Das Niedersächsische Staatsorchester Hannover ist ein Opern- und Konzertorchester mit fast vierhundertjähriger Erfolgsgeschichte: Das größte Orchester Niedersachsens erarbeitet neben täglich wechselnden Opern- und Ballettvorstellungen acht Sinfoniekonzerte pro Spielzeit, eine eigene Kammerkonzertreihe, zahlreiche Kinder- und Sonderkonzerte sowie Vermittlungsprogramme. In multidisziplinären Projekten und internationalen Kooperationen erhalten Musiker*innen die Chance, die Entwicklung einer Orchesterarbeit der Zukunft zu erproben.
1636 als Hofkapelle gegründet, zählten Heinrich Schütz, Agostino Steffani und Georg Friedrich Händel zu den ersten Kapellmeistern. Mit dem Bau des heutigen Opernhauses 1852 wurde das Orchester vergrößert. Joseph Joachim war der herausragende Konzertmeister dieser Zeit. Bedeutende Kapellmeister des 19. Jahrhunderts waren Heinrich Marschner und Hans von Bülow, zu den Generalmusikdirektoren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählten Rudolf Krasselt und Franz Konwitschny, beide politisch nicht unumstritten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war George Alexander Albrecht mit fast 30-jähriger Dienstzeit ein prägender Chefdirigent.
Seit 1970 gehört das Orchester zur Niedersächsischen Staatstheater Hannover GmbH und ist Teil der Staatsoper Hannover.
5. Kammerkonzert:
Oboenquartett: Werke von Wolfgang Amadeus Mozart
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
„Ah, se in ciel benigne stelle“ KV 538
„Ma che vi fece... Sperai vicino“ KV 368
(arr. für Oboenquartett von G. Schäfer)
Streichquintett g-Moll KV 516
Oboenquartett F-Dur KV 370
5. Kammerkonzert:
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Bewertungen & Berichte 5. Kammerkonzert:
Oboenquartett: Werke von Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert
PLÉÏADES
Gastspiel im Rahmen des Festivals Klangbrücken 2023
Ensemble S
Iannis Xenakis: Pléïades für 6 Schlagzeuger (1978)
Das Schlagzeug-Ensemble Ensemble S spielt Xenakis’ bekanntes Werk Pleiades, das aus vier Sätzen besteht, von denen drei bestimmte Schlagzeugfamilien verwenden und der andere alle Kräfte vereint. Das 1978 komponierte Stück hat einige Ähnlichkeiten mit Werken von Minimalisten wie Steve Reich, aber Xenakis’ Fokus lag auf den subtilen Trennlinien zwischen rhythmischer Ordnung und Chaos.
Veranstaltung von Musik 21 Niedersachsen in Kooperation mit dem Staatstheater Hannover
Stephan Zilias, Dirigent
Lisa Streich, Komposition
L.Streich / Markus Schinwald, Szenische Einrichtung UA
Susanne Reinhardt, Licht
Swantje Köhnecke / N.N., Dramaturgie
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Lisa Streich (*1985): Uraufführung
Kompositionsauftrag der Staatsoper Hannover,
finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
Igor Strawinsky (1882 – 1971): Petruschka
Ich begreife ein Ensemble als Skulptur und stelle mir beim Schreiben vor, wie es am Ende aussieht. (Lisa Streich)
Mit der Konzertreihe more than music erkundet die Staatsoper mit performativer Neugier die Grenzen des traditionellen Konzertformats. Zentrum der Reihe sind drei Uraufführungen 2023 und 2024, komponiert für das Niedersächsische Staatsorchester Hannover, finanziert von der Ernst von Siemens Musikstiftung. Drei sehr unterschiedliche Komponist: innen sind eingeladen, ihre multidisziplinäre Vision einer Konzertmusik zu entwickeln und zusammen mit einer:m Gast-Künstler:in auf die Bühne des Opernhauses zu bringen.
Den Anfang macht im Mai 2023 die schwedische Komponistin Lisa Streich. Sie lebt auf der Insel Gotland, nahe am Meer – ein Ort ideal für die „Suche nach dem inneren Hören“, wie sie sagt. „Ich schreibe das, was ich hören will, was ich woanders noch nicht gefunden habe.“ Lisa Streich erfindet nicht nur faszinierende ungehörte Klänge, sondern zieht in ihren Partituren auch Bewegung und Raum mit ein: „Manchmal entstehen bestimmte Bewegungen automatisch beim Spielen der Musik, dann komponiere ich auch choreografisch. Manchmal sind die Musiker:innen anders als gewohnt im Raum aufgestellt. Ich arbeite viel mit klanglichen Kontrasten, die profitieren zusätzlich von der visuellen Ebene.“ Streich realisiert ihr Uraufführungsprojekt gemeinsam mit dem österreichischen Künstler Markus Schinwald, der 2011 schon mit einer großen Ausstellung im Kunstverein Hannover zu erleben war. In Salzburg geprägt durch die Festspiele aufgewachsen und als Schneider ausgebildet, interessieren auch Schinwald besonders die Grenzgänge zwischen verschiedenen Genres wie Malerei, Performance, Kostüm, Fotografie und Videokunst.
Mit der Uraufführung kombiniert Generalmusikdirektor Stephan Zilias in der zweiten Konzerthälfte die mitreißende Ballettmusik Petruschka von Igor Strawinsky. In schillernden Orchesterfarben entführt Strawinsky auf einen historischen russischen Jahrmarkt, dessen Kasperletheater die Puppenbühne sprengt und dramatische Wirklichkeit wird. Nach den fulminanten Aufführungen von Strawinskys Le Sacre du printemps im Sinfoniekonzert der vergangenen Saison stellt Zilias eine weitere große Partitur des russischen Exilanten für die Pariser Ballets russes ins musikalische Rampenlicht.
Einführung: 45 Minuten vor Beginn
Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Termine
So, 7.5.2023, 17:00 | Ticket
Mo, 8.5.2023, 19:30 | Ticket
Bewertungen & Berichte 6. Sinfoniekonzert: More than Music
Konzert
7. Sinfoniekonzert: Virtuoso
Hossein Pishkar, Dirigent
Javier Comesaña, Violine
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975): Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77
Leoš Janaček (1854 – 1928): Adagio für Orchester, Sinfonietta op. 60
Meine Motive wachsen aus der Erde, aus den Tieren, aus den Menschen – dass sie mit allem verknüpft sind, was ist. (Leoš Janaček)
Beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb 2021 erhielt Javier Comesana den Preis des Niedersächsischen Staatsorchesters. Der junge spanische Geiger, 1999 in Sevilla geboren, polarisierte und begeisterte das Publikum. Er überzeugte durch seine Verbindung von souveräner Virtuosität und sensiblem Musizieren. Im großen Violinkonzert Nr. 1 von Dmitri Schostakowitsch kann Javier Comesana im Opernhaus das ganze Ausdrucksspektrum seines Spiels präsentieren. Der legendäre David Oistrach, Solist der Uraufführung und Widmungsträger des Konzerts, hat die Rolle der Solo-Geige mit der eines Schauspielers verglichen: „Du musst diese Rolle tragen und sprechen.“ So tritt Comesana bei Schostakowitsch auf in Szenen introvertierter Nachtmusik und spöttischer Groteske, kunstvoll kontrollierten Variationsformen und wild ausgelassenem Tanz.
In der zweiten Konzerthälfte übernimmt das Orchester die tragende Rolle, mit dem melancholischen Adagio und der mitreißenden Sinfonietta von Leoš Janáček. Dem tschechischen Komponisten ging es um nichts weniger als um Wahrhaftigkeit: „Ich dringe mit der Wahrheit durch. Bis ans Äußerste. Wahrheit schließt Schönheit nicht aus. Im Gegenteil: von beidem immer mehr.“ Wahrheit und Schönheit fand Janáček in der Musik seiner mährischen Heimat, der er in der Sinfonietta mit schmetternden Fanfaren von 25 Blechbläser: innen, mit fröhlichen Tanzrhythmen und lyrischen Melodien ein Denkmal setzte.
