
Aufführungen / Oper
Staatsoper Hannover
Hannover, Opernplatz 1
- Heute: Der Rosenkavalier (Premiere)
- Morgen: Ikarus
- Premiere: Shechter - Goecke - Ekman
- Locker vom Hocker
- Stimmkunst und Lebensmusik – Expert:innen führen durch die Nacht
- Führung durch das Opernhaus
- Chicago
- Das Kind der Seehundfrau
- Open Class
- Rigoletto
- Poetry Slam
- Das Niedersächsische Staatstheater Hannover ist ein Mehrspartentheater in Hannover

Aufführungen / Theater
Schauspiel Hannover
Hannover, Prinzenstr. 9
- Heute: Playstation 5: Wollen wir's hoffen..!
- Morgen: Die Walküren
- Vor Sonnenaufgang
- Ein Mann seiner Klasse
- Die Freiheit einer Frau
- Sex
- Die Marquise von O...
- Und alle so still
- Unter Wasser
- Der einsame Westen
- Offene Bühne
- Playstation 4: Des Kaisers neue Kleider – neu verpönt
- Musikalisches Café: Seelberg
- Wir müssen reden
- Mama Odessa
- Blutbuch
- Animal Farm
- Asche
- Enercity Jazz Night
- Hier spricht die Polizei
- Die Wut, die bleibt
- Betonklotz 2000
- Playstation 2: Break the silence
- Sing Dela Sing
- Mediathek
- Das Schauspiel Hannover bietet Theater, Unterhaltung und Musik an fünf verschiedenen Orten.

Aufführungen
| Ballett

Aufführungen
| Schauspiel
Die Freiheit einer Frau
Schauspiel Hannover
Gastspiel Der Sohn findet ein altes Foto seiner Mutter – hier sieht sie irgendwie glücklich aus. Ein unbekannter Anblick, eine Momentaufnahme vor dem Muttersein. Der Sohn begibt sich auf Spurensuche: Was ist dieser Frau, die fünf Kinder bekommen hat, mit gewalttätigen Ehemännern, einem abgehängten Dorf und einer erbarmungslosen Arbeitswelt konfrontiert war, in all diesen Jahren widerfahren? Was bedeutete Scham, was bedeutete Glück in ihrem Frauenleben? Und wie konnte sie nach all diesen Jahren mit einem Mal aufstehen und diese Welt hinter sich lassen? Diese Theateradaption, basierend auf der 2021 erschienenen Erzählung des französischen Autoren Édouard Louis, widmet sich einer sozialen Mutter-Sohn-Entfremdung, einer langsamen Wiederannäherung, und versucht die Mutter aus der Geschichte, die ihr von der Gesellschaft, aber auch von ihrem Sohn geschrieben wird, zu befreien. Vor der Theateraufführung haben Sie die Möglichkeit im Foyer und auf der Bühne des Ballhof Zwei eine Videoinstallation zu erleben, welche die Geschichte der Mutter von Édouard Louis in ein Verhältnis zu den Lebensgeschichten von siebzehn interviewten Müttern setzt. Diese siebzehn Frauen im Alter zwischen 39 und 91 Jahren kommen aus unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Backgrounds und erinnern sich anhand eines Jugendfotos von sich an die Stationen ihres gelebten Lebens, an ein Leben vor und nach dem Muttersein. Entstanden ist ein multiperspektivisches Panorama, das keine Antworten und Bewertungen geben möchte, sondern einzig die Frauen in ihren vielfältigen Erfahrungen sprechen lässt. Konzept, Regie und Bühnenbild: Tommy Wiesner Kostüm: Marie Harneit Dramaturgie: Juliane Hendes Assistenz: Alva Lafeld / Eva Offergeld Mit: Marion Bordat und Tommy Wiesner Videoinstallation: Marion Bordat, David Gerards und Tommy Wiesner Entstanden am Theater Aachen, Spielzeit 2022/23. Basierend auf dem Buch Combats et Metamorphoses d'une Femme, Copyright © Edouard Louis, 2021. Erstveröffentlichung in Frankreich bei Éditions du Seuil, April 2021. Mit freundlicher Genehmigung von The Wylie Agency (UK) LTD, 17 Bedford Square, London WC1B 3JA, UK.
