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Schauspiel Hannover

Das Schauspiel Hannover setzt unter der Intendanz von Sonja Anders auf gesellschaftspolitisch relevante Themen und fahndet in über 30 Premieren pro Spielzeit nach neuen Utopien. Neben Klassikern prägen eine Vielzahl an Uraufführungen den Spielplan. Gespielt wird im Schauspielhaus, Cumberland, im Ballhof Eins und Zwei, aber auch an Orten jenseits der Theaterbühne.

Das Schauspielhaus mit 630 Plätzen wurde 1992 eröffnet. Dem Haus eng verbunden sind unter anderem die Regisseure Stephan Kimmig, Julia Wissert und Laura Linnenbaum. Hinzu kommen Regiehandschriften u. a. von Lilja Rupprecht, Friederike Heller, Kevin Rittberger, Anne Lenk und anderen.

Das Junge Schauspiel weitet seinen Spiel- und Wirkungsraum aus. Junge Lebenswelten sind, neben dem Ballhof, der sich in Hannovers Altstadt mit den Spielstätten Ballhof Eins und Zwei als Ort für junge Themen etabliert hat, in allen Spielstätten zu sehen, so dass sich Generationen treffen und mischen können.

Die Cumberlandsche Galerie, die bereits 1883 entstand, wird zu einem Ort der Öffnung für Künstler und Künstlerinnen aus Hannover und der Welt. Clubs, Gespräche, Partys, Lesungen, Kooperationen mit der Stadtgesellschaft finden hier Platz. Als zentrales Format lädt die künstlerische Workshop-Reihe „Universen“ Hannovers Bürger und Bürgerinnen zu einer Weiterentwicklung ihrer persönlichen Ausdrucksformen, Künsten und Sprachen ein.

Kontakt

Schauspiel Hannover
Niedersächsische Staatstheater Hannover
Prinzenstr. 9
D-30159 Hannover

Telefon: +49 (0)511-9999 00

 

Abo- und Kartenservice
(Mo–Fr 10:00–18:00 Uhr und Sa 10:00–14:00 Uhr)
Tel.: +49 511 9999 1111
E-Mail: kartenservice@staatstheater-hannover.de
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Schauspiel

Sex

Drei Texte von David Foster Wallace, Patty Kim Hamilton und dem Autor:innenkollektiv um Liquid Center

Premiere: 10.5.2025

„Beziehungen sind Arbeit. Deswegen will ich keine.“

Let’s talk about sex, baby! Zum Abschluss der Intendanz wird das gesamte Ensemble unter der Regie von Friederike Heller, Ronny Jakubaschk und Stephan Kimmig auf die Bühne drängen. Unter dem Motto „Sex“ entsteht mit drei unterschiedlichen Regiehandschriften ein außergewöhnliches Stück. Sex und Sexualität spielen im gesellschaftlichen Diskurs auf vielen Ebenen eine große Rolle. Die drei Regisseur:innen nähern sich dem Themenkomplex mit verschiedenen Texten und Spielformen an, um ihn aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu untersuchen. Freuen Sie sich auf einen mitreißenden musikalischen und großen Abend, an dem alle Ensemblemitglieder auf der Bühne des Schauspiel Hannover zu erleben sein werden!

Kurze Interviews mit fiesen Männern
Regie: Friederike Heller
Bühne und Kostüme: Sabine Kohlstedt
Musik: Peter Thiessen
Dramaturgie: Barbara Kantel
Servan Durmaz, Philippe Goos, Alrun Hofert, Irene Kugler, Max Landgrebe, Birte Leest, Hajo Tuschy
Live-Musik: Peter Thiessen

Sex Play
Regie: Stephan Kimmig
Bühne: Sabine Kohlstedt
Kostüme: Anne Buffetrille
Musik: Christian Decker
Choreografie: Robert Robinson, Michèle Stéphanie Seydoux
Dramaturgie: Elvin İlhan
Johanna Bantzer, Cino Djavid, Fabian Dott, Nellie Fischer-Benson, Tabitha Frehner, Nikolai Gemel, Christine Grant, Caroline Junghanns, Torben Kessler, Max Koch, Alban Mondschein, Yasmin Mowafek, Nils Rovira-Muñoz, Tom Scherer
Live-Musik: Christian Decker

wir kommen
Regie: Ronny Jakubaschk
Bühne: Sabine Kohlstedt
Kostüme: Anne Buffetrille
Musik: Jörg Kunze
Dramaturgie: Lovis Fricke
Anja Herden, Helene Krüger, Amelle Schwerk

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Schauspiel

Die Walküren

von Caren Jeß

„Was willst du, du peinlicher Gott?“

„Wir halten die Runen in Glut und schlagen sie, biegen sie, ha! Dass ihr euer Erbe nicht wiedererkennt! Wir wollen lachen oder sterben!“, rufen die Walküren aus ihrer Gefangenschaft in 12.357 Metern Höhe. Sie, die Töchter des Gottes Wotan, gefesselt an den Felsen, doch mit dem klarsten Blick auf die Welt gesegnet, sehen, analysieren und beurteilen, was sich auf dieser Erde tummelt – und es tummelt sich viel. Wotan, aus der Form geratener Gott, zeugt das Zwillingspaar Sieglinde und Siegmund, diese wiederum zeugen einen Sohn, Siegfried, der Erlösung für die Welt bedeuten könnte. Und Erlösung bedarf diese Welt dringend. Denn brach liegt das Land. Und dann ist da noch Brünnhilde, die einzige der Walküren, die den Felsen verlassen hat und sich in das Geschehen einmischt. Marie Bues wird Caren Jeß’ Angriff auf den deutschen Mythos inszenieren: eine Zeitenwende, eine neue Erzählung, klug, scharf und oft sehr lustig.

Regie: Marie Bues
Bühne: Katja Haß
Kostüme: Amit Epstein
Musik: Anton Berman
Licht: Tobias Reichstein
Dramaturgie: Nora Khuon

ca. 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Unter Wasser

von Andréanne Joubert und Jean-François Guilbault

„Die Bahnbegrenzung ist mir im Weg. Ich schwimme, wie ich Lust habe.“

Als Louis sich eines Nachmittags im Computerraum der Schule befindet, passiert es: Seine Lehrerin hat sich nicht aus dem internen Bereich ausgeloggt und Louis kann auf alle Informationen zugreifen. Er bestimmt nun über Klausuren, Noten, schulfreie Tage. Er erstellt eine anonyme Internetpersönlichkeit namens Narzissus, der bald fast die ganze Schule folgt. Nicht nur Louis’ Schwester Eko, auch Schulkameradin Sedna ist von dem charmanten Narzissus fasziniert, den niemand zu kennen scheint. Und Louis verliert sich in der Illusion, der beliebteste Typ der Schule zu sein – obwohl niemand weiß, dass er Narzissus ist. In einer Welt, in der die Grenzen von Virtualität und realem Alltag verschwimmen, wird es immer schwieriger, zwischen richtig und falsch, Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. Nicht nur Louis, auch Sedna und Eko werden in einen Strudel aus Lügen hineingezogen. Bis etwas geschieht, wovon es kein Zurück mehr gibt.

Regie: Alisa Guberman
Bühne: Merle Grund
Kostüme: Rahel Künzi
Musik: Andrej Agranovski, Paul Calderone
Video: Mehdi Amirahmadi
Licht: Leon Meier, Finn Ruben Schöls
Dramaturgie: Taale Frese

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Schauspiel

Der einsame Westen

von Martin McDonagh

„Ich müsste schon die Hälfte meiner Verwandten ermordet haben, damit ich in diese Stadt passe.“

Valene und Coleman Connor kehren nach der Beerdigung ihres Vaters in das gemeinsame Heim im abgelegenen irischen Westen zurück, das sie sich trotz eskalierender Streitigkeiten teilen. Pater Welsh, ihr einziger regelmäßiger Besuch, verzweifelt ebenso an der mörderischen Dorfgemeinschaft wie an den ewigen Streitigkeiten des Geschwisterpaares. Er spült den Kummer mit Schnaps hinunter, den Coleman ihm und sich großzügig aus Valenes Beständen einschenkt. Die minderjährige Girleen, die durch Schnapsverkauf ihr Geld verdient, sorgt für den nötigen Nachschub und hegt eine heimliche Liebe zum Pater. Mit dieser kruden Personage stellt der irische Autor Martin McDonagh (Brügge sehen … und sterben?, Banshees of Inisherin) in Der einsame Westen Isolation, Gewalt und Macht der Sehnsucht nach menschlichen Verbindungen gegenüber. Lukas Holzhausen wird sich für seine vierte Inszenierung in Hannover dieses düsteren humorvollen Stoffes annehmen.

Regie: Lukas Holzhausen
Bühne: Florence Schreiber
Kostüme: Annabelle Gotha
Musik: Matti Gajek
Licht: Erik Sonnenfeld
Dramaturgie: Lovis Fricke

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Schauspiel

Und alle so still

nach dem Roman von Mareike Fallwickl

„Nicht mehr flüchten, nicht mehr weichen ... wir bleiben. Wir fordern den Raum ein, der uns zusteht.“

Regungslos liegen sie auf der Straße, vor dem Krankenhaus, auf den Plätzen, und täglich werden es mehr: Frauen, jung, alt, zu hunderten, bald zu tausenden. Vereint im stillen Protest lassen sie die Welt spüren, was passiert, wenn sie von einem auf den anderen Tag den Streik ausrufen, im Beruflichen wie im Privaten nicht mehr bereit sind, zu erfüllen, was von ihnen erwartet wird hinzunehmen, ungleich verteilt, ungleich bezahlt, ungleich belastet. Eine Schieflage, der alle Kämpfe um Gleichberechtigung nicht beikommen konnten. Was anfangs irritiert, gar belustigt, löst bald schon ein Chaos aus, das offenlegt, wie sehr unser System auf Ausbeutung und Überlastung fußt. Inmitten dieser beginnenden Revolte kreuzen sich die Wege von Elin, erfolgsverwöhnter Influencerin, die kürzlich etwas erfahren musste, von dem sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll, Nuri, dessen prekäre Lebensbedingungen ihn zwingen, jeden Job anzunehmen, und Ruth, Pflegefachkraft im Krankenhaus, die voller Selbstaufopferung mit schier übermenschlichen Kräften versucht, dem verschlingenden Zerfall etwas entgegenzuhalten.
Nach der Erfolgsproduktion Die Wut, die bleibt setzt Regisseurin Jorinde Dröse ihre Zusammenarbeit mit Autorin Mareike Fallwickl fort, die in diesem dystopisch-utopischen Roman die große Frage nach Veränderbarkeit der Verhältnisse stellt.

Regie: Jorinde Dröse
Bühne: Katja Haß
Kostüme: Juliane Kalkowski
Musik: Jörg Kleemann
Chorleitung: Jorge Kröger
Video: Rebecca Riedel
Licht: Marie-Luise Fieker
Videoassistenz: Tobias Haupt
Choreografie/Kampftraining: Suzan Demircan
Dramaturgie: Johanna Vater

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Schauspiel

Moby Dick

nach dem Roman von Herman Melville

„Ich versuche alles, ich erreiche, was ich kann.“

Quer durch die Weltmeere jagt Kapitän Ahab den sagenumwobenen Moby Dick. Einst war es dieser weiße Wal, der ihm im Kampf das Bein abriss. Seither sinnt Ahab auf Rache. Seiner Besatzung verspricht er als Belohnung für die Sichtung des Tieres eine Golddublone. Spätestens da wird den Männern klar, dass es bei dieser Fahrt um weit mehr geht als nur um den Walfang. Herman Melvilles Roman ist nicht nur die große Abenteuergeschichte, als die er seit seiner Veröffentlichung 1851 in die Weltliteratur einging. Auch in seiner Erzählweise war Melville mit Moby Dick seiner Zeit weit voraus. Neben dem Kampf mit und der Suche nach dem weißen Wal verhandelt der Roman auch die existenziellen Fragen des Menschseins. Es geht um den epischen Kampf zwischen Gut und Böse, die Übermacht der Natur, Kapitalismus und Ausbeutung. Ahab sieht sich einem zutiefst menschlichen Dilemma gegenüber: Er will Moby Dick nicht nur besitzen und besiegen, sondern auch zerstören. Nur einer von beiden kann weiterhin die Meere kreuzen. Am Ende von Ahabs Wahns steht stattdessen die Selbstzerstörung.
Regisseurin Jessica Weisskirchen, die sich in ihren Arbeiten häufig mit dem Konstrukt der Herrschaft auseinandersetzt, untersucht in ihrer ersten Arbeit am Schauspiel Hannover eine Gruppe von Männern, die sich dem Fanatismus des Einzelnen beugt und dadurch in den Abgrund gerissen wird.

Regie: Jessica Weisskirchen
Bühne und Kostüme: Wanda Traub
Licht: Mario Waldowski
Choreografie: Michael Bronczkowski
Dramaturgie: Vanessa Hartmann

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Schauspiel

Die Marquise von O...

von Heinrich von Kleist

Wie soll man leben, mit dem Wissen, dass wo die Liebe wohnt auch die Gewalt zuhause ist? Krieg, Überfall und eine Ohnmacht stehen am Beginn einer Geschichte, die vom Riss durch die Welt erzählt. Das Anwesen der Marquise von O… wird angegriffen. Sie wird bedroht, doch ein Hauptmann aus den Reihen des Feindes rettet sie. Wochen später plagen sie Unwohlsein und eine Ahnung. Nach etlichen Untersuchungen steht fest: Sie ist schwanger – ohne zu wissen, wie und durch wen. Kleist legt seine Figuren auf ein Streckbett der Empfindungen: Faktum und Bewusstsein reißen an ihnen. Das Selbst, der Andere, die Welt – alles scheint in Frage zu stehen.

Regie: Lisa Nielebock
Kostüme: Sofia Brockhausen
Dramaturgie: Nora Khuon

Dauer: ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Asche

von Elfriede Jelinek

„Welche Anzahl von Welten nehmen wir an? Wie viele davon habe allein ich schon verbraucht?“

Was ist nur los mit der Welt? Was ist los mit uns, ihren ruhelosen Bewohner:innen? Elfriede Jelineks neues Stück handelt von nichts Geringerem als vom Verhältnis des Menschen zur Erde und umgekehrt. Wütend, traurig, verzweifelt, dann wieder zart und humorvoll beschreibt sie eine schwierige Beziehung. Jelinek erzählt vom Sich-Verfehlen, dem Missverstehen, der Ignoranz und dem Ende einer Liebe. Sie betrachtet das ausbeuterische Mensch-Natur-Verhältnis, den Raubbau an der Erde, die Gegenwehr der Welt und die Abgestumpftheit ihrer menschlichen Bewohner:innen. Und immer wieder umkreist sie das Warum. Wie konnte es soweit kommen? Warum war diese Beziehung so einseitig? Jelinek hat Antworten: Präzise und unerbittlich in der Analyse beschreibt sie den Weg, der keinen Ausweg bereithält, nur ein Ende. Lilja Rupprecht wird sich in ihrer Inszenierung mit dieser Ausweglosigkeit beschäftigen und untersuchen, ob es nicht vielleicht lohnt, das Dunkle zu ergründen anstatt im Hellen zu verzweifeln.

Regie: Lilja Rupprecht
Bühne und Kostüme: Christina Schmitt
Musik: Fabian Ristau
Video: Moritz Grewenig
Licht: Tobias Reichstein
Dramaturgie: Nora Khuon

Dauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Animal Farm

sehr frei nach George Orwell

in einer Bearbeitung von Emre Akal und Elvin İlhan

„Sie lebten in einer Zeit, in der niemand es wagte, seine Meinung zu äußern.“

„Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere“ ist wohl der bekannteste Satz aus George Orwells Fabel Animal Farm . Hoffend auf ein besseres Leben, übernehmen die unterdrückten Tiere die Macht über die Farm. Doch die Utopie währt nicht lange. Auch in dem neu geschaffenen System werden manche unterdrückt, während andere von den selbst entwickelten Strukturen profitieren und anfangen, die anderen zu beherrschen.
Nun setzt der Regisseur Emre Akal die Geschichte dort fort, wo das Buch endet: Die Tiere, die immer mehr den Menschen ähneln, regieren über die Welt und somit über die Menschen. Diese haben sich an die Fremdbestimmung gewöhnt und verzweifelte Versuche, diesem Machtgefüge zu entkommen oder es zu verändern, stoßen nur auf weitere Systeme, die die Bewohner:innen gefangen halten. Diese Machtstrukturen breiten sich wie Geschwüre bis in die privaten Räume aus. Wie kommt es, dass Systeme der Macht immer wiederkehren und sich zu wiederholen scheinen? Und wie kann man diesem Teufelskreis entkommen?
Seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 1945 unter dem Titel Animal Farm: A Fairy Story hat sich die dystopische Fabel in mehr als 70 Sprachen verbreitet, Millionen von Exemplaren verkauft und ist bis heute ein fester Bestandteil des Lektürekanons an englischsprachigen Schulen und im Fremdsprachenunterricht. Im Jahr 2005 wurde Animal Farm vom Time Magazine als einer der Top 100 englischsprachigen Romane ausgewählt. Wie kommt es, dass das Buch seit fast 80 Jahren seine Aktualität behält und sich nahtlos in alle gegenwärtigen Weltgeschehnisse einfügt?
Emre Akal, bekannt für seine fantastischen Bildwelten, adaptiert Orwells berühmten Bestseller für die Gegenwart, beleuchtet Grundpfeiler politischer Systeme und wirft Fragen über eine mögliche nahende Zukunft auf.

Regie: Emre Akal
Bühne und Kostüme: Lara Roßwag
Musik: Daniel Freitag
Dramaturgie: Elvin İlhan

Dauer: ca. 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Der wunde Punkt

Ein Stück über Scham von Antje Pfundtner und Ensemble

„Am Anfang war die Scham.“

Es gibt viele Gründe sich zu schämen: Achselschweiß, das Anderssein, das Angefasstwerden oder das Anfassen, Arbeitslosigkeit und Armut, Depression und Einsamkeit, Ehrverletzung, Erschöpfung, Familie, Gesichtsverlust, Hautausschlag, Heidi Klum, die sogenannten feinen Unterschiede und die Klimakatastrophe, der Intimbereich, schmutzige Fantasien, Krankheit, K-Pop, Schubladendenken, Shitstorm, Stuhlgang, Unsicherheit, Twenty4Tim …
Scham ist ein Gefühl, das fast jede:r kennt. Sie hat viele Gesichter und es gibt sie immer und überall. Aber warum fällt es uns so schwer darüber zu sprechen? Sie ist wie der Elefant im Raum. Und der steht dann auch auf der Bühne im Ballhof Zwei, die sich die vier Darsteller:innen mit dem Publikum teilen. Elefanten zum Sprechen bringen erfordert Mut und Fingerspitzengefühl, ist aber lange nicht so anstrengend wie Elefanten immer wieder zu verdrängen und nicht über den wunden Punkt – die Scham – zu sprechen.
Gleichermaßen liebevoll wie verspielt, melancholisch und mit ganz eigenem Humor öffnet die Regisseurin Antje Pfundtner zusammen mit dem Ensemble – in Zusammenarbeit mit einer Schulklasse, die ihre Perspektiven und Gedanken zu dem Thema während der Proben eingebracht hat – in Der wunde Punkt Denk- und Spielräume für alle.
Antje Pfundtner ist Tänzerin und Choreografin. Mit ihrem Team „Antje Pfundtner in Gesellschaft (APiG)“ macht sie Theaterstücke und schafft Orte für Zusammenarbeit. Im Jahr 2020 hat sie für ihr Stück Ich bin nicht du den FAUST-Preis in der Kategorie „Regie Kinder- und Jugendtheater“ bekommen. Die Höhle auf Erden (2022) war ihr erstes Stück am Schauspiel Hannover. Liebevoll und mit dem ihr eigenen Humor untersucht Tänzerin und Choreografin Antje Pfundtner mit Ensemble und Publikum den wunden Punkt „Scham“ und fragt: Was kommt danach?

Regie: Antje Pfundtner
Bühne: Irene Pätzug
Kostüme: Yvonne Marcour
Musik: Nikolaus Woernle
Dramaturgie: Barbara Kantel, Anne Kersting

Dauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene

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Schauspiel

Vor Sonnenaufgang

von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann

„Der Mensch ist, was er sein kann, und nicht bloß, was er ist. “

Unverhoffter Besuch im Hause Hoffmann. Sein alter Studienfreund und Zimmergenosse Alfred Loth steht vor der Tür. Zur Unzeit: Denn Hoffmanns Frau Martha ist hochschwanger, das Haus wird umgebaut, Marthas gescheiterte Single-Schwester Helene ist bei ihnen untergekrochen, und der Schwiegervater, von dem Hoffmann den Maschinenbaubetrieb übernommen hat, hat ein Alkoholproblem. Doch nicht nur die Umstände trennen die alten Kommilitonen. Alfred schreibt inzwischen für ein linkes Wochenblatt, während Hoffmann seinen Wohlstand und Status mit rechtspopulistischen Thesen verteidigt. Die gesellschaftliche Spaltung entzweit nicht nur die alten Freunde, sie verhindert auch die Geschichte einer möglichen Liebe und Zukunft.
Als einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker hat Ewald Palmetshofer den sozialkritischen Klassiker von Gerhart Hauptmann überraschend nah ans Heute gerückt. Dabei verschiebt er den Fokus von der Sozialstudie des erblichen Alkoholismus bei Hauptmann hin zum politischen Psychogramm, zu einer Untersuchung der Charaktere und Konstellationen, unter denen Rechtspopulismus im Gewand ökonomischer Smartheit und Unterdrückung in familiärer Verkleidung wiederkehren, aber auch das Versagen des Linksintellektualismus einen Spiegel vorgehalten bekommt. So nah wie in der Überschreibung von Ewald Palmetshofer war der sozialkritische Klassiker von Gerhart Hauptmann unserer Gegenwart nie.

Regie: Stefan Pucher
Bühne: Nina Peller
Kostüme: Annabelle Witt
Musik: Christopher Uhe
Videodesign: Hannes Francke, Ute Schall
Dramaturgie: John von Düffel

Dauer: ca. 1 Stunden 45 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Mama Odessa

nach dem Roman von Maxim Biller

Alles beginnt mit einem Brief an den Sohn Mischa, den Aljona Grinbaum nie abschickte. Jetzt ist Aljona tot und für Mischa geht es auf eine Reise in seine Familiengeschichte, die tief geprägt ist von den politischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, vom Schicksal der europäischen Jüdinnen und Juden, von Migration und politischer Verfolgung. Beginnend in Odessa spannt Autor Maxim Biller einen Bogen, in dem das Massaker der Nazis am Tolbuchin-Platz ebenso eine Rolle spielt wie ein Giftanschlag des KGB, der Traum von Israel und die ungeliebte neue Heimat im Hamburger Grindelviertel, wo heute nichts mehr an die jüdische Vergangenheit des Stadtteils erinnert. Voller Zärtlichkeit webt Biller eine vielschichtige Familiensaga. In deren Zentrum steht die Mutter-Sohn-Beziehung, deren Liebe zur Literatur zugleich enges Band wie auch Rivalität um Werk und Themen bedeutet.

Regie: Alice Buddeberg
Bühne: Emilia Schmucker
Kostüme: Philipp Basener
Musik: Matze Kloppe
Dramaturgie: Johanna Vater

Dauer: ca. 1 Stunde 35 Minuten, keine Pause

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1 Schauspiel

Die Wut, die bleibt

nach dem Roman von Mareike Fallwickl

Koproduktion mit den Salzburger Festspielen

„Es gibt kein geheimes Wissen, das uns zu Müttern macht. Aber jeder erwartet, dass wir ab der Sekunde der Geburt nie einen Fehler im Umgang mit dem Kind machen, weil wir angeblich einen Instinkt dafür haben.“

Drei Frauen, die mit ihren Ansprüchen an Familie, Freundschaft und Glücksversprechen kämpfen:
Mareike Fallwickls Erfolgsroman fragt, wie ein Leben inmitten verschiedener Bedürfnisse und Anforderungen gelingen kann. Alles beginnt mit einer unfassbaren Tat: Wortlos steht Helene, Mutter von drei Kindern, vom Abendessen auf und stürzt sich vom Balkon. Sarah, ihre beste Freundin, unterstützt die trauernde Familie. Doch ihr eigenes Leben gerät dabei wie selbstverständlich in den Hintergrund und ein Gefühl bahnt sich den Weg an die Oberfläche: Wut. Lola, Helenes Tochter, fühlt diese Wut noch stärker, ihre Anklage richtet sich gegen das Patriarchat an sich, dem sie entschlossen den Kampf ansagt.

Regie: Jorinde Dröse
Bühne: Katja Haß
Kostüme: Juliane Kalkowski
Musik: Jörg Kleemann
Choreografie: Suzan Demircan
Dramaturgie: Johanna Vater

Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause

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Schauspiel

Betonklotz 2000

von Jona Rausch

„Wir hassen euch nicht dafür, dass ihr uns weghaben wollt.“

Wie fühlt es sich an, in einem der größten zusammenhängenden Betonfundamente Europas – dem Hannoveraner Ihme-Zentrum – aufzuwachsen? „Eine Stadt in einer Stadt, so die Idee, viele Geschichten übereinandergestapelt.“ BETONKLOTZ 2000 erzählt die Geschichten junger Menschen, für die dieses einst als utopisches Stadtprojekt geplante Bauwerk soziale Ungerechtigkeit und Realität bedeutet. Zwischen Armut und Gentrifizierung, der Suche nach Perspektiven und der Flucht nach vorne (wo auch immer das sein mag) betrachten die Jugendlichen den Klotz und sehen: Freundschaften, Eltern, die sich bemühen, vor allem aber ein Zuhause. Die Autorin Jona Rausch widmet sich in ihrem ersten Text für die Bühne einem Gebäude, das mehr ist als ein kultiges, mittlerweile in die Jahre gekommenes Vorzeige-Bauwerk Hannovers, und lässt es lebendig werden.
Das Stück entstand im Rahmen des Hans-Gratzer-Stipendiums am Schauspielhaus Wien.

Regie: Goldie Röll
Bühne und Kostüme: Naomi Kean
Musik: Augustin Zimmer
Dramaturgie: Saskia Jabłońska

Dauer: ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause

für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene

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Schauspiel

Hier spricht die Polizei

Ein dokumentarisches Projekt über Sicherheit und Gewalt von werkgruppe2

Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und werkgruppe2

„Es ist kein Aufruf zum Zynismus, wenn man sagt, dass Gewalt manchmal notwendig sein kann – es ist eine Anerkennung der Geschichte, der Unvollkommenheit des Menschen und der Grenzen der Vernunft.“

Die Polizei verkörpert wie keine andere Institution das staatliche Gewaltmonopol und ist damit als einzige befugt, physischen Zwang auszuüben. Dafür kann sie weit in die durch die Verfassung geschützten Grundrechte der Bürger:innen eingreifen. So ist es auch kein Wunder, dass besonders Polizeigewalt ein immer wieder umstrittenes Feld ist, das auch von linken Stereotypen genährt und zuletzt bei Einsätzen wie der Räumung des besetzten Dorfes Lützerath massiv diskutiert wird. Trotzdem genießen Polizeibeamt:innen in weiten Teilen der Bevolkerung ein großes Vertrauen. Dieser ambivalenten Wahrnehmung soll in dem recherchebasierten Projekt von werkgruppe2 nachgegangen werden.
Das Kollektiv werkgruppe2 besteht aus Regisseurin Julia Roesler, Dramaturgin Silke Merzhäuser sowie Musikerin und Komponistin Insa Rudolph. In ihrer Arbeit widmen sie sich gewollt monoperspektivisch gesellschaftlich komplexen Themen, um die soziale Wirklichkeit von Menschen zu erzählen, die Minderheiten angehören, marginalisiert werden oder sich auf andere Weise mit Vorurteilen konfrontiert sehen. Nach einer gründlichen Phase der Recherchearbeit entsteht ein Text, der sich aus dokumentarischen und fiktionalen Bausteinen zusammensetzt und von werkgruppe2 mit professionellen Schauspieler:innen in Film und Theater erarbeitet wird.

Regie: Julia Roesler
Bühne und Kostüme: Lea Dietrich, Viva Schudt
Komposition und Musikalische Leitung: Insa Rudolph
Dramaturgie: Lovis Fricke, Silke Merzhäuser
Recherche und Text: Silke Merzhäuser, Julia Roesler

Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und werkgruppe2

Dauer: ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Archiv der Sehnsüchte

nach dem Roman "Die Ungehaltenen" von Deniz Utlu

„Manchmal ist Reden das denkbar Abwegigste für mich. Manchmal wünsche ich mir einfach, dass es still ist.“

Elyas ist wütend, aber er weiß nicht, warum. Statt sein Jurastudium zu beenden, verbringt er seine Tage in Kneipen, springt über geparkte Autos, flucht aus dem Fenster auf die ganze Stadt und erzählt allen von seinem großen Projekt: einem Online-Archiv für die Generation seiner Eltern – sogenannte Gastarbeiter:innen. Als die junge Ärztin Aylin in sein Leben tritt, beginnt ein Roadtrip, der sie von Berlin über Hannover bis an die Schwarzmeerküste führt. Menschen, Städte, Gedanken, Lieder und Erinnerungen öffnen Fenster in die Vergangenheit, durch die sie die Geschichte ihrer Eltern neu kennenlernen. In Archiv der Sehnsüchte porträtieren Regisseur Hakan Savaş Mican und der Hannoveraner Autor Deniz Utlu nicht nur das Lebensgefühl einer suchenden und zornigen Generation, sondern werfen einen besonderen Blick auf mehrere Dekaden der deutsch-türkischen Arbeitsmigration.
Eine musikalische Reise, die durch die Klänge und den Gesang tiefe emotionale Einblicke in Welt der Figuren gibt und so die Geschichte dieser Generation erzählt.

Regie: Hakan Savaş Mican
Bühne: Alissa Kolbusch
Kostüme: Miriam Marto
Musik: Jörg Gollasch
Video: Sebastian Lempe
Dramaturgie: Elvin İlhan

Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause

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Schauspiel

Goethes Faust – Allerdings mit anderem Text und auch andere Melodie

von Clemens Sienknecht und Barbara Bürk nach Johann Wolfgang von Goethe

„Der Pudel merkte nichts, als er hereingesprungen, die Sache sieht jetzt anders aus; der Teufel kann nicht aus dem Haus.“

„Da kommen Sie und fragen, welche Idee ich in meinem Faust zu verkörpern gesucht. Als ob ich das selber wüsste und aussprechen könnte!“
Was Goethe selbst nicht erklären konnte oder wollte, werden nun Barbara Bürk und Clemens Sienknecht versuchen. Mit dem Untertitel Allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie haben die beiden bereits einige große Klassiker der Weltliteratur in ihr ganz eigenes Format transportiert: inhaltlich komprimiert, humorvoll dekonstruiert und liebevoll musikalisiert. In Hannover nehmen sich die beiden nach Madame Bovary (2016) nun Goethes Schwergewicht Faust vor: Ein verhängnisvoller Pakt mit dem Teufel, die Gretchenfrage und die Suche nach dem Moment des absoluten Glücks.

Regie: Barbara Bürk, Clemens Sienknecht
Bühne und Kostüme: E Anke Grot
Musik: Friedrich Paravicini
Dramaturgie: Lovis Fricke

Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause

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Schauspiel

Blutbuch

nach dem Roman von Kim de l’Horizon

in einer Fassung von Ran Chai Bar-zvi und Michael Letmathe

„Wenn ich an dich denke, denke ich an all die Dinge, die wir uns nie sagen konnten und nie sagen können.“

Bisher erzählte immer Großmutter die Familiengeschichten. Aber sind sie wirklich so passiert? Oder hat die meist mies gelaunte alte Dame die Vergangenheit so gefärbt, wie sie es wollte? Jetzt, wo ihre Erinnerungen allmählich verblassen, ist es für die Hauptfigur in Blutbuch an der Zeit, selbst in die Geschehnisse einzutauchen. Eine turbulente Odyssee durch ihre eigene Biografie beginnt. Dabei stößt sie auf Ereignisse, die aufwühlen, an die sie nicht erinnert werden möchte. Doch immer wenn ein warmer Sommerwind durch die Blutbuche im Garten weht, schöpft sie wieder Kraft und schreibt die Familiengeschichte neu. Ihre Version der Geschichte. Früher fühlte sich ihr eigener Körper fremd an, wie abkoppelt von dem Selbst. Heute identifiziert sie sich als nicht binär. Ihr neugewonnenes Bewusstsein bietet ihrem Körper zum ersten Mal ein Zuhause.
Kim de l’Horizons unter anderem mit dem Deutschen und dem Schweizer Buchpreis prämierter Debütroman gleicht formal und inhaltlich einem Kaleidoskop, so schimmernd und kontrastreich, wie Persönlichkeiten es sind, die das Schubladendenken als obsolet entlarven.
Blutbuch ist die dritte Arbeit des Regisseurs und Bühnenbildners Ran Chai Bar-zvi am Schauspiel Hannover. Wie Kim de l’Horizons Versuch, alte Zuschreibungen zu durchbrechen und neue Möglichkeitsräume zu öffnen, wird die Inszenierung von Ran Chai Bar-zvi durch die Genres springen und nach neuen Erzählformen forschen.

Regie: Ran Chai Bar-zvi
Bühne: Ran Chai Bar-zvi
Kostüme: Rahel Künzi
Video: Pata Popov
Dramaturgie: Michael Letmathe

Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause

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Schauspiel

Das kunstseidene Mädchen

nach dem Roman von Irmgard Keun

„Etwas Liebe muss schon dabei sein, wo blieben sonst die Ideale?“

Die 18-jährige Doris möchte ein Glanz werden und nicht mehr in der Provinz als Sekretärin eines aufdringlichen Rechtsanwalts arbeiten. Also zieht sie nach Berlin und erlebt dort den Rausch der ausgehenden Goldenen Zwanziger. Doris strebt nach Unabhängigkeit und Berühmtheit und stößt dabei immer wieder an die Grenzen der Konvention. Sie lässt sich auf Affären ein, versucht eine Bühnenkarriere zu starten, aber nichts gelingt. Die Schattenseiten der Metropole erwarten Doris ebenso wie das Versprechen von Ruhm und Glamour. Keun gelang mit der Erstveröffentlichung 1932 ein enormer Publikumserfolg. Heute zählt Das kunstseidene Mädchen mit seiner selbstbewussten Protagonistin zu den Klassikern der literarischen Moderne. Regisseurin Luise Voigt wird in Hannover die Widersprüchlichkeit und das Glitzern der Großstadt bildgewaltig auf die Bühne bringen.

Regie: Luise Voigt
Bühne und Kostüme: Maria Strauch
Musik: Friederike Bernhardt
Video: Stefan Bischoff
Choreografie: Minako Seki
Dramaturgie: Vanessa Hartmann

Dauer: ca. 2 Stunden 20 Minuten, eine Pause

für Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene

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Performance

Universen: Dialoge der Sprachlosigkeit

Eine Lyrik-Lecture-Performance von Dîlan Z. Çapan

von xarpêt nach hannover nach dêrsim und kucax durch den euphrat und tigris durch die leine und ihme durch die spree die isar und themse durch alle flecken dieser erde an denen ich verweilte an denen ich verweilt blieb zieht das schweigen seine bahnen zieht die sprachsuche ihre routen auf den wegen liegen entweder steine und asphalt aus wort-unzulänglichkeiten irgendetwas zu beschreiben oder es fließen in ihnen lücken in alle richtungen bis die lücken zu löchern wurden bis die leerstellen alle sätze füllten und kein buchstabe mehr am straßenrand am ufer entlang gefunden werden kann.

Die Suche nach den richtigen Worten begegnet uns allen, ob im persönlichen Gespräch, in der Öffentlichkeit oder im Sprechen über politische Themen. Dîlan Z. Çapan nähert sich diesen Fragen aus ihrer Perspektive als Autorin und Regisseurin und stellt dabei sowohl universelle als auch partikulare Fragen nach Sprache und den Grenzen des Sagbaren: Wie beschreibt man Katastrophen, deren Auswirkungen mit Sprache eigentlich gar nicht zu erfassen sind? Was bedeutet es, eine Sprache zu vermissen, mit der man auf die Welt gekommen ist?

Der Abend wird von der Musikerin Dîlan Top begleitet. In der kurdischen Musik resonieren die Fragen und Gefühle, die Dîlan Z. Çapan im ihrem Text verhandelt. Viele dieser Fragen betreffen insbesondere Kurd:innen: aufgrund der globalen Unterdrückung und der teilweisen Leugnung ihrer Identität. Dennoch, oder gerade deswegen, ist kurdische Kultur, insbesondere ihre Musik und Tänze als ihre wichtigsten Ausdrucksformen, sehr lebendig. Es geht an diesem Abend also nicht zuletzt auch um die transformative Kraft, die von der Sehnsucht sich auszudrücken ausgeht, und um Resilienz und Freude in noch so ernüchternden Umständen.

Zwischen Sprache und Schweigen, Musik und Video nähert sich dialoge der sprachlosigkeit den Grenzen des Sagbaren und lädt in der Sprache, der Musik und im Dazwischen das Publikum ein, seinen Gedanken und Gefühlen Raum zu geben. Ein poetischer Abend über das Suchen und Vermissen von Sprache.

Text und Regie: Dîlan Z. Çapan
Ausstattung: Mayan Tuulia Frank
Mit: Antigone Akgün, Dara Lalo und Dîlan Z. Çapan
Dramaturgie: Katharina Wisotzki
Regieassistenz: Leon Borgmann
Dramaturgiehospitanz: Salima El Kurdi

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Kurs

Offene Bühne

Bring dein Talent auf die Bühne!

Im Format Offene Bühne können eure Texte, Songs und Performances zur Aufführung gebracht werden. Zeigt euer größtes Talent! Stand Up Comedy, Monologe, selbstgeschriebene oder gecoverte Songs, Trachtentanz und Jodelchor. Erlaubt ist, was Spaß macht!

Anmeldungen für die Offene Bühne bei ballhof.cafe@staatstheater-hannover.de

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Performance

Universen: Zeitenwende

Eine Lecture Performance über Männlichkeit und Gewalt von Fikri Anıl Altıntaş und Katharina Wisotzki

Bundeswehr, Antifeminismus, rechtes Denken – das neue Normal? Gewalt gegen Körper und gegen feministische Utopien ist allgegenwärtig. Wie können wir verhindern, uns daran zu gewöhnen? Was passiert, wenn emanzipatorische Forderungen auf das alte Drehbuch von Männlichkeit und Militarismus treffen?
In einer Zeit, in der Männer „wehrhaft“ und Deutschland wieder „kriegstüchtig“ sein sollen, untersucht die Performance Zeitenwende die komplexen Beziehungen zwischen Männlichkeit, Gewalt und Militarisierung. Inspiriert von den Gedanken des Historikers Klaus Theweleit, erstellen Fikri Anıl Altıntaş und Katharina Wisotzki ein Lagebild der Gewalt, das individuelle und gesellschaftliche Gewaltverhältnisse in den Fokus rückt.
Zeitenwende erzählt fragmentarische Geschichten zu Männlichkeit und Gewalt: von soldatischen Körpern über hierarchische Männlichkeiten zu Gewalt gegen Frauen und Queers. Die Performance widmet sich der Frage, was es eigentlich bedeutet, ein Mann zu sein in einer Welt, die männliche Gewalt als normal betrachtet und Femizide zum Alltag gehören. Zeitenwende ist ein Aufruf zum gesellschaftlichen Desertieren; eine Forderung, gewaltvolle Erzählungen und Lebensrealitäten nicht weiter hinzunehmen.

Fikri Anıl Altıntaş ist Autor und schreibt über Männlichkeiten, Antifeminismus und (De)Konstruktion von migrantisch markierten Männlichkeiten. Er studierte in Tübingen, Berlin und Istanbul und ist ehrenamtlicher #HeForShe Deutschland-Botschafter von UN Women Deutschland. Zu seinen jüngsten Projekten und Veröffentlichungen zählen BABA*, Schauspiel Hannover, 2022–23 (Co-Regie mit Murat Dikenci) und Im Morgen wächst ein Birnbaum (2023) Altıntaş lebt und arbeitet in Berlin.

Katharina Wisotzki ist Dramaturg:in, Festivalmacher:in und Social Justice & Diversity Trainer:in, und arbeitet seit 2011 organisatorisch und dramaturgisch für verschiedene Theaterfestivals und Institutionen. 2018 gründete Katharina Wisotzki gemeinsam mit Katrin Windheuser das spartenübergreifende feministische 13°Festival in Bremen, dessen Ausgabe 2021 mit dem Frauenkulturförderpreis der Hansestadt Bremen ausgezeichnet wurde. Von März 2020 bis Dezember 2022 verantwortete Katharina Wisotzki das Programm des Theater im Pavillon (Hannover) und gründete hier das MULTITUDE Festival für feministische und intersektionale Solidarität. Seit der Spielzeit 2023/24 ist Katharina Wisotzki Künstlerische Leiter:in der Universen am Schauspiel Hannover.

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1 Musik

Sing Dela Sing

Alle singen - all night long

Alle singen – all night long ist Programm: Vom ersten Moment bis zur letzten Note singen hunderte Leute im Publikum gemeinsam aktuelle Popsongs – von ABBA bis Avicii, von Peter Gabriel bis Peter Fox, von 7 Seconds bis 7 Years, von 1999 bis 2002. Die Texte gibt es liebevoll aufbereitet per Videoprojektion. Zwei, manchmal auch drei gefragte Popmusik-Profis begleiten das Ganze, und innerhalb weniger Minuten macht das gemeinsame Singen alle unendlich glücklich. Persönlicher und kollektiver als es im Chor, im Fußballstadion oder unter der Dusche je sein kann. Denn hier singen alle immer die Leadstimme.

Achtung: Sing dela Sing findet im Stehen statt – denn im Sitzen kann man nicht gut singen.

Weitere Information über Sing dela Sing und die Musiker sowie viele Bilder von den Veranstaltungen gibt es unter singdelasing.de.

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Lesung

Lesung von und mit Fridolin & Merlin Sandmeyer

„Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein.“ – Zärtliches jakobinisches Sprichwort. Ob die Grimms, die Karamasows, Tick, Trick und Track oder die Klitschkows: Brüder – die Welt ist voll von ihnen. Eifersucht, Liebe, Konkurrenz, Humor und Solidarität!? Bruderherz oder Geschwisterteil – Fridolin und Merlin Sandmeyer arbeiten sich für Sie durch die Literaturgeschichte auf der Suche danach, was es heißt: Du bist mein Bruder! Und auf der Ponderosa-Ranch geht die Sonne auf.
Fridolin Sandmeyer spielte zuletzt u. a. bei den Salzburger Festspielen. Merlin Sandmeyer ist Ensemblemitglied des Thalia Theaters. Einem breiten Publikum sind sie aus der Serie Die Discounter bekannt.

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Konzert

Musikalisches Café

Eure Konzerte auf unserer Bühne!

Im Ballhof Café könnt ihr mit eurer Band zum Tanz aufspielen oder auch unplugged ganz leise Töne anschlagen. Ob Schülerband oder Studentenkombo, ob erstes Konzert oder CD-Release, bei uns könnt ihr spielen!

25.4.: Deathlight - Hard Rock aus Hannover
26.4.: Thomas Martin - Singer-/Songwriter aus Hannover

pay what you want

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Gespräch

Universen: Magic Meyer's Late Night Show

mit Verena Meyer und Gästen

Magic Meyer ist genervt. Talkshow, Late Night Show, Gameshow. Irgendwie immer das Gleiche! Nur mit ihr selbst haben diese Formate nichts zu tun. Langweilig! Was soll's, macht Magic halt ihr eigenes Ding: Beschreibt die Welt, wie sie vor ihr zerfällt. Verbündet sich am Kneipentisch. Zum Lachen, Weinen, Schreien und Tanzen.

Am 26. April laden die Universen zur vierten Ausgabe von Magic Meyer’s Late Night Show ein. Wie immer fragt sich Magic am Tresen, wie wir uns verbünden können, und lädt ihre Gäste sowie natürlich das Publikum zum Mitdenken und Mittrinken ein.

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Familienprogramm

Kirchentag 2025

Ganztägiges Programm in allen Spielstätten

Alle zwei Jahre in einer anderen Stadt mit Tausenden gemeinsam feiern, aus 1.500 Veranstaltungen sein eigenes Programm zusammenstellen, über wichtige Fragen der Zeit diskutieren, gemeinsam Gottesdienste feiern, spannende Menschen kennenlernen, Kulturhighlights erleben und selbst mitgestalten – Kirchentag als Großveranstaltung ist ein unvergleichbares Erlebnis. Fünf Tage kulturelle, geistliche und gesellschaftspolitische Veranstaltungen, aus denen Teilnehmende auswählen können. Der Kirchentag beginnt immer mittwochs mit einem Eröffnungsgottesdienst und dem Abend der Begegnung. Ein buntes Fest in der Innenstadt, auf dem sich Gemeinden aus der Region vorstellen – mit Musik, Kleinkunst und kulinarischen Leckereien.
Von Donnerstag bis zum Schlussgottesdienst am Sonntag gibt es Workshops, Ausstellungen, Konzerte, Gottesdienste, Bibelarbeiten, Feierabendmahle, Hauptvorträge, Podiumsdiskussionen und vieles mehr an Programm.
Kirchentag ist mehr als fünf Tage Großveranstaltung. Kirchentag gibt Impulse für verantwortliches Handeln und setzt Themen, die bewegen. Kirchentag bringt Menschen zusammen, die sich im Glauben stärken und über Fragen der Zeit austauschen: Wie können wir gemeinsam die Welt von morgen gestalten? Welchen Beitrag können wir als mutige Christ:innen leisten?

Tickets und mehr Informationen zum Programm finden Sie unter kirchentag.de

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Gespräch

Nachgefragt

Die Schauspielfreunde (GFS) laden ein

Gespräch mit Regisseur Stephan Kimmig

Gespräche mit der Intendantin, Regisseur:innen und Dramaturg:innen zu den von der GFS finanziell geförderten Theateraufführungen gehören zum festen Informationsaustausch mit den Schauspielfreunden wie auch die Information zur organisatorischen und künstlerischen Verwaltung eines Staatstheaters.

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Lesung

Wolf Haas liest: Wackelkontakt

Der Trauerredner Franz Escher hat ein Problem. Seine Steckdose hat den Geist aufgegeben. Während er auf den Elektriker wartet, liest er ein paar Seiten. Das Buch handelt von Elio Russo, dem Kronzeugen im großen Mafia-Prozess.
Elio sitzt im Gefängnis und wartet auf seine Entlassung. Er hat so viele Leute verraten, dass er um sein Leben fürchten muss. Aus Angst hält er sich nachts in seiner Zelle wach und liest in einem Buch. Es handelt von Franz Escher. Escher wartet schon den halben Vormittag auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt.

Wolf Haas wurde 1960 in Maria Alm am Steinernen Meer geboren. Seine Brenner-Krimis erschienen ab 1996 in neun Bänden, zuletzt Müll (2022). 2023 erschien der Roman Eigentum bei Hanser. Wolf Haas lebt in Wien.

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Schauspiel

Universen: Hafenstraße

Ein Rechercheprojekt von Helge Schmidt

Gastspiel vom Theater Lübeck
in Kooperation mit der Ortsgruppe Hannover Rote Hilfe e.V.

„An dieser Stelle, Hafenstraße 52, starben am 18. Januar 1996 zehn Menschen durch Brandstiftung. Sie waren nach Deutschland gekommen, um hier Schutz zu finden. Das Ereignis erfüllt uns mit Trauer und Schmerz. Die Verantwortlichen für das Verbrechen sind nicht ermittelt worden. Der Tod der Opfer und das Leid der Hinterbliebenen mahnen uns, für die Rechte und die Sicherheit von Flüchtlingen einzutreten.“

So lautet die Inschrift der Gedenktafel, die an den Anschlag erinnert und sich nun dort befindet, wo früher einmal, vor seinem Abriss, ein Haus gestanden hat: Lübeck, Ecke Hafenstraße/Konstinstraße, ein ehemaliges Seemannsheim, drei Stockwerke hoch. Zum Zeitpunkt des Brands beherbergte es 46 Asylsuchende aus verschiedenen Ländern und Krisengebieten.
Mit dieser Untat reiht sich Lübeck in eine unrühmliche Liste von Städten ein, die vor allem in den 1990ern durch Anschläge auf Unterkünfte für Geflüchtete in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rückten – Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen. Doch eines ist in Lübeck anders, denn hier wurden, trotz einer Reihe von Spuren, die Täter:innen niemals ermittelt.
Hafenstraße wird den zehnfachen Mord wieder ins Gedächtnis rufen und lässt in Interviews verschiedene Zeitzeug:innen zu Wort kommen. Es klafft eine Wunde in der Stadt, die im kollektiven Gedächtnis zu verblassen droht. Was bedeuten diese Schuld und ihr Vermächtnis fürs heutige Lübeck?

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Gespräch

Universen: Antifa – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte

Im Rahmen des Abschlussfestivals UNTERGRUND widmen sich die UNIVERSEN historischen wie gegenwärtigen antifaschistischen Perspektiven.
In den 1990er und 2000er Jahren, im Schatten der rassistischen Pogrome, die das wiedervereinte Deutschland nach 1989 überrollten, entstand eine außergewöhnlich starke antifaschistische Bewegung. Die Antifa arbeitete auf vielen Feldern so professionell wie kaum eine andere selbstorganisierte Kraft der Neuzeit. Von militanten Aktionen über politische Bildung bis hin zur Ermittlungsarbeit – die Antifa hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem erstarkenden Neofaschismus entgegenzutreten.
Fünf Aktivist:innen sprechen zum ersten Mal öffentlich über ihre Aktivitäten und verschmelzen mit zahlreichen Schätzen aus dem Archiv zu einem intensiven Kinodokumentarfilm. Statt eines einfachen historischen Rückblicks legt der Film die Schichten frei, die den Mythos Antifa überlagern. Er gibt uns tiefe Einblicke in eine Form der politischen Arbeit, die zu heftigen Überreaktionen bei Staat und Bürgertum führte und doch immer notwendig war.
Der Dokumentarfilm unternimmt einen historischen Streifzug durch die Höhepunkte der Antifa-Bewegung, die eine unterschätzte Rolle im Deutschland der 1990er und 2000er Jahre spielte. Der Fokus liegt dabei nicht auf Einzelereignissen, sondern auf den verschiedenen Praktiken und Methoden, die von Aktivisten:innen verwendet wurden.
Von Straßenkämpfen, über investigative Recherchen und Aufklärungskampagnen bis hin zu den Herausforderungen der Provinz, die von Selbstverteidigung und dem Schutz anderer geprägt ist, dokumentiert der Film durch Archivmaterial, Fotos und szenische Alltagsbilder die Geschichte einer Bewegung in bisher nie gezeigtem Umfang und erweckt sie so zum Leben. ANTIFA ist kein bloßer Rückblick, sondern eine inspirierende Aufforderung zur kritischen Reflexion über die Kraft des Widerstands gegen den aufkeimenden Neofaschismus.

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1 Kurs

Impro Café

Blitzschnelles Improvisationstheater zum Mitmachen

Bei der offenen Bühne im Ballhof Café kann jeder mitmachen und nach Publikumsvorgaben drauflos improvisieren. Spielleitung: Mitglieder der Szene 52. Das Impro Café findet einmal monatlich an einem Mittwoch statt.

Eintritt frei

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Gespräch

Wir müssen reden

Gesprächsreihe mit Sascha Chaimowicz

Sascha Chaimowicz wurde 1984 in München geboren und absolvierte dort seine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule. Nach sechs Jahren bei der Zeitschrift NEON wechselte er 2016 zum ZEITmagazin, dessen Redaktion er seit 2022 leitet. 2023 wurde er mit seinem Essay Schwarz Weiß für den Deutschen Reporter:innen-Preis nominiert.

15. September 2024: Claudia Roth
Geboren 1955 in Ulm. Ihr Werdegang ging vom Theater über die Musik in die Politik. Nach ihrem Studium der Theaterwissenschaften an der LMU München arbeitete sie als Dramaturgin an den Städtischen Bühnen in Dortmund sowie am Hoffmanns Comic Theater in Unna. Von 1982 bis 1985 war sie Managerin der Band Ton Steine Scherben um Rio Reiser. Ab 1994 war sie Fraktionsvorsitzende der Grünen, 2001 wurde sie Parteivorsitzende. 2013 wurde sie zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags gewählt. Seit 2021 ist sie Staatsministerin für Kultur und Medien. Ihr besonderes Engagement gilt den Menschen- und Bürgerrechten, dem Klimaschutz, dem Feminismus und Anti-Rassismus.

27. Oktober 2024: Franz Müntefering
Geboren 1940 in Neheim im Sauerland. Er war von 1975 bis 1992 sowie von 1998 bis 2013 Abgeordneter im Deutschen Bundestag für die SPD, und sowohl Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion als auch SPD-Bundesvorsitzender. Darüber hinaus war er Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen im Kabinett Gerhard Schröder sowie Bundesminister für Arbeit und Soziales und Vizekanzler im Kabinett Merkel I. Von 2015 bis 2021 war er Vorsitzender der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen). Er setzte sich kontinuierlich für Reformen, z. B. des Arbeitslosengeldes oder der Finanzmärkte, ein. 2019 veröffentlichte er seine Autobiografie Unterwegs. Älterwerden in dieser Zeit.

26. Januar 2025: Ahmad Mansour
Geboren 1976 in Tira. Er ist Psychologe, Autor und Aktivist. Mansour beschäftigt sich vor allem mit Projekten und Initiativen gegen Radikalisierung und Unterdrückung im Namen der Ehre sowie gegen Antisemitismus in der islamischen Gemeinschaft. Seit 2015 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für demokratische Kultur in Berlin und beratend bei der European Foundation for Democracy in Brüssel. Seit 2017 ist er Geschäftsführer der Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention (MIND). Mansour ist u. a. Träger des Karl-Carstens-Preis sowie des Bundesverdienstkreuzes am Bande. 2022 war er Mitbegründer des PEN Berlin.

28. März 2025: Igor Levit
Geboren 1987 in Nischni Nowgorod. Er ist Pianist und Aktivist. Mit 13 Jahren begann er sein Studium am neugegründeten Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter der HMTMH in Hannover. Seit 2000 konzertiert Levit in Europa, den USA und Israel. Er ist u. a. für seine Interpretationen und Einspielungen von Beethoven, Bach und Schostakowitsch bekannt. Seit 2019 ist er Professor für Klavier an der HMTMH. Seit der Saison 2022/23 ist er zudem künstlerischer Co-Leiter des Musikfestivals Heidelberger Frühling. Levit ist u. a. Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und bekannt für sein politisches Engagement gegen Antisemitismus und die Ausgrenzung Geflüchteter.

25. Mai 2025: Luisa Neubauer
Geboren 1996 in Hamburg. Sie ist Klimaschutzaktivistin sowie Publizistin und Rednerin. Schon während ihres Geografiestudiums in Göttingen war sie ab 2019 eine der bekanntesten Aktivistinnen der deutschen Fridays for Future-Bewegung und engagiert sich in mehreren Nichtregierungsorganisationen wie der entwicklungspolitischen ONE. Sie setzt sich für den deutschen Kohleausstieg bis 2030 sowie einen ganzheitlichen, sozialverträglichen Klimaschutz ein. Neubauer schrieb u. a. für die deutsche Huffpost und den Stern. Darüber hinaus ist sie Autorin mehrerer Bücher, u. a. Vom Ende der Klimakrise – Eine Geschichte unserer Zukunft und Gegen die Ohnmacht. Meine Großmutter, die Politik und ich.

„In was für einem Land leben wir eigentlich?“, lautet die Ausgangsfrage der Gesprächsreihe Wir müssen reden am Schauspiel Hannover. Auch dieses Jahr wird das Format von Sascha Chaimowicz kuratiert und moderiert. Er stellt mit seinen prominenten Gästen aus Politik, Wissenschaft, Journalismus und Popkultur die Realität unserer gelebten Demokratie auf den Prüfstand. In Kooperation mit der Stiftung Niedersachsen lädt Sascha Chaimowicz bis zum Sommer 2025 an fünf Terminen zu lebendigen Diskussionen und zum Gespräch über unser gemeinschaftliches Zusammenleben auf die große Bühne ein.

Erst wird auf der Bühne des Schauspielhauses diskutiert und im Anschluss die Debatte mit dem Publikum im Foyer bei einer Suppe fortgesetzt. Die Suppe ist im Eintrittspreis enthalten. Welche Suppe serviert wird, entscheidet im Vorfeld der jeweils eingeladene Gast. Lassen Sie sich überraschen!

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1 Online

Mediathek

In unserer neuen Mediathek finden Sie alle digitalen Beiträge aus unserem on air-Programm: Videos, Interviews, Podcasts und Blogs – viel Spaß beim Stöbern!

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Schauspiel Hannover

Niedersächsische Staatstheater Hannover

Das Schauspiel Hannover setzt unter der Intendanz von Sonja Anders auf gesellschaftspolitisch relevante Themen und fahndet in über 30 Premieren pro Spielzeit nach neuen Utopien. Neben Klassikern prägen eine Vielzahl an Uraufführungen den Spielplan. Gespielt wird im Schauspielhaus, Cumberland, im Ballhof Eins und Zwei, aber auch an Orten jenseits der Theaterbühne.



Das Schauspielhaus mit 630 Plätzen wurde 1992 eröffnet. Dem Haus eng verbunden sind unter anderem die Regisseure Stephan Kimmig, Julia Wissert und Laura Linnenbaum. Hinzu kommen Regiehandschriften u. a. von Lilja Rupprecht, Friederike Heller, Kevin Rittberger, Anne Lenk und anderen.



Das Junge Schauspiel weitet seinen Spiel- und Wirkungsraum aus. Junge Lebenswelten sind, neben dem Ballhof, der sich in Hannovers Altstadt mit den Spielstätten Ballhof Eins und Zwei als Ort für junge Themen etabliert hat, in allen Spielstätten zu sehen, so dass sich Generationen treffen und mischen können.



Die Cumberlandsche Galerie, die bereits 1883 entstand, wird zu einem Ort der Öffnung für Künstler und Künstlerinnen aus Hannover und der Welt. Clubs, Gespräche, Partys, Lesungen, Kooperationen mit der Stadtgesellschaft finden hier Platz. Als zentrales Format lädt die künstlerische Workshop-Reihe „Universen“ Hannovers Bürger und Bürgerinnen zu einer Weiterentwicklung ihrer persönlichen Ausdrucksformen, Künsten und Sprachen ein.
Abo- und Kartenservice
(Mo–Fr 10:00–18:00 Uhr und Sa 10:00–14:00 Uhr)
Tel.: +49 511 9999 1111
E-Mail: kartenservice@staatstheater-hannover.de

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Bewertungen & Berichte Schauspiel Hannover

Aufführungen / Oper Staatsoper Hannover Hannover, Opernplatz 1
Aufführungen / Theater Schauspiel Hannover Hannover, Prinzenstr. 9
Aufführungen / Theater Scharoun Theater Wolfsburg Wolfsburg, Klieverhagen 50
Aufführungen / Theater Staatstheater Braunschweig Braunschweig, Am Theater
Ereignisse / Festival OsterTanzTage
Hannover
13. bis 21.4.2025
Aufführungen / Theater die hinterbuehne Hannover, Hildesheimer Str. 39a
Aufführungen / Theater Theater an der Glocksee Hannover, Glockseestr. 35
Aufführungen / Theater UHU-Theater Hannover Hannover, Sophienstraße 2
Aufführungen / Theater Theater in der List Hannover Hannover, Spichernstr. 13
Aufführungen / Theater Lessingtheater Wolfenbüttel Wolfenbüttel, Harztorwall 16
Aufführungen / Theater Commedia Futura Hannover, Seilerstr. 15 F
Aufführungen / Theater Die kleine Bühne Hannover Hannover, Dessauerstr. 2

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