Aufführungen / Oper
Staatsoper Hannover
Hannover, Opernplatz 1
- Premiere: Anything Goes
- Uraufführung: Schwanensee. Rotbarts Geschichte
- Das offene Foyer
- Goldberg

- Symposium: Lohengrin im Fokus
- Offenes Training
- Das Kind der Seehundfrau
- Lohengrin

- Führung durch das Opernhaus
- Go on moving
- Hör'n Sie mal
- Hänsel und Gretel
- Heute Abend: Lola Blau
- Poetry Slam: "Whole lotta teams!"
- Impulse
- Opera Insiders
- Tosca

- Adventssingen für alle
- Der Rosenkavalier

- Don Giovanni

- Opernball 2026: PADAM!
- Das Niedersächsische Staatstheater Hannover ist ein Mehrspartentheater in Hannover
Aufführungen / Theater
Schauspiel Hannover
Hannover, Prinzenstr. 9
- Heute: Ein wenig Licht. Und diese Ruhe.
- Premiere: Ich will alles - oder nichts!
- Der Großinquisitor
- Heimsuchung
- Die Tage der Hyäne
- Die Wut, die bleibt

- Die Schneekönigin
- Der unsichtbare Mann
- Mit anderen Augen
- Die Frau mit den vier Armen
- Familienfest
- Der wunde Punkt
- Betonklotz 2000
- Wanja
- Ein Mann seiner Klasse

- Pride
- Das neue Leben
- Blind
- Iconic - Sisi, Lady Di und die Welfinnen
- Mediathek
- Das Schauspiel Hannover bietet Theater, Unterhaltung und Musik an fünf verschiedenen Orten.
Aufführungen
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Aufführungen
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Die Wut, die bleibt
Schauspiel Hannover
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen „Es gibt kein geheimes Wissen, das uns zu Müttern macht. Aber jeder erwartet, dass wir ab der Sekunde der Geburt nie einen Fehler im Umgang mit dem Kind machen, weil wir angeblich einen Instinkt dafür haben.“ Drei Frauen, die mit ihren Ansprüchen an Familie, Freundschaft und Glücksversprechen kämpfen: Mareike Fallwickls Erfolgsroman fragt, wie ein Leben inmitten verschiedener Bedürfnisse und Anforderungen gelingen kann. Alles beginnt mit einer unfassbaren Tat: Wortlos steht Helene, Mutter von drei Kindern, vom Abendessen auf und stürzt sich vom Balkon. Sarah, ihre beste Freundin, unterstützt die trauernde Familie. Doch ihr eigenes Leben gerät dabei wie selbstverständlich in den Hintergrund und ein Gefühl bahnt sich den Weg an die Oberfläche: Wut. Lola, Helenes Tochter, fühlt diese Wut noch stärker, ihre Anklage richtet sich gegen das Patriarchat an sich, dem sie entschlossen den Kampf ansagt. Regie: Jorinde Dröse Bühne: Katja Haß Kostüme: Juliane Kalkowski Musik: Jörg Kleemann Choreografie: Suzan Demircan Dramaturgie: Johanna Vater Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause
Aufführungen
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Der Großinquisitor
Schauspiel Hannover
Premiere: 12.10.2025 „Nichts ist verführerischer für den Menschen als die Freiheit seines Gewissens, aber nichts ist für ihn auch qualvoller.“ Wie viel Freiheit will der Mensch. Also wirklich. Hält er sie überhaupt aus? Vor fast 150 Jahren hat Fjodor Dostojewskij diese brisante Frage in seiner Erzählung vom „Großinquisitor“ gestellt. Spontan würden wir sagen: Freiheit ist das höchste Gut, nach dem alle streben. Für ihre Memoiren wählte Angela Merkel als Titel ausgerechnet: „Freiheit“. „Freedom“ war der Wahlkampfsong von Kamala Harris bei der US-Wahl 2024 gegen Donald Trump; doch offenbar wog der Wunsch nach Freiheit weniger schwer als der Wunsch nach Führung und Autorität, nach dem vermeintlich starken Mann, der Orientierung und Sicherheit verspricht, auch um den Preis vieler Freiheiten. Und wenn wir tief in uns hineinhorchen: Überfordert uns die Freiheit nicht auch oft? Wäre es nicht angenehmer, jemand würde uns all das abnehmen? Dostojewskij berichtet von Jesus, der zur Zeit der spanischen Inquisition auf die Erde zurückkehrt, vom katholischen Großinquisitor, der ihn einsperrt und verhört, und von einem brennenden Kuss. Ensemblemitglied Michael Lippold holt die Geschichte als teuflischen Monolog in den Ballhof. Hans Dreher und Michael Lippold lernten sich 2005 am Schauspielhaus Bochum kennen, als Dreher Regieassistent war und mit dem „Traum eines lächerlichen Menschen“ seine erste Inszenierung vorlegte — ebenso nach einer Erzählung von Dostojewskij und ebenfalls als Solo mit Michael Lippold. Später eröffnete Dreher in Bochum das Rottstr 5 Theater, eine inzwischen legendäre Off-Spielstätte, die er zehn Jahre leitete. Dort entstand „Der Großinquisitor“, der zuletzt auch am Schauspielhaus Bochum zu sehen war. Von 2019 bis 2025 leitete Hans Dreher als Co-Intendant das Prinz Regent Theater in Bochum. Übernahme vom Rottstr 5 Theater Bochum Inszenierung: Hans Dreher Bühne und Kostüm: Hans Dreher, Michael Lippold Licht: Erik Sonnenfeld
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Betonklotz 2000
Schauspiel Hannover
„Wir hassen euch nicht dafür, dass ihr uns weghaben wollt.“ Wie fühlt es sich eigentlich an, in einem der größten zusammenhängenden Betonfundamente Europas – dem Hannoveraner Ihme-Zentrum – aufzuwachsen? „Betonklotz 2000” erzählt die Geschichten junger Menschen, für die dieses einst als utopisches Stadtkonzept geplante Bauwerk soziale Ungleichheit und Realität bedeutet. Zwischen Armut und Gentrifizierung, der Suche nach Perspektiven und der Flucht nach vorne (wo auch immer das sein mag), betrachten die Jugendlichen den Klotz und sehen: Eltern, die sich bemühen. Freundschaften. Ein Fundament, das bröckelt. Vor allem aber: Ein Zuhause. „Eine Stadt in einer Stadt, so die Idee, viele Geschichten übereinandergestapelt”. Die Autorin Jona Rausch widmet sich in ihrem ersten Text für die Bühne einem Gebäude, das so viel mehr ist als ein kultiges, mittlerweile in die Jahre gekommenes Vorzeige-Bauwerk Hannovers. So unterschiedlich wie die Blicke, die das Ihme-Zentrum seit den 1970ern geformt und wieder haben zerfallen lassen, sind auch die Welten der Figuren, die Jona Rausch in es hineinschreibt. Mal sind sie zart, mal sind sie laut und mal überrumpeln sie eine mit ihrer schonungslosen Ehrlichkeit. Regisseurin Goldie Röll lässt diese Stimmen in Erscheinung treten und feiert mit diesem Abend ihr Hannover-Debüt im Ballhof Zwei. Das Stück entstand im Rahmen des Hans-Gratzer-Stipendiums am Schauspielhaus Wien. eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2025 Regie: Goldie Röll Bühne und Kostüme: Naomi Kean Musik: Augustin Zimmer Dramaturgie: Saskia Jabłońska ca. 1 Std. 10 Min., keine Pause für Menschen ab 14 Jahren
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Iconic - Sisi, Lady Di und die Welfinnen
Schauspiel Hannover
Premiere: 23.1.2026 „Die Lüneburg-Braunschweig-Hannoverschen hatten immer schon einen Hang zum Größenwahn.“ Der Adel und die Monarchie dienen seit jeher als Projektionsfläche und Faszinosum. Jeder royale Fehltritt, jeder Betrug, jeder Skandal, jede Eheschließung und jede Intrige tragen das Potenzial in sich, die Massen zu bewegen. Was ist es, das uns so nachhaltig an den Royals und ihren fernen Leben begeistert — und auch triggert? Serien wie „Die Kaiserin“ und „The Crown“ bezeugen eine widersprüchliche Faszination für ihr exklusives Dasein. Denn neben Luxus und Pomp scheint gerade die dunkle Seite der Macht ihr Schillern zu ermöglichen: Einsamkeit, Leistungsdruck, Missbrauch und Selbstausbeutung prägen die meisten royalen Biografien. Die Auserkorenen sind selten glücklich. Und welche Legitimation hat eigentlich eine nicht-gewählte Super-Elite, an deren Händen oft Blut und koloniale Landnahme kleben? Woher kommt überhaupt das ganze Geld? Die Royals bedürfen einer kritischen Inventur. Jorinde Dröse lässt in ihrer Inszenierung verschiedene adlige Frauenfiguren der letzten Jahrhunderte aufeinandertreffen und sucht mit ihnen nach den Funktionen, die sie in unserer Geschichtsschreibung, Unterhaltungskultur und im Patriarchat erfüllen. Welche Schwesternschaften und Allianzen könnten über die Orte, Klassen und Zeiten hinweg die Hütten und Paläste zu gerechten und freien Orten machen? Jorinde Dröse studierte Regie in Hamburg und inszenierte bis 2016 an verschiedenen großen Theatern. Seit 2009 arbeitet sie zudem als Mutter. 2016 machte sie eine Ausbildung zur Erzieherin und war in einer Waldkita tätig. Mit der Spielzeit 21/22 nahm Jorine Dröse ihre Arbeit als Regisseurin wieder auf und setzt in ihren Inszenierungen den Fokus auf feministische Narrative und Diversität. 2023 und 2025 entstanden am Schauspiel Hannover die Erfolgsinszenierungen „Die Wut, die bleibt“ sowie „Und alle so still“, basierend auf den Romanen von Mareike Fallwickl, und 2024 am Berliner Ensemble „#motherfuckinghood“ in Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Claude De Demo. Alle drei Inszenierungen verhandeln aufwühlend und persönlich die Themen Mutterschaft und Care-Arbeit. Inszenierung: Jorinde Dröse Bühne: Anne Ehrlich Kostüm: Juliane Kalkowski Musik: Lars Wittershagen Licht: Marie-Luise Fieker Dramaturgie: Tobias Kluge
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Blind
Schauspiel Hannover
