Rand und versuchen der Fliehkraft zu trotzen. Egal wie sicher sie sich dabei fühlen – das Karussell wird von einem Menschen gesteuert, was jede Bewegung zu einer Unvorhersehbarkeit werden lässt – so wie uns auch das Leben immer wieder mit positiven und negativen Überraschungen begegnet. Sofia Nappi gewann mehrere renommierte Preise und wurde beim 35. Internationalen Wettbewerb für Choreographie Hannover mit dem 1. Preis, dem Kritikerpreis sowie dem Produktionspreis der Tanja Liedtke Foundation ausgezeichnet. Nun lädt Marco Goecke die junge Choreografin ein, eine Neukreation mit seiner Compagnie zu erarbeiten.
Für sein eigenes Ballett Walk the Demon fasst Marco Goecke das Spiel des Lebens in die Worte „Thank you, hello and goodbye“. Das ganze Leben und die Liebe stecken in diesen Worten, räsoniert Goecke, während er mit seinem Dämon spazieren geht.
Tagadà (Uraufführung)
Choreografie: Sofia Nappi
Bühne, Kostüme: Thomas Mika
Licht: Sascha Zauner
Walk the Demon
Choreografie, Bühne, Kostüme: Marco Goecke
Licht: Udo Haberland
Xchange: Bettina Stieler
Termine
Fr, 31.3.2023, 19:30 | Premiere
So, 2.4.2023, 18:30
Sa, 15.4.2023, 19:30und weitere Termine
Fr, 21.4.2023, 19:30
So, 30.4.2023, 18:30
Sa, 13.5.2023, 19:30
Sa, 20.5.2023, 19:30
So, 28.5.2023, 18:30
So, 4.6.2023, 16:00
Mi, 7.6.2023, 19:30
Fr, 9.6.2023, 19:30
Eine Brücke zwischen den Nationen und Religionen: Inspiriert von Johann Sebastian Bachs klanggewaltiger Matthäuspassion (BWV 244), welche die Leiden Christi nach dem Matthäus-Evangelium schildert, präsentiert der israelische Choreograf Tamir Ginz eine interreligiöse wie interkulturelle Produktion: Vor dem Hintergrund seiner jüdischen Herkunft setzt er sich mit einem Text des Christentums auseinander und vermittelt somit eine neue Perspektive auf den biblischen Text. Die Choreografie erschafft eindrucksvolle Bilder, die auch über den Vorstellungsbesuch hinaus beim Hören der Matthäuspassion wieder präsent sein werden.
„Als israelisch-jüdischer Choreograf, Sohn von Holocaust-Überlebenden, möchte ich mit dieser Choreografie eine Brücke zwischen den Nationen und Religionen schlagen.“ (Tamir Ginz)
Einführung: 30 Minuten vor Beginn
anschließend Meet & Greet im Lavesfoyer
ca. 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause
Salema Revisited
Choreografie von Andonis Foniadakis
Gastspiel im Rahmen der OsterTanzTage 2023
„Salema“ (abgeleitet von dem altgriechischen Verb σαλεύω -salevo) meint ein Erbeben und ein Schütteln des Körpers, symbolisch auch das Zittern des Geistes im Wahnsinn. In Salema Revisited lässt sich der Choreograf Andonis Foniadakis (dem Publikum in Hannover bereits bekannt durch seine Kreation Kosmos, die im Ballettabend Beginning sowie Himmel und Hölle erlebt werden konnte) von den sprungkräftigen Rhythmen der Tänze seiner Heimatinsel Kreta inspirieren. So greift er in Salema Revisited zum Beispiel den kretischen Volkstanz Pentozalis auf, den die wehrhaften Kreter:innen einst bei ihrer Revolution gegen die osmanischen Herrscher so wild tanzten, dass sie für Dämonen gehalten wurden.
Vier Musiker:innen und der Komponist Paris Perisinakis begleiten die Tänzer:innen live auf traditionellen griechischen Instrumenten, die jedoch in neuer Formation erklingen. So trifft beispielsweise die kretische Lyra auf die Klänge eines Kontrabasses oder Schlagwerks. Salema Revisited ist ein mitreißendes Tanzerlebnis, welches durch das alte Kreta bis in die spannende Gegenwart Griechenlands führt.