Am Pult des Niedersächsischen Staatsorchesters debütiert der iranische Dirigent Hossein Pishkar, der als Jugendlicher von der traditionellen persischen Musik zur klassischen Komposition und zum Dirigieren wechselte. Seit zehn Jahren lebt er in Deutschland und begeistert Orchester in ganz Europa mit seiner akribischen und zugleich leidenschaftlichen Arbeit.
Einführung: 45 Minuten vor Beginn
ca. 1 Std. 45 Minuten, eine Pause
Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Termine
So, 11.6.2023, 17:00 | Ticket
Mo, 12.6.2023, 19:30 | Ticket
Musikalische Vielfalt und visueller Theaterzauber sind bei den Kinderkonzerten des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover auf der Bühne im Opernhaus zu erleben. Die Konzerte für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren machen Lust auf Musik, Lust auf Instrumente und natürlich Lust aufs Zuhören, Erleben und Mitmachen – wie gewohnt mit einer Familienvorstellung am Sonntag und einer Schulvorstellung am Montag.
Für Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene
Termine
So, 18.6.2023, 11:00 | Ticket
Mo, 19.6.2023, 11:00 | Ticket
Musikalische Leitung: Stephan Zilias
Ausstattung Margarete: Albinger / Sophia Debus
Xchange: Matthias Brandt / Kirsten Corbett / Bettina Stieler / Keith Bernard Stonum
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Auf verschiedenen Bühnen der Staatsoper treffen sich junge Ensembles, Singersongwriter:innen, Bands und Jugendorchester – und inzwischen mischen auch junge Tänzer:innen mit. Ob Hip-Hop oder Klassik, Rock oder Global Music, Experimental, Electro- oder Bigband-Sound: Quer durch alle Stilrichtungen wird die klangliche Vielheit der Musikstadt Hannover, der Region und Niedersachsens erlebbar. Das Publikum lässt sich durch den Abend von Bühne zu Bühne treiben. Vielleicht werden bis jetzt ungehörte Musikstile entdeckt, neue Lieblingsbands erkoren oder eine spontane Jam-Session gestartet? Die Veranstaltung lässt alles zu, und wir laden herzlich ein!
Bewerben dürfen sich Nicht-Profi-Musiker:innen aus ganz Niedersachsen und aus allen Genres und Altersgruppen: Singer-Songwriter:innen, Blasorchester, Handbell-Chöre, Rockbands, DJs, Schulorchester, you name it! Wichtig ist nur, dass die Bewerber:innen ihren Lebensunterhalt nicht mit der Musik verdienen.
Als externe Jury sind wieder Samsidin Aidara (Linden Legendz), Axel Deseke (MusikZentrum Hannover) sowie Ayda Kırcı (Shanaya) dabei. Die von der Jury ausgewählten Acts werden eingeladen, sich am 1. Juli 2023 im Opernhaus auf einer der Bühnen zu präsentieren. Ferner können sie sich im Vorfeld bei Coachings durch die Jury inspirieren lassen oder sich bei der Open Stage austauschen, Gemeinsamkeiten entdecken und zusammen jammen. Die Acts der altersübergreifenden Open Stage der OsterTanzTage Generation TANZ sind auch mit dabei und werden in der musikalischen Open Stage 2023 das Publikum mit unterschiedlichsten Tanzstilen begeistern.
Wollt ihr mitmachen? Bewerbt euch bis zum 15. März 2023 hier.
Bewertungen & Berichte Open Stage - Musik- und Tanzfestival
Konzert
8. Sinfoniekonzert: Prophecy
Tomáš Hanus, Dirigent
Judit Kutasi, Gesang
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Leonard Bernstein (1918– 1990): Sinfonie Nr. 1 Jeremiah
Gustav Mahler (1860– 1911): Sinfonie Nr. 1 D-Dur
Mein ganzes Lebenswerk dreht sich um den Kampf, geboren aus der Krise unseres Jahrhunderts, einer Krise des Glaubens. (Leonard Bernstein)
Gustav Mahler und Leonard Bernstein verbindet viel: Der Dirigent Bernstein war ein leidenschaftlicher Interpret und Streiter für den Komponisten Mahler. Beide lebten (mindestens) zwei Künstlerleben, als Komponist und Dirigent. Beide wurden im jüdischen Glauben erzogen. Und beide waren „dualistische“ Persönlichkeiten, wie Bernstein über Mahler schrieb: „raffiniert und grob, sachlich und sentimental, forsch und schüchtern, stolz und selbstvernichtend, immer das eine und gleichzeitig das andere.“
Die beiden sinfonischen Erstlinge von Bernstein und Mahler sind jedoch charakteristisch unterschiedlich. Bernsteins Jeremiah von 1942 steht in der ungebrochenen jüdischen Tradition seiner Familie. Eindringlich erzählt das Orchester von Weissagung des Propheten Jeremia aus der hebräischen Bibel und dem Konflikt mit seinem Volk. Für die berührende Klage über das zerstörte Jerusalem tritt – in der Nachfolge von Mahler – eine menschliche Stimme zum Orchester hinzu. Mahlers 1. Sinfonie von 1888 ist noch rein instrumental. Sie entsteht aus einem einzigen Ton, der „wie ein Naturlaut“ zu spielen ist, und „diese Natur“, so Mahler, „birgt alles in sich, was an Schauerlichem, Großem und auch Lieblichem ist“. Nebeneinander stehen heitere Idylle und bedrohliche Untergangsstimmung, Folklore und Verfremdung. Verstörend wirkten auf das Publikum die Risse in der romantischen Fassade, die Brüchigkeit einer untergehenden Zeit.
Nach zweimaliger pandemiebedingter Absage seiner Konzerte kann der tschechische Dirigent Tomáš Hanus nun hoffentlich endlich in Hannover debütieren. Der Music Director der Welsh National Opera in Cardiff dirigiert mit großem Erfolg die bedeutenden Klangkörper Europas.
Termine
Sa, 8.7.2023, 19:30 | Ticket
So, 9.7.2023, 17:00 | Ticket
Das Niedersächsische Staatsorchester Hannover ist ein Opern- und Konzertorchester mit fast vierhundertjähriger Erfolgsgeschichte: Das größte Orchester Niedersachsens erarbeitet neben täglich wechselnden Opern- und Ballettvorstellungen acht Sinfoniekonzerte pro Spielzeit, eine eigene Kammerkonzertreihe, zahlreiche Kinder- und Sonderkonzerte sowie Vermittlungsprogramme. In multidisziplinären Projekten und internationalen Kooperationen erhalten Musiker*innen die Chance, die Entwicklung einer Orchesterarbeit der Zukunft zu erproben.
1636 als Hofkapelle gegründet, zählten Heinrich Schütz, Agostino Steffani und Georg Friedrich Händel zu den ersten Kapellmeistern. Mit dem Bau des heutigen Opernhauses 1852 wurde das Orchester vergrößert. Joseph Joachim war der herausragende Konzertmeister dieser Zeit. Bedeutende Kapellmeister des 19. Jahrhunderts waren Heinrich Marschner und Hans von Bülow, zu den Generalmusikdirektoren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählten Rudolf Krasselt und Franz Konwitschny, beide politisch nicht unumstritten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war George Alexander Albrecht mit fast 30-jähriger Dienstzeit ein prägender Chefdirigent.
Seit 1970 gehört das Orchester zur Niedersächsischen Staatstheater Hannover GmbH und ist Teil der Staatsoper Hannover.