Premiere: 16.1.2026 „Sag mal, was bringt dir das eigentlich, mit dem Finger auf andere zu zeigen? Genau zu wissen, wer auf der falschen Seite steht und warum? “ Die meistgespielte niederländische Theaterautorin Lot Vekemans hat mit „Blind“ das Stück zur Zeit geschrieben. Richard lebt in einer streng gesicherten Gated Community, in die er sich nach dem Tod seiner Frau zurückgezo¬gen hat. Ohne ersichtlichen Grund entlässt er seine Haushälterin und verlangt von seiner einzigen Tochter Helen, sich um ihn zu kümmern, da er droht zu erblinden. Die Beziehung zwischen Vater und Tochter war lange distanziert — zu groß sind die Differenzen, die sie trennen. Richard, einst ein erfolgreicher Ingenieur für Wasserwirtschaft und noch immer von seinem eigenen Können überzeugt, verachtet Helens idealistische Haltung als Anwältin und lehnt die Wahl ihres Ehemanns, eines Schwarzen Intellektuellen, ab. Helen wiederum wirft ihm vor, sich vor den Herausforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft zu verschließen — von Geschlechter¬gerechtigkeit über Rassismus bis zum verantwortungs¬vollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Während eines ihrer Besuche kommt es zu einem Zwischenfall: Die elektrischen Rollläden schließen sich plötzlich, als wäre ein Überfall im Gange. Vater und Tochter sind gezwungen, miteinander auszuharren — ob sie wollen oder nicht. Lot Vekemans (deren Erfolgsstück „Judas“ bereits in der Cumberlandschen Galerie zu sehen war) beleuchtet in ihrem neusten Werk mit großer Sensibilität die scheinbar unüberbrückbaren Gegensätze, die heute in vielen Familien und Freundeskreisen zu Konflikten führen. Richard und Helen kämpfen politisch und persönlich miteinander — um die richtige Weltsicht, um ihre Souveränität, aber auch um ihre gegenseitige Liebe als Tochter und Vater. Wir erleben eine Beziehung, die menschlicher und tiefer kaum sein kann — wie ihm wahren Leben. Die junge Regisseurin Leonie Rebentisch hat zuletzt mit ihrer Bühnenadaption des Romans „Gittersee“ am Berliner Ensemble auf sich aufmerksam gemacht. Einfühlsam, ohne falsches Sentiment und mit präzisem Fokus auf die Schauspieler*innen inszenierte sie die Geschichte rund um Republikflucht, Coming of Age und eine Jugendliche, die von der Stasi der DDR angeworben wird. Die Presse lobte die „schöne, klare, nie plakative Spielweise“ und die „Spannung und Psychologie, ohne dem Publikum das Denken abzunehmen“. Die Inszenierung wurde 2025 zum Festival „Radikal jung“ eingeladen. Leonie Rebentisch interessiert sich vor allem für dichte und ambivalente Beziehungskonstellationen, von denen auch „Blind“ eindrucksvoll handelt. Inszenierung: Leonie Rebentisch Bühne und Kostüm: Sabine Mäder Komposition: Fabian Kuss Licht: Mario Waldowski Dramaturgie: Yunus Ersoy
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Ich will alles - oder nichts!
Schauspiel Hannover
Premiere: 12.12.2025 „Mir sollten sämtliche Wunder begegnen“ Ella Fitzgerald sagte über Hildegard Knef, sie sei „the greatest singer without a voice“, die größte Sängerin ohne Stimme. Es reichte zu einer Weltkarriere: als Schauspielerin, als Sängerin und als Schriftstellerin. Im Dezember 2025 wäre die Knef einhundert Jahre alt geworden. Eine Ikone bis heute. Hildegard Knef war mindestens anderthalb Frauen. Der einzige weibliche Weltstar, den Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg hervorvorbrachte. In Hollywood teilte sie mit Marilyn Monroe eine Garderobe, Marlene Dietrich stattete sie mit Mänteln und Kleidern aus. Sie trat zwei Jahre lang ausverkauft am Broadway auf und ruinierte fast ihre Stimmbänder. Ehe sie als Sängerin und eine der ersten Songschreiberinnen überhaupt eine dritte Karriere machte. Oder war es schon ihre vierte? Hilde Knef war Stehauf-Frau. Diva mit Haltung. Künstliche Wimpern und Bodenständigkeit. Das Herz am rechten Fleck, nein, besser: am linken; denn sie positionierte sich couragiert gegen alles Spießige, gegen alte und neue Nazis. Sie trug ihr Herz auf der Zunge. Ehrlich. Verletzlich. Schonungslos und schwach und stark. Gefallener Engel, als sie aus den USA nach Deutschland zurückkam, Phoenix aus der Asche, als sie mit ihrem autofiktionalen Roman „Der geschenkte Gaul“ einen Weltbestseller landete und auf ihren Tourneen die Konzertsäle füllte. Es ist Zeit, Hildegard Knef (wieder) zu entdecken. Sie und ihre unverwechselbaren Songs — von Hits wie „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ oder „Von nun an ging’s bergab“ bis zu selten gespielten Raritäten. Ein Kritiker meinte, Hildegard Knef habe als Sängerin und Texterin „die deutsche Popmusik im Alleingang erwachsen gemacht“. Sie sang nicht über heile Welt, sondern über One-Night-Stands und Liebe, die scheitert, Chansons, die Kurzgeschichten sind, raffiniert und verrucht. Eine Inspiration für Generationen von Menschen. Eine Künstlerin, die etwas zu sagen hat. Und wie! Katrin Lindner hat offenbar ein Faible für die großen Film- und Musik-Ikonen. Als junge Regisseurin gestaltete sie mit der Schauspielerin Maja Beckmann am Schauspielhaus Bochum einen hinreißenden Abend über Romy Schneider: „Das Sisi-Syndrom“. Später inszenierte sie im Bochumer Kunstbunker ein Solo über Marlene Dietrich. Seitdem folgten Arbeiten u. a. an der Volksbühne Berlin, dem Schauspielhaus Bochum, dem Nationaltheater Mannheim und dem Staatstheater Nürnberg. Zuletzt inszenierte sie an den Münchner Kammerspielen „Fremd“ von Michel Friedman als ergreifendes Schauspielerinnen- Solo. — Lars Ehrhardt wiederum ist in Hannover kein Unbekannter: Der Gitarrist, Songwriter und Musikproduzent ist hier geboren, betreibt in der Stadt ein eigenes Tonstudio und war auch schon im Schauspiel Hannover zu erleben: im Familienstück „Hex. Dornröschen im Feenwald“. Als Musikalischer Leiter war er an zahlreichen Theaterproduktionen beteiligt, u. a. am Thalia Theater und am Schauspielhaus Bochum. Inszenierung: Katrin Lindner Musikalische Leitung: Lars Ehrhardt Bühne: Evi Bauer Kostüm: Lene Schwind Video: Jana Schatz Licht: Tobias Reichstein Dramaturgie: Vasco Boenisch
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Die Tage der Hyäne
Schauspiel Hannover
„Was mich betrifft, könnten die Erde zerstört, die Urwälder verbrannt und die Gewässer verschlammt werden, aber ich möchte trotzdem ein Kind haben.“ Haben Sie sich in einer gynäkologischen Praxis auch schon einmal gefragt, wohin eigentlich mit der Unterhose? Wie über die Nachwirkungen einer Schwangerschaft sprechen, ohne rot anzulaufen? Und was tun, wenn zwischen kinderlosen Freund*innen plötzlich diese unangenehme Stille entsteht – oder der verächtliche Blick das schreiende Baby trifft? „Die Tage der Hyäne“ behandelt diese Fragen ehrlich, humorvoll und vielschichtig. Die finnische Autorin Saara Turunen erzählt von einer Schriftstellerin, die sich sehnlichst ein Kind wünscht. Von unerbittlichem Ehrgeiz getrieben, ordnet sie sich diesem Ziel vollkommen unter – bis sie sich plötzlich im Körper einer Hyäne wiederfindet, jenes Tiers, das als Aasfresser, Alphaweibchen und für sein hämisches Lachen bekannt ist. Turunen zeichnet das eindrückliche Bild eines Körpers, der fremd geworden ist – und erzählt vom Verschwinden des Rationalen zugunsten eines archaischen, instinktiven Selbst. Wie schon in früheren Arbeiten widmet sie sich dabei weiblichen Lebensentwürfen. Mit einem feinen Gespür für das Skurrile im Alltäglichen erforscht sie, was eine Fruchtbarkeitsbehandlung für den Körper einer Frau bedeutet, warum Fortpflanzung so häufig über Kontrolle definiert wird und wie gesellschaftliche Erwartungen die eigene Wahrnehmung prägen. Turunen thematisiert Mutterschaft nicht diskursiv, sondern radikal visuell – so präzise wie beiläufig, so humorvoll wie eindringlich. Dabei gelingt es ihr, dem Publikum die Empfindungen der Protagonistin ganz nah zu bringen – man kann mitfühlen, nachvollziehen oder sich an eigene Erlebnisse erinnern. Gerade darin liegt die besondere Kraft ihrer Inszenierung: Mithilfe einer klaren Theatersprache, eindrucksvoller Bilder und einer besonderen Musikalität, in der Donna Summer auf Edvard Grieg trifft, verleiht sie den inneren Zuständen ihrer Figuren Gestalt. Neben dem Porträt eines Lebensabschnitts entfaltet sich zugleich eine Reflexion über Kontrolle, Durchhalteideale und die Mechanismen einer Leistungsgesellschaft. „Die Tage der Hyäne“ richtet sich dabei an alle, die jemals nach etwas gestrebt, Rückschläge erlebt und sich plötzlich in einer fremden Welt wiedergefunden haben. Saara Turunen arbeitet als Regisseurin und Autorin in Helsinki und international. In ihren Werken untersucht sie weibliche Perspektiven und Identitätsfragen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Normen. Ihr Theater ist radikal visuell – sie verdichtet Emotionen zu kraftvollen Bildern, die im Gedächtnis bleiben. Mit komplexen Soundlandschaften und klaren Kompositionen schafft sie Zugänge zu Gefühlen, die tief im Inneren verborgen scheinen. Ihre Arbeiten wurden in fünfzehn Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Inszenierung: Saara Turunen Bühne: Milja Maaria Aho Choreografie: Janina Rajakangas Kostüm: Liisa Pesonen Video: Ainu Palmu Licht: Ainu Palmu, Mario Waldowski Sound: Tuuli Kyttälä Dramaturgie: Mira Gebhardt ca. 1 Std. 30 Min., keine Pause
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Das neue Leben
Schauspiel Hannover
„I love you, I love you, I love you, I love you“ Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2022 Eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2022 Ausgezeichnet mit dem Deutschen Theaterpreis Der Faust für Paul Hankinson und Jonas Holle Was, wenn man liebt mit ganzem Herzen, aber diese Liebe unerfüllt bleibt? In der Sammlung von Gedichten und Liedern „Vita Nova“ (Das neue Leben) gibt der Dichter Dante Einblick in seine Gefühle für Beatrice. Mit neun Jahren verliebt er sich unsterblich, erst mit 18 sieht er Beatrice wieder, und nie kommt es zu einer Begegnung — ehe sie schon mit 24 verstirbt. Dante widmet Beatrice sein Leben und all sein Schreiben: Ihr folgt er in seinem Jahrtausendbuch „Die Göttliche Komödie“ von der Hölle durchs Fegefeuer ins Paradies, um sie dort zumindest in der Fiktion wiederzutreffen. Zu Lebzeiten hat Dante Beatrice seine Liebe nie gestanden, ihr früher Tod hinterlässt eine schmerzhafte Lücke. Wie geht man damit um, wenn man etwas nicht gemacht hat? Die Hoffnung auf eine zweite Chance kennen wir alle, auf einen Neuanfang. Aber wie macht man das eigentlich? Mit dieser Leitfrage nähern sich Christopher Rüping und sein Ensemble den mehr als 700 Jahre alten Texten, erzählen sie weiter, durchleben sie gemeinsam. Liebesgedichte aus dem Spätmittelalter treffen auf Popsongs von heute. Daraus entsteht ein Begegnungsraum von zarter Schönheit und großer Kraft. Ein einzigartiger theatraler Trip von der Erde in den Himmel und zurück — auf den Spuren wahrer Liebe und der großen und kleinen Lebensfragen. Was kann ein neues Leben sein, wenn das alte nicht mehr möglich ist. Wie fangen wir neu an. Where do we go from here? Beatrice weiß vielleicht eine Antwort. Der Regisseur Christopher Rüping, 1985 in Hannover geboren, prägt mit seinen außergewöhnlichen Inszenierungen das deutschsprachige Theater. Oft entstehen seine Inszenierungen aus einer entspannten Offenheit dem Publikum gegenüber, in einem Freiraum, in dem sich Spielende und Zuschauende begegnen können. Dass sich daraus ebenso zarte wie überschwängliche Theaterabende entwickeln, klug durchdacht und ohne Angst vor großen Gefühlen, mit intelligentem Witz — das hat Christopher Rüping zu einem der wichtigsten Regisseure seiner Generation gemacht. Bis heute erhielt er fünf Einladungen zum Berliner Theatertreffen, wurde im Magazin „Theater heute“ zweimal zum Regisseur des Jahres gewählt sowie mit dem Nestroy-Theaterpreis und jüngst mit dem Theaterpreis Berlin ausgezeichnet. Inszenierung: Christopher Rüping Bühne: Peter Baur Kostüm: Lene Schwind Musik: Paul Hankinson, Jonas Holle Licht: Bernd Felder, Oliver Hisecke Dramaturgie: Vasco Boenisch Übernahme vom Schauspielhaus Bochum ca. 2 Std. 5 Min., keine Pause
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Heimsuchung
Schauspiel Hannover
„Ein Haus die dritte Haut, nach der Haut aus Fleisch und der Kleidung“ In einem Haus in Brandenburg wütet die deutsche Geschichte: Jenny Erpenbeck beschwört 15 Menschen und Schicksale, die über einen Zeitraum von 100 Jahren dieses Haus bevölkern und sich in ihm ablagern, überschneiden, spiegeln, kreuzen und brechen. Vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, die DDR und die Nachwende-Zeit entblättert sich so ein Panorama deutscher Realitäten und der jedem System und jeder Epoche immanenten Gewalt. Die Bewohner*innen des Hauses sind Urheber*innen und Opfer dieser Gewalt, sind Geworfene der Zeit und bezeugen mit ihren Existenzen, dass politischer und gesellschaftlicher Wandel auf Verdrängung und Besetzung basiert. Alle Schicksale eint eine jeweils individuelle Suche nach Heimat und Glück, deren Erfüllung stets nur temporär gelingt — bevor das Rad der Geschichte sich weiterdreht und aus Angekommenen Vertriebene macht. Jenny Erpenbeck, Gewinnerin des International Man Booker Prize, verarbeitet in „Heimsuchung“ auch die eigene (ost-)deutsche Herkunft und untersucht das Verhältnis von Zeitgeschichte und Individuum. Adrian Figueroa arbeitet als Regisseur für Film und Theater. Er studierte in London Angewandtes Theater und war zuletzt regelmäßig am Staatsschauspiel Dresden und dem Düsseldorfer Schauspielhaus tätig. Auch mit Jugendlichen und Inhaftierten der JVA Tegel arbeitet er. Adrian Figueroas Inszenierungen zeichnen sich durch eine hohe atmosphärische Dichte und Genauigkeit aus und stellen ihre Schauspieler*innen ins Zentrum. In seiner Inszenierung von „Arbeit und Struktur“ machte er in Düsseldorf das Leben, Schreiben und Sterben des Autors Wolfgang Herrndorf mit Hilfe eines kongenialen Konzepts von Video, Licht und Bühne eindrücklich erfahrbar. Seine Inszenierung von „Draußen vor der Tür“, ebenfalls für das Düsseldorfer Schauspielhaus, wurde jüngst zum Festival „Radikal jung“ eingeladen. Inszenierung: Adrian Figueroa Bühne: Irina Schicketanz Kostüm: Malena Modéer Musik: Ketan Bhatti Video: Guillaume Cailleau Mitarbeit Video: Elena Tilli Licht: Hendrik Möschler Dramaturgie: Tobias Kluge ca. 1 Std. 40 Min., keine Pause
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Die Frau mit den vier Armen
Schauspiel Hannover
„Es war das erste Mal seit der Expo 2000, dass Dinge, die in Hannover passierten, den Rest der Republik interessierten.“ Tatort Hannover. Am Ufer der Ihme wird ein junger Mann, die Inlineskates noch an den Füßen, tot aufgefunden. Ein Mordfall mit allem, was dazugehört: ein Ermittlungsteam, das im Dunkeln tappt, Obduktionsberichte, Verhöre, Spannung — und eine aufmerksame Journalistin, die mehr über den Fall zu wissen scheint als Kommissarin Rita Aitzinger selbst. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Ilia Schuster steht sie vor vielen Rätseln: Warum musste der junge Mann so früh sterben? Was steckt hinter diesem Mord? Und welche Rolle spielt der Popsong, den er in Dauerschleife gehört hat? Die Ermittlungen navigieren das Team durch Hannover — vom Ihmepark über die Burgerläden Lindens bis zur Staatsoper — und in die Untiefen von Dating-Apps. Was wie ein klassischer Kriminalfall beginnt, entfaltet sich zunehmend als Erkundung menschlicher Emotionen und Abgründe. Mit feinem Gespür erzählt Jakob Nolte von einsamen Jungs, von Sehnsucht und der Suche nach dem Glück. Dabei zeichnet er ein skurriles Panorama von Hannover: einem Hannover, wie es selbst Alteingesessene noch nie gesehen haben — schräg, abgründig und voller Humor. „Die Frau mit den vier Armen“ lässt die Düsternis des Profanen zutage treten — und fragt, was uns wirklich antreibt. Ein Niedersachsen Noir mit Tiefgang. Albrecht Schroeder setzt sich in seinen Arbeiten häufig mit Gegenwartsdramatik auseinander und untersucht die Fallstricke des Menschseins. So inszenierte er mit „Eschenliebe“ von Theresia Walser am Schauspielhaus Bochum die Geschichte eines Mannes, der sich in eine Esche verliebt und damit die Norm infrage stellt. Mal diskursiv-dialogisch, mal trocken-humorvoll, sind seine Inszenierungen aber vor allem von einer großen Zuneigung zu den Figuren geprägt. Albrecht Schroeder mag Pressekonferenzen, Kopfhörer und Scham. Genau der richtige Regisseur für die Uraufführung von „Die Frau mit den vier Armen“! Inszenierung: Albrecht Schroeder Bühne und Kostüm: Julia Katharina Berndt Musik: Paul Eisenach, Wenzel Krah, Felix Kuhnt Licht: Uwe Wegner Dramaturgie: Mira Gebhardt ca. 2 Std., keine Pause
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Ein wenig Licht. Und diese Ruhe.
Schauspiel Hannover
„Der Krieg ist hier angekommen, auf der Welt, und wird erst enden, wenn wir verschwunden sind. Unter der Erde.“ Ein Ingenieur denkt über die Herausforderungen der modernen Existenz nach — über das alltägliche Aufwachen in einer Gesellschaft, in der sogar der Himmel Google gehört und bewaffnete Konflikte zur Tagesordnung zählen. Wobei, solange sie nicht das eigene Viertel, die eigene Stadt oder eventuell noch das eigene Land betreffen, verschwinden sie nach zwei Tagen aus der flackernden Aufmerksamkeit. Und seien wir ehrlich: Wenn man nicht einmal die Flaggen der betroffenen Länder kennt, um sie solidarisch zu posten, kann es ja so schlimm nicht sein?! Zwischen Horror und Humor erkundet Sibylle Berg, eine der bekanntesten Schriftstellerinnen und Theaterautorinnen im deutschsprachigen Raum, die dystopisch anmutenden Abgründe unserer Gegenwart. Gespielt wird dieser Ingenieur von der Schauspielerin Katja Riemann, einer langjährigen künstlerischen Weggefährtin von Autorin Sibylle Berg, die bereits in deren Erfolgsstück „Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden“ am Berliner Gorki Theater zu sehen war. Sibylle Berg selber ist mit ihrer Stimme ebenfalls Teil der Inszenierung. Die Regisseurin Lena Brasch, 1993 in Berlin-Pankow geboren, fordert mit ihren Inszenierungen die Grenzen des traditionellen Theaterkanons heraus. Bekannt wurde sie durch Stücke über popkulturelle Phänomene wie den am Berliner Ensemble entstandenen Abend „It’s Britney, Bitch!“. Die Inszenierung wurde international in etlichen Medien besprochen und 2022 zum Festival „Radikal jung“ eingeladen. 2019 wurde Lena Brasch von der ZEIT als eine der „100 wichtigsten jungen Ostdeutschen“ ausgezeichnet und zu jenen „ostdeutschen Künstler*innen, die die Republik verändern könnten“, gezählt. ca. 1 Std. 30 Min., keine Pause
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Ein wenig Licht. Und diese Ruhe.
Schauspiel Hannover
„Der Krieg ist hier angekommen, auf der Welt, und wird erst enden, wenn wir verschwunden sind. Unter der Erde.“ Eine Ingenieurin denkt über die Herausforderungen der modernen Existenz nach - über das alltägliche Aufwachen in einer Gesellschaft, in der sogar der Himmel Google gehört und bewaffnete Konflikte zur Tagesordnung zählen. Wobei, solange sie nicht das eigene Viertel, die eigene Stadt oder eventuell noch das eigene Land betreffen, verschwinden sie nach zwei Tagen aus der flackernden Aufmerksamkeit. Und seien wir ehrlich: Wenn man nicht einmal die Flaggen der betroffenen Länder kennt, um sie solidarisch zu posten, kann es ja so schlimm nicht sein?! Zwischen Horror und Humor erkundet Sibylle Berg, eine der bekanntesten Schriftstellerinnen und Theaterautorinnen im deutschsprachigen Raum, die dystopisch anmutenden Abgründe unserer Gegenwart. In der Uraufführung zu erleben sein wird die Schauspielerin Katja Riemann, eine langjährige künstlerische Weggefährtin von Sibylle Berg, die bereits in deren Erfolgsstück „Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden“ am Berliner Gorki Theater zu sehen war. Die Regisseurin Lena Brasch, 1993 in Berlin-Pankow geboren, fordert mit ihren Inszenierungen die Grenzen des traditionellen Theaterkanons heraus. Bekannt wurde sie durch Stücke über popkulturelle Phänomene wie den am Berliner Ensemble entstandenen Abend „It’s Britney, Bitch!“. Die Inszenierung wurde international in etlichen Medien besprochen und 2022 zum Festival „Radikal jung“ eingeladen. 2019 wurde Lena Brasch von der ZEIT als eine der „100 wichtigsten jungen Ostdeutschen“ ausgezeichnet und zu jenen „ostdeutschen Künstler*innen, die die Republik verändern könnten“, gezählt. Inszenierung: Lena Brasch Bühne: Winter & Dietrich Kostüm: Eleonore Carrière Licht: Marie-Luise Fieker, Maren Zeiss Dramaturgie: Yunus Ersoy Mit: Katja Riemann Live-Musik: Pascal Ritter
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| Schauspiel
Wanja
Schauspiel Hannover
„Wir werden uns erinnern, wie unglücklich wir jetzt sind, und wir werden lächeln, und wir werden lachen. Das glaube ich wirklich.“ Ivan hätte Künstler werden können. Aber er verwaltet seit Jahren ein Landgut. Eines Tages nistet sich sein Schwager Alexander dort ein: ein früher mal erfolgreicher Filmregisseur, den er finanziell unterstützt. Ivans Nichte Sonia ist derweil schwer verliebt in den Landarzt, der aber nur Augen für Helena hat — Alexanders zweite Frau. In ihrem Selbstmitleid glauben sie alle, allein zu sein. Dabei sind sie sich ähnlicher, als sie denken. Dann fällt ein Schuss. Unerfüllte Hoffnungen und Träume, nicht erwiderte Liebe — „Wanja“ zeigt, wie unglücklich das Leben verlaufen kann... und wie herzergreifend komisch. Liebevoll offenbart das Stück, wie lächerlich wir manchmal sind, und ist dabei doch zum Mit-Leiden, Mit-Hoffen, Mit-Weinen. Simon Stephens hat „Onkel Wanja“ sanft modernisiert und daraus einen Monolog entwickelt, in dem ein einziger Schauspieler alle acht Rollen spielt. So zeigt sich noch eindrücklicher, wie einsam alle Figuren des Tschechow-Universums sind und wie viel sie doch gleichzeitig miteinander verbindet. In unserer Inszenierung wird der Schauspieler Jirka Zett zu erleben sein und unter Beweis stellen, wie im Theater dank der Fantasie des Publikums aus dem Nichts eine ganze Welt entstehen kann. Nach ersten Inszenierungen in der deutschen Theaterlandschaft verschlug es Katharina Birch nach London, wo sie acht Jahre lebte und für das Royal Court Theatre, die Garden Opera Company und weitere Kompanien und Theater arbeitete — unter anderem auch mit Simon Stephens. Aus England hat sie eine besondere Lust aufs Geschichten erzählen mitgebracht und die Überzeugung, dass es bereichernd ist, Texten sehr zu vertrauen. Mit diesem Gedanken im Gepäck ist sie seit ein paar Jahren zurück in Deutschland und inszeniert unter anderem am Schauspielhaus Bochum, Schauspiel Hannover, am Deutschen Theater Göttingen, TJG Dresden und am Theater Münster. Inszenierung: Katharina Birch Bühne und Kostüm: Georg & Paul Licht Tobias Reichstein Dramaturgie: Fabian Schmidtlein ca. 1 Std. 40 Min., keine Pause
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| Tanz
La Ecuación
Ostertanztage
Choreografien von George Céspedes, Javier de Frutos, Sidi Larbi Cherkaoui und Pontus Lidberg „Alchemisten der Bewegung“ nennt Carlos Acosta die Tänzer:innen seiner seit zehn Jahren weltweit das Publikum begeisternden Compagnie Acosta Danza. Vom klassischen Ballett über kubanischen bis zu zeitgenössischem Tanz: Acosta Danza überschreitet stilistische Grenzen, hinterfragt traditionelle Körperbilder, fordert Sehgewohnheiten heraus. Bei den OsterTanzTagen 2026 eröffnet das preisge¬krönte Stück La Ecuación (Die Gleichung des Kubaners George Céspedes das Programm — eine Übertragung der abstrakten Sprache der Mathematik auf einen rituellen Kampf, aus dem kein Sieger hervorgeht. 98 Días des Venezolaners Javier de Frutos, 2023 mit Acosta Danza bei der Biennale di Venezia uraufgeführt, reflektiert jene Tage, die der spanische Dichter Federico García Lorca in Kuba verbrachte. Sidi Larbi Cherkaoui erfindet dagegen in seinem Pas de deux Faun die ebenso unschuldige wie wilde Sinnlichkeit von Vaclav Nijinskys L’Après-midi d’un faune neu. Von der kubanischen Rumba ließ sich der Schwede Pontus Lidberg in seiner Kreation Paysage, Soudain, la nuit inspirieren — eine poetische Feier der Jugend zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen.
Aufführungen
| Tanz
De Scheherazade
Ostertanztage
Tanzstück von María Pagés und El Arbi El Harti Musik von Rubén Levaniegos Sie ist eine Ikone des zeitgenössischen Flamenco: María Pagés. Seit 1990 leitet die mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnete Tänzerin und Choreografin ihre eigene, in Madrid ansässige Compagnie. Mit ihrem aktuellen Programm De Scheherazade kommt die Compañía María Pagés nun erstmals in die Staatsoper Hannover. De Scheherazade ist eine Hommage an die legendäre Erzählerin aus Tausendundeiner Nacht, die mit ihren Geschichten den Zorn und die Gewaltbereitschaft des Sultans besiegte und so unzählige Frauen vor dem Tod bewahrte. Flamenco und zeitgenössischer Tanz verbinden sich in De Scheherazade zu einem ausdrucksstarken Tanztheater über die Kraft, Kreativität und Intelligenz, aber auch Widersprüche, Sehnsüchte und Kämpfe einer Frau. Die Musik von Rubén Levaniegos verbindet Flamenco mit klassischen und marokkanischen Klängen zu einem einzigartigen Dialog der Kulturen.
Aufführungen
| Ballett
Schwanensee. Rotbarts Geschichte
Ostertanztage
Ballett von Goyo Montero mit der Musik zu Schwanensee von Piotr Iljitsch Tschaikowski Er hat Cinderella und Der Nussknacker choreografiert, sich mit Weltliteratur wie Faust, Don Juan, Romeo und Julia oder Der Steppenwolf auseinandergesetzt — Goyo Montero zählt zu jenen Choreografen unserer Zeit, denen es gelingt, große Geschichten durch den Tanz neu zu erzählen. Dafür wurde er bereits mit zahlreichen renom-mierten Preisen ausgezeichnet. Mit dem Staatsballett Hannover widmet er sich nun der ersten bedeutenden Ballettpartitur Piotr Iljitsch Tschaikowskis und damit einem Klassiker, der seit Marius Petipas und Lew Iwanows St. Petersburger Inszenierung von 1895 als das „Ballett der Ballette“ gilt: Schwanensee. Das Märchen von der Schwanenkönigin Odette, die nur durch ewige Liebe vom Zauber Rotbarts erlöst werden kann, reizt bis heute mit seinen magischen Bildwelten und seelischen Untiefen zu immer neuen Auseinandersetzungen. So auch Goyo Montero, der in seiner ersten Uraufführung für das Staatsballett Hannover seine Bewunderung des klassischen Balletts mit seiner eigenen Entwicklung als zeitgenössischer Choreograf verbindet und uns die bekannte Geschichte aus einer anderen Perspektive zeigt. Schwanensee. Rotbarts Geschichte lenkt den Blick auf eine Figur, die das gesamte Geschehen im Griff hat, die wir aber kaum kennen. Atemberaubende Tanzbilder erzählen von einem vom Weg abgekommenen Königssohn, von schmerzenden Traumata, geheimen Sehnsüchten und dem Wissen, dass Menschen immer wieder die gleichen Fehler begehen. Goyo Monteros Schwanensee ist die faszinierend abgründige Geschichte eines gefährlichen Außenseiters: die Geschichte Rotbarts. Musikalische Leitung: Piotr Jaworski Choreografie: Goyo Montero Staatsballett Hannover Niedersächsisches Staatsorchester Hannover Bühne: Leticia Gañán Calvo / Curt Allen Wilmer Kostüme: Salvador Mateu Andujar Licht: Andreas Schmidt Video: Alvaro Luna Dramaturgie: Anne do Paço Xchange: Bettina Stieler Einführung: 45 Minuten vor Beginn
Aufführungen
| Gala
Opernball 2026: PADAM!
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover Musikalische Leitung Stephan Zilias Künstlerische Programmgestaltung, Regie Felix Schrödinger Choreografie Ballett Goyo Montero Thilo Wolf Big Band DJ Jueri Max & Friends „Padam … padam …“ – ein Herzschlag. Schritte auf dem Pflaster. Eine Melodie, die man nicht mehr vergisst. „Je t’aime“ flüstert jemand von der Seite … Unter dem Motto PADAM! – inspiriert von Édith Piafs legendärem Chanson – feiert der Opernball 2026 die Stadt der Liebe: zwischen französischer Eleganz und Bohème, barocker Pracht, Belle Époque und dem Pariser Lebensgefühl der 1950er. In mehreren Shows trifft Stargast Katharine Mehrling auf das Staatsopern-Ensemble. Die glanzvolle Eröffnung gestalten traditionell die Debütant:innen der Tanzschule Bothe. Um Mitternacht zeigen die Tänzer:innen des Staatsballetts Hannover eine Choreografie von Ballettdirektor Goyo Montero. Chansons und heutige Hits, Musette und vielfältige Tanzmusik verbinden sich in Auftritten der Thilo Wolf Big Band, des Niedersächsischen Staatsorchesters, von DJ Jueri oder Dragqueen Gisela Kloppke in fantasievoll gestalteten Räumen mit französischer Kulinarik vom Opernhaus-Catering vom feinsten zu einem unvergesslichen Höhepunkt im Kulturkalender 2026.
Aufführungen
| Tanz
Generation TANZ
Ostertanztage
Contemporary, Hip-Hop, Ballett, K-Pop oder traditionelle Tänze verschiedener Kulturen — es ist unglaublich, welche Vielfalt die Tanzszene von Hannover und Umgebung zu bieten hat. Im Rahmen der OsterTanzTage 2026 öffnet die Staatsoper Hannover erneut ihre Türen für einen Auftritt verschiedenster Ensembles auf der großen Bühne. Alle Tanzstile und Altersgruppen (ab 8 Jahren) sind willkommen, denn gezeigt werden soll das ganze Spektrum, das die Tanzstadt Hannover so faszinierend macht. Nach einer Bewerbung wählt eine Fachjury die Künstler:innen und Gruppen aus. Als zusätzliches Highlight verleiht die Jury und das Publikum unter allen Teilnehmenden Preisgelder im Gesamtwert von 1.000 Euro.
Aufführungen
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