„Mein Geburtsort Kreta verfügt über eine starke Musik- und Tanztradition, die ein untrennbarer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens auf der Insel ist. Mit meiner Choreografie möchte ich eine neue Perspektive darauf eröffnen, wie die Tradition existieren und mit dem zeitgenössischen Tanz interagieren kann, ohne das Bestehende zu bedrohen oder zu verletzen. Sie ist der Versuch, die kretische Kultur zu bereichern und sie mit einem Gefühl von Respekt und Stolz einem breiteren Publikum nahezubringen.“ (Andonis Foniadakis)
Einführung: 30 Minuten vor Beginn
anschließend Meet & Greet im Lavesfoyer
ca. 1 Stunde, keine Pause
Bewertungen & Berichte Andonis Foniadakis Dance Company
Ballett
Peeping Tom
TRIPTYCH: The missing door, The lost room & The hidden floor
Tanztheater von Gabriela Carrizo & Franck Chartier
Gastspiel im Rahmen der OsterTanzTage 2023
Sobald die Lichter angehen, taucht das Publikum in die Gedankenwelt eines Mannes ein. Sein Leben zieht wie ein Film an ihm vorbei – oder vielleicht ist es doch ein Film über das Leben eines anderen? Und so beginnt in den Kabinen und Fluren eines Ozeandampfers die labyrinthische Reise TRIPTYCH: The missing door, The lost room & The hidden floor. Die Trilogie gibt einen Einblick in das Innenleben von verschwommen gezeichneten Figuren. Unkontrollierbare Kräfte und die eigene Vorstellungskraft treiben sie auf ihrer Suche nach sich selbst und ihren Geliebten in die Irre. Verloren in Zeit und Raum driften sie immer weiter ab. Dabei befinden sich ständig auf der Flucht durch die Irrwege ihrer Gedanken, die verzerrte Erinnerungen aufleben lassen.
Mit TRIPTYCH setzt die belgische Compagnie Peeping Tom die drei kurzen Stücke The missing door, The lost room und The hidden floor von Gabriela Carrizo und Franck Chartier in einen neuen Zusammenhang. Ein Abend, der die Ausdruckspalette von Witz und Wahn, Angst und Hilflosigkeit, Zaghaftigkeit und Zügellosigkeit ausmisst.
Choreografie: Gabriela Carizzo / Franck Chartier
Einführung: 30 Minuten vor Beginn
anschließend Meet & Greet im Lavesfoyer
ca. 2 Stunden, eine Pause
Generationsübergreifende Open Stage mit Tanz aus Hannover
Im Rahmen der OsterTanzTage 2023
Den Abschuss des diesjährigen Festivals bildet das neue Open Stage-Format unter dem Titel Generation TANZ. Hier präsentieren Menschen unterschiedlichen Alters, was die Tanzszene Hannovers zu bieten hat. Contemporary, Hip-Hop, Ballett, K-Pop, traditionelle Tänze aus verschiedenen Kulturen werden von Solokünstler:innen oder Tanzgruppen jeden Alters auf der Bühne des Opernhauses präsentiert.
Eine Fachjury aus professionellen Tanzschaffenden wählt im Vorfeld die Künstler:innen und Gruppen aus, welche im Rahmen des Festivals die Chance erhalten, auf der Bühne ihr Können zu präsentieren. Als zusätzliches Highlight werden unter allen Teilnehmenden vom Publikum und Fachjury gemeinsam drei Preisgelder verliehen.
Philip Venables (*1979)
Text von Ted Huffman
Deutsche Textfassung von Robert Lehmeier
"Romeo und Julia-Story“ im Zeitalter von Social Media: Eine Oper über zwei verliebte Fünfzehnjährige, die so kompromisslos leben, als gäbe es nichts als den jetzigen Moment. Und alles, was in echt passiert, wird online geposted, bis zum letzten Atemzug. Für die Deutsche Erstaufführung der mehrfach international ausgezeichneten Produktion (u. a. Fedora Generali Preis 2019, Ivors Composers Awards 2020, Telegraph: Best Opera 2020) haben Komponist Philip Venables und Librettist und Regisseur Ted Huffman eine deutschsprachige Fassung neu erarbeitet.
Eine wahre Geschichte: Zwei russische Teenager, Denis Muravyov und Katya Vlasova, verstecken sich nach einem Streit mit ihren Eltern in einer Jagdhütte. Als ein Spezialkommando der Polizei sie aufspürt, eskaliert die Situation. Pausenlos postet das fünfzehnjährige Pärchen auf Social Media. Realität und digitale Wahrnehmung, Spiel und tödlicher Ernst überlagern sich. Am Ende sind Denis und Katya tot.
Wer trägt eine Mitschuld an der tödlichen Aktion? Die Polizei? Die Eltern? Wie asozial ist die Rolle der sozialen Medien, die vielen sensationslustigen virtuellen Gaffer? Wo verlaufen die Fronten der Gewalt und der Verantwortung? Durch das von Denis und Katya selbst preisgegebene Echtzeit-Material im Netz bleibt ihr Schicksal nicht privat, sondern wurde zur global wahrgenommenen Internet-Sensation. Aber wie blickt eine reale Gesellschaft, aus der Distanz und in einer künstlerischen Übersetzung, analog und empathisch auf diese Tragödie zweier Teenager?
Musik trifft auf gesprochene Textflächen, Live-Gesang auf Elektroakustik, analog und digital gehen vielschichtig ineinander über. Wie in einer TV-Schauspiel-Doku wechseln sich Handlung mit „Talking Heads“ (TV-Sprechern) und Medienberichten ab. Denis und Katya bleiben als Figuren ausgespart. Echte Beteiligten – so Denis‘ bester Freund – und fiktive - eine Nachbarin, ein Lehrer, ein Arzt, eine Journalistin – vermitteln dem Publikum ein neues Bild auf diese moderne Tragödie. Die Oper von Ted Huffman und Philip Venables über die letzten Stunden von Denis und Katya schlägt eine Brücke zurück in die analoge Welt – für reale Theater-Zuschauer:innen.
Der klassische Sound von vier Celli wird elektronisch abgenommen und mit Beeps und Klangcodes unseres digitalen Alltags konfrontiert. Mezzosopran, Bariton und Instrumentalisten, Musik, Text, Szene und Video sind gleichermaßen Darsteller, über Technik und live-Szene verbunden. Die Wirkungsmacht der Oper in der Sprache der Generation Social Media.
Musikalische Leitung: Maxim Böckelmann
Inszenierung: Ted Huffman
Bühne, Licht: Andrew Lieberman
Kostüme: Raphaela Rose
Video: Pierre Martin
Licht: Bernd Purkrabek
Dramaturgie (Ko-Autorin): Ksenia Ravinna
Dramaturgie: Regine Palmai
Xchange: Kirsten Corbett / Nele Tippelmann
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
In deutscher Sprache
Ab 14 Jahren
Termine
Fr, 14.4.2023, 19:30 | Wiederaufnahme
Mi, 19.4.2023, 11:00
Do, 20.4.2023, 11:00und weitere Termine
Operette von Emmerich Kálmán (1882 – 1953)
Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald
Eine Operette zwischen Traum und Albtraum, Winternacht und Kronleuchter, Manege und Parkett – Die Zirkusprinzessin ist ein poetisch-melancholisches Märchen für Erwachsene. Ein geheimnisvoller Artist ohne Namen, der in der traumwandlerischen Glitzerwelt des Zirkus’ allabendlich mit halsbrecherischer Akrobatik sein Leben riskiert, und eine adlige Witwe, deren Leben von Status und Geld innerhalb einer patriarchalen Ordnung bestimmt ist: Als die Vertreter der russischen Oberschicht auf die am Rande der Gesellschaft lebenden Komödiant:innen treffen, entspinnt sich eine Geschichte über politische Intrigen, heimliche Sehnsüchte und gesellschaftliche Vorurteile, die blind machen für wahrhafte Begegnungen – und Liebe. Kann es für Mister X und die Fürstin Fedora eine Zukunft jenseits von sozialen Unterschieden geben?
Mit dem scheinbar identitätslosen Mister X präsentiert Die Zirkusprinzessin einen von der Gesellschaft Ausgestoßenen, der zum Spielball gesellschaftlichen Powerplays degradiert wird. Sein Schicksal stellt uns vor allem eine Frage: Können wir jemals aus den uns zugeteilten Rollen ausbrechen? In seiner Operette gelingt Emmerich Kálmán die Balance zwischen wienerischen und russischen Klangwelten, ungarischem Kolorit sowie Modetänzen der Jazz-begeisterten 1920er Jahre.
Neben Schlagern wie „Wenn du mich sitzen lässt, fahr ich sofort nach Budapest“ und „Liese, komm mit mir auf die Wiese“ steht mit „Zwei Märchenaugen“ zudem eine der schönsten Arien des Operettenrepertoires. Die Zirkusprinzessin ist ein rasantes Lustspiel, in dem sich komödiantische Verwechslungen, erotisches Spiel und parodistische Übertreibung mit einer feinsinnig sozialkritischen Erzählung abwechseln, die sich leise nach Utopie sehnt.
Inszenierung: Felix Seiler
Choreografie: Danny Costello
Musikalische Leitung: Giulio Cilona / Maxim Böckelmann / Richard Schwennicke
Bühne, Kostüme: Timo Dentler / Okarina Peter
Licht: Susanne Reinhardt
Chor: Lorenzo Da Rio
Dramaturgie: Judith Wiemers / Sophia Gustorff
Xchange: Kirsten Corbett
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
ca. 2 Stunden 50 Minuten, eine Pause
Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren
Termine
Do, 4.5.2023, 19:30
Sa, 6.5.2023, 19:30
Mi, 17.5.2023, 19:30
Keine Lust nach einem langen Tag oder nach der Arbeit noch zum Sport zu fahren? Fehlt die Motivation, abends in der dunkler werdenden Jahreszeit aus dem Haus zu gehen? Kein Problem: Bewegen Sie sich einfach zuhause in interaktiven Workshops mit Tanzpädagogin Bettina Stieler. Jede:r kann mitmachen – egal, ob Sie aus Hannover oder dem Schwarzwald kommen. Neben der Bewegung steht das gegenseitigige Kennenlernen der Teilnehmer:innen im Mittelpunkt. Je nach Themen-Bezug des Termins wird nach Gemeinsamkeiten untereinander gesucht, mit Naturfotografien aus den vergangenen Urlauben der Teilnehmer:innen gearbeitet, das Spiel mit Licht und Schatten ausgelotet und fremde Welten mit der eigenen Bewegungssprache gefüllt.
Online-Veranstaltung auf Zoom
Was Sie brauchen:
Internetzugang, einen Zoom-Account, Trainingsbekleidung und circa 2 x 2 Meter Platz. Alle weiteren Informationen bekommen Sie nach der Anmeldung per E-Mail.
Die Staatsoper Hannover gehört zu den weltbesten Opern.
Der Prachtbau wurde 1845 bis 1852 nach einem Entwurf von Hofbaumeister Georg Friedrich Laves erbaut. Er diente zunächst als königliches Hoftheater, da dem König das Schlosstheater zu klein geworden war. Das spätklassizistische Gebäude mit seinen beiden großen Seitenflügeln besitzt zur Georgstraße hin einen Vorbau, auf dem sich die in Stein gemeißelten Abbilder von Dichtern und Komponisten tummeln.
Das Opernhaus brannte 1943 aus und wurde 1948 im historischen Stil wieder aufgebaut. Im Zuge einer General-Sanierung erhielt es 1985 eine völlig neue Akustik. In den Jahren 1996 bis 1998 und zuletzt 2012 wurde die Bühnentechnik erneuert.
Kassen im Opernhaus und im Schauspielhaus
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10–19.30 Uhr (Vorverkauf bis 18.30 Uhr), Samstag 10–14 Uhr (im Opernhaus bis 18 Uhr)
An den Kassen können auch alle Programmhefte aktuell laufender Produktionen erworben werden.
Abendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn (kein Vorverkauf)
Telefonischer Kartenverkauf
Montag bis Freitag 10–18 Uhr, Samstag 10–14 Uhr