Aufführungen
| Schauspiel
Ein Mann seiner Klasse
Schauspiel Hannover
Christian und sein Bruder Benny ziehen die Bettdecken über die Köpfe und halten die Luft an, wenn drüben der Vater die Mutter gegen die Wand schleudert. Die Gewalt ist zur Normalität geworden, genauso wie die Armut, in der sie leben, und der Reflex, nichts nach außen dringen zu lassen, bloß nicht aufzufallen. Die Wutausbrüche des trinkenden Vaters sind unberechenbar und exzessiv, und doch hofft Christian immer, dass er bleibt. Er schaut auf zu dem Mann, der eine Waschmaschine alleine in den vierten Stock tragen kann und die Familie davor beschützt, im Kalkofen zu landen, dem Viertel, in dem die wohnen, denen es noch schlechter geht. Unter den abfälligen Blicken der Nachbarn scheint die Zukunft der Kinder bereits vorgezeichnet. Als die Mutter ernsthaft erkrankt, schreitet eine couragierte Tante ein und die Dinge beginnen sich zu verändern. Als einer, der davonkam, blickt Autor Christian Baron in seinem 2020 erschienenen Debütroman zurück auf eine Arbeiterkindheit in Kaiserslautern und stellt die Frage, wer oder was seinen Vater zu dem machte, der er war. Baron erzählt von skandalöser Armut in einem reichen Land, von den wirkungsvollen Mechanismen der Ausgrenzung, vom Ringen um Stolz und Würde und hält dem Hohn der Gesellschaft eine berührende Familienbiografie entgegen. Lukas Holzhausen ist Schauspieler und Regisseur. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er fest im Ensemble des Schauspiel Hannover, hier inszeniert er in dieser Spielzeit außerdem Dostojewskis Aufzeichnungen aus dem Kellerloch. Bei nassem Schnee. Regie: Lukas Holzhausen Bühne und Kostüme: Katja Haß Musik: Robert Pawliczek Dramaturgie: Annika Henrich Dauer: ca. 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Universen: Philhellenia
Schauspiel Hannover
Mit Philhellenia bringt die Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Antigone Akgün am 13.05. einen neuen Theatertext zum deutsch-griechischen Verhältnis auf die Bühne.
Aufführungen
| Performance
Universen: Zeitenwende
Schauspiel Hannover
Eine Lecture Performance über Männlichkeit und Gewalt von Fikri Anıl Altıntaş und Katharina Wisotzki Bundeswehr, Antifeminismus, rechtes Denken – das neue Normal? Gewalt gegen Körper und gegen feministische Utopien ist allgegenwärtig. Wie können wir verhindern, uns daran zu gewöhnen? Was passiert, wenn emanzipatorische Forderungen auf das alte Drehbuch von Männlichkeit und Militarismus treffen? In einer Zeit, in der Männer „wehrhaft“ und Deutschland wieder „kriegstüchtig“ sein sollen, untersucht die Performance Zeitenwende die komplexen Beziehungen zwischen Männlichkeit, Gewalt und Militarisierung. Inspiriert von den Gedanken des Historikers Klaus Theweleit, erstellen Fikri Anıl Altıntaş und Katharina Wisotzki ein Lagebild der Gewalt, das individuelle und gesellschaftliche Gewaltverhältnisse in den Fokus rückt. Zeitenwende erzählt fragmentarische Geschichten zu Männlichkeit und Gewalt: von soldatischen Körpern über hierarchische Männlichkeiten zu Gewalt gegen Frauen und Queers. Die Performance widmet sich der Frage, was es eigentlich bedeutet, ein Mann zu sein in einer Welt, die männliche Gewalt als normal betrachtet und Femizide zum Alltag gehören. Zeitenwende ist ein Aufruf zum gesellschaftlichen Desertieren; eine Forderung, gewaltvolle Erzählungen und Lebensrealitäten nicht weiter hinzunehmen. Fikri Anıl Altıntaş ist Autor und schreibt über Männlichkeiten, Antifeminismus und (De)Konstruktion von migrantisch markierten Männlichkeiten. Er studierte in Tübingen, Berlin und Istanbul und ist ehrenamtlicher #HeForShe Deutschland-Botschafter von UN Women Deutschland. Zu seinen jüngsten Projekten und Veröffentlichungen zählen BABA*, Schauspiel Hannover, 2022–23 (Co-Regie mit Murat Dikenci) und Im Morgen wächst ein Birnbaum (2023) Altıntaş lebt und arbeitet in Berlin. Katharina Wisotzki ist Dramaturg:in, Festivalmacher:in und Social Justice & Diversity Trainer:in, und arbeitet seit 2011 organisatorisch und dramaturgisch für verschiedene Theaterfestivals und Institutionen. 2018 gründete Katharina Wisotzki gemeinsam mit Katrin Windheuser das spartenübergreifende feministische 13°Festival in Bremen, dessen Ausgabe 2021 mit dem Frauenkulturförderpreis der Hansestadt Bremen ausgezeichnet wurde. Von März 2020 bis Dezember 2022 verantwortete Katharina Wisotzki das Programm des Theater im Pavillon (Hannover) und gründete hier das MULTITUDE Festival für feministische und intersektionale Solidarität. Seit der Spielzeit 2023/24 ist Katharina Wisotzki Künstlerische Leiter:in der Universen am Schauspiel Hannover.
Aufführungen
| Schauspiel
Universen: Hafenstraße
Schauspiel Hannover
Gastspiel vom Theater Lübeck in Kooperation mit der Ortsgruppe Hannover Rote Hilfe e.V. „An dieser Stelle, Hafenstraße 52, starben am 18. Januar 1996 zehn Menschen durch Brandstiftung. Sie waren nach Deutschland gekommen, um hier Schutz zu finden. Das Ereignis erfüllt uns mit Trauer und Schmerz. Die Verantwortlichen für das Verbrechen sind nicht ermittelt worden. Der Tod der Opfer und das Leid der Hinterbliebenen mahnen uns, für die Rechte und die Sicherheit von Flüchtlingen einzutreten.“ So lautet die Inschrift der Gedenktafel, die an den Anschlag erinnert und sich nun dort befindet, wo früher einmal, vor seinem Abriss, ein Haus gestanden hat: Lübeck, Ecke Hafenstraße/Konstinstraße, ein ehemaliges Seemannsheim, drei Stockwerke hoch. Zum Zeitpunkt des Brands beherbergte es 46 Asylsuchende aus verschiedenen Ländern und Krisengebieten. Mit dieser Untat reiht sich Lübeck in eine unrühmliche Liste von Städten ein, die vor allem in den 1990ern durch Anschläge auf Unterkünfte für Geflüchtete in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rückten – Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen. Doch eines ist in Lübeck anders, denn hier wurden, trotz einer Reihe von Spuren, die Täter:innen niemals ermittelt. Hafenstraße wird den zehnfachen Mord wieder ins Gedächtnis rufen und lässt in Interviews verschiedene Zeitzeug:innen zu Wort kommen. Es klafft eine Wunde in der Stadt, die im kollektiven Gedächtnis zu verblassen droht. Was bedeuten diese Schuld und ihr Vermächtnis fürs heutige Lübeck?
Aufführungen
| Schauspiel
Die Wut, die bleibt
Schauspiel Hannover
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen „Es gibt kein geheimes Wissen, das uns zu Müttern macht. Aber jeder erwartet, dass wir ab der Sekunde der Geburt nie einen Fehler im Umgang mit dem Kind machen, weil wir angeblich einen Instinkt dafür haben.“ Drei Frauen, die mit ihren Ansprüchen an Familie, Freundschaft und Glücksversprechen kämpfen: Mareike Fallwickls Erfolgsroman fragt, wie ein Leben inmitten verschiedener Bedürfnisse und Anforderungen gelingen kann. Alles beginnt mit einer unfassbaren Tat: Wortlos steht Helene, Mutter von drei Kindern, vom Abendessen auf und stürzt sich vom Balkon. Sarah, ihre beste Freundin, unterstützt die trauernde Familie. Doch ihr eigenes Leben gerät dabei wie selbstverständlich in den Hintergrund und ein Gefühl bahnt sich den Weg an die Oberfläche: Wut. Lola, Helenes Tochter, fühlt diese Wut noch stärker, ihre Anklage richtet sich gegen das Patriarchat an sich, dem sie entschlossen den Kampf ansagt. Regie: Jorinde Dröse Bühne: Katja Haß Kostüme: Juliane Kalkowski Musik: Jörg Kleemann Choreografie: Suzan Demircan Dramaturgie: Johanna Vater Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Goethes Faust – Allerdings mit anderem Text und auch andere Melodie
Schauspiel Hannover
„Der Pudel merkte nichts, als er hereingesprungen, die Sache sieht jetzt anders aus; der Teufel kann nicht aus dem Haus.“ „Da kommen Sie und fragen, welche Idee ich in meinem Faust zu verkörpern gesucht. Als ob ich das selber wüsste und aussprechen könnte!“ Was Goethe selbst nicht erklären konnte oder wollte, werden nun Barbara Bürk und Clemens Sienknecht versuchen. Mit dem Untertitel Allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie haben die beiden bereits einige große Klassiker der Weltliteratur in ihr ganz eigenes Format transportiert: inhaltlich komprimiert, humorvoll dekonstruiert und liebevoll musikalisiert. In Hannover nehmen sich die beiden nach Madame Bovary (2016) nun Goethes Schwergewicht Faust vor: Ein verhängnisvoller Pakt mit dem Teufel, die Gretchenfrage und die Suche nach dem Moment des absoluten Glücks. Regie: Barbara Bürk, Clemens Sienknecht Bühne und Kostüme: E Anke Grot Musik: Friedrich Paravicini Dramaturgie: Lovis Fricke Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Blutbuch
Schauspiel Hannover
in einer Fassung von Ran Chai Bar-zvi und Michael Letmathe „Wenn ich an dich denke, denke ich an all die Dinge, die wir uns nie sagen konnten und nie sagen können.“ Bisher erzählte immer Großmutter die Familiengeschichten. Aber sind sie wirklich so passiert? Oder hat die meist mies gelaunte alte Dame die Vergangenheit so gefärbt, wie sie es wollte? Jetzt, wo ihre Erinnerungen allmählich verblassen, ist es für die Hauptfigur in Blutbuch an der Zeit, selbst in die Geschehnisse einzutauchen. Eine turbulente Odyssee durch ihre eigene Biografie beginnt. Dabei stößt sie auf Ereignisse, die aufwühlen, an die sie nicht erinnert werden möchte. Doch immer wenn ein warmer Sommerwind durch die Blutbuche im Garten weht, schöpft sie wieder Kraft und schreibt die Familiengeschichte neu. Ihre Version der Geschichte. Früher fühlte sich ihr eigener Körper fremd an, wie abkoppelt von dem Selbst. Heute identifiziert sie sich als nicht binär. Ihr neugewonnenes Bewusstsein bietet ihrem Körper zum ersten Mal ein Zuhause. Kim de l’Horizons unter anderem mit dem Deutschen und dem Schweizer Buchpreis prämierter Debütroman gleicht formal und inhaltlich einem Kaleidoskop, so schimmernd und kontrastreich, wie Persönlichkeiten es sind, die das Schubladendenken als obsolet entlarven. Blutbuch ist die dritte Arbeit des Regisseurs und Bühnenbildners Ran Chai Bar-zvi am Schauspiel Hannover. Wie Kim de l’Horizons Versuch, alte Zuschreibungen zu durchbrechen und neue Möglichkeitsräume zu öffnen, wird die Inszenierung von Ran Chai Bar-zvi durch die Genres springen und nach neuen Erzählformen forschen. Regie: Ran Chai Bar-zvi Bühne: Ran Chai Bar-zvi Kostüme: Rahel Künzi Video: Pata Popov Dramaturgie: Michael Letmathe Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Hier spricht die Polizei
Schauspiel Hannover
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und werkgruppe2 „Es ist kein Aufruf zum Zynismus, wenn man sagt, dass Gewalt manchmal notwendig sein kann – es ist eine Anerkennung der Geschichte, der Unvollkommenheit des Menschen und der Grenzen der Vernunft.“ Die Polizei verkörpert wie keine andere Institution das staatliche Gewaltmonopol und ist damit als einzige befugt, physischen Zwang auszuüben. Dafür kann sie weit in die durch die Verfassung geschützten Grundrechte der Bürger:innen eingreifen. So ist es auch kein Wunder, dass besonders Polizeigewalt ein immer wieder umstrittenes Feld ist, das auch von linken Stereotypen genährt und zuletzt bei Einsätzen wie der Räumung des besetzten Dorfes Lützerath massiv diskutiert wird. Trotzdem genießen Polizeibeamt:innen in weiten Teilen der Bevolkerung ein großes Vertrauen. Dieser ambivalenten Wahrnehmung soll in dem recherchebasierten Projekt von werkgruppe2 nachgegangen werden. Das Kollektiv werkgruppe2 besteht aus Regisseurin Julia Roesler, Dramaturgin Silke Merzhäuser sowie Musikerin und Komponistin Insa Rudolph. In ihrer Arbeit widmen sie sich gewollt monoperspektivisch gesellschaftlich komplexen Themen, um die soziale Wirklichkeit von Menschen zu erzählen, die Minderheiten angehören, marginalisiert werden oder sich auf andere Weise mit Vorurteilen konfrontiert sehen. Nach einer gründlichen Phase der Recherchearbeit entsteht ein Text, der sich aus dokumentarischen und fiktionalen Bausteinen zusammensetzt und von werkgruppe2 mit professionellen Schauspieler:innen in Film und Theater erarbeitet wird. Regie: Julia Roesler Bühne und Kostüme: Lea Dietrich, Viva Schudt Komposition und Musikalische Leitung: Insa Rudolph Dramaturgie: Lovis Fricke, Silke Merzhäuser Recherche und Text: Silke Merzhäuser, Julia Roesler Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und werkgruppe2 Dauer: ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Die Marquise von O...
Schauspiel Hannover
Wie soll man leben, mit dem Wissen, dass wo die Liebe wohnt auch die Gewalt zuhause ist? Krieg, Überfall und eine Ohnmacht stehen am Beginn einer Geschichte, die vom Riss durch die Welt erzählt. Das Anwesen der Marquise von O… wird angegriffen. Sie wird bedroht, doch ein Hauptmann aus den Reihen des Feindes rettet sie. Wochen später plagen sie Unwohlsein und eine Ahnung. Nach etlichen Untersuchungen steht fest: Sie ist schwanger – ohne zu wissen, wie und durch wen. Kleist legt seine Figuren auf ein Streckbett der Empfindungen: Faktum und Bewusstsein reißen an ihnen. Das Selbst, der Andere, die Welt – alles scheint in Frage zu stehen. Regie: Lisa Nielebock Kostüme: Sofia Brockhausen Dramaturgie: Nora Khuon Dauer: ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Betonklotz 2000
Schauspiel Hannover
„Wir hassen euch nicht dafür, dass ihr uns weghaben wollt.“ Wie fühlt es sich an, in einem der größten zusammenhängenden Betonfundamente Europas – dem Hannoveraner Ihme-Zentrum – aufzuwachsen? „Eine Stadt in einer Stadt, so die Idee, viele Geschichten übereinandergestapelt.“ BETONKLOTZ 2000 erzählt die Geschichten junger Menschen, für die dieses einst als utopisches Stadtprojekt geplante Bauwerk soziale Ungerechtigkeit und Realität bedeutet. Zwischen Armut und Gentrifizierung, der Suche nach Perspektiven und der Flucht nach vorne (wo auch immer das sein mag) betrachten die Jugendlichen den Klotz und sehen: Freundschaften, Eltern, die sich bemühen, vor allem aber ein Zuhause. Die Autorin Jona Rausch widmet sich in ihrem ersten Text für die Bühne einem Gebäude, das mehr ist als ein kultiges, mittlerweile in die Jahre gekommenes Vorzeige-Bauwerk Hannovers, und lässt es lebendig werden. Das Stück entstand im Rahmen des Hans-Gratzer-Stipendiums am Schauspielhaus Wien. Regie: Goldie Röll Bühne und Kostüme: Naomi Kean Musik: Augustin Zimmer Dramaturgie: Saskia Jabłońska Dauer: ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene
Aufführungen
| Schauspiel
Das kunstseidene Mädchen
Schauspiel Hannover
„Etwas Liebe muss schon dabei sein, wo blieben sonst die Ideale?“ Die 18-jährige Doris möchte ein Glanz werden und nicht mehr in der Provinz als Sekretärin eines aufdringlichen Rechtsanwalts arbeiten. Also zieht sie nach Berlin und erlebt dort den Rausch der ausgehenden Goldenen Zwanziger. Doris strebt nach Unabhängigkeit und Berühmtheit und stößt dabei immer wieder an die Grenzen der Konvention. Sie lässt sich auf Affären ein, versucht eine Bühnenkarriere zu starten, aber nichts gelingt. Die Schattenseiten der Metropole erwarten Doris ebenso wie das Versprechen von Ruhm und Glamour. Keun gelang mit der Erstveröffentlichung 1932 ein enormer Publikumserfolg. Heute zählt Das kunstseidene Mädchen mit seiner selbstbewussten Protagonistin zu den Klassikern der literarischen Moderne. Regisseurin Luise Voigt wird in Hannover die Widersprüchlichkeit und das Glitzern der Großstadt bildgewaltig auf die Bühne bringen. Regie: Luise Voigt Bühne und Kostüme: Maria Strauch Musik: Friederike Bernhardt Video: Stefan Bischoff Choreografie: Minako Seki Dramaturgie: Vanessa Hartmann Dauer: ca. 2 Stunden 20 Minuten, eine Pause für Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene
Aufführungen
| Schauspiel
Archiv der Sehnsüchte
Schauspiel Hannover
„Manchmal ist Reden das denkbar Abwegigste für mich. Manchmal wünsche ich mir einfach, dass es still ist.“ Elyas ist wütend, aber er weiß nicht, warum. Statt sein Jurastudium zu beenden, verbringt er seine Tage in Kneipen, springt über geparkte Autos, flucht aus dem Fenster auf die ganze Stadt und erzählt allen von seinem großen Projekt: einem Online-Archiv für die Generation seiner Eltern – sogenannte Gastarbeiter:innen. Als die junge Ärztin Aylin in sein Leben tritt, beginnt ein Roadtrip, der sie von Berlin über Hannover bis an die Schwarzmeerküste führt. Menschen, Städte, Gedanken, Lieder und Erinnerungen öffnen Fenster in die Vergangenheit, durch die sie die Geschichte ihrer Eltern neu kennenlernen. In Archiv der Sehnsüchte porträtieren Regisseur Hakan Savaş Mican und der Hannoveraner Autor Deniz Utlu nicht nur das Lebensgefühl einer suchenden und zornigen Generation, sondern werfen einen besonderen Blick auf mehrere Dekaden der deutsch-türkischen Arbeitsmigration. Eine musikalische Reise, die durch die Klänge und den Gesang tiefe emotionale Einblicke in Welt der Figuren gibt und so die Geschichte dieser Generation erzählt. Regie: Hakan Savaş Mican Bühne: Alissa Kolbusch Kostüme: Miriam Marto Musik: Jörg Gollasch Video: Sebastian Lempe Dramaturgie: Elvin İlhan Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Mama Odessa
Schauspiel Hannover
Alles beginnt mit einem Brief an den Sohn Mischa, den Aljona Grinbaum nie abschickte. Jetzt ist Aljona tot und für Mischa geht es auf eine Reise in seine Familiengeschichte, die tief geprägt ist von den politischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, vom Schicksal der europäischen Jüdinnen und Juden, von Migration und politischer Verfolgung. Beginnend in Odessa spannt Autor Maxim Biller einen Bogen, in dem das Massaker der Nazis am Tolbuchin-Platz ebenso eine Rolle spielt wie ein Giftanschlag des KGB, der Traum von Israel und die ungeliebte neue Heimat im Hamburger Grindelviertel, wo heute nichts mehr an die jüdische Vergangenheit des Stadtteils erinnert. Voller Zärtlichkeit webt Biller eine vielschichtige Familiensaga. In deren Zentrum steht die Mutter-Sohn-Beziehung, deren Liebe zur Literatur zugleich enges Band wie auch Rivalität um Werk und Themen bedeutet. Regie: Alice Buddeberg Bühne: Emilia Schmucker Kostüme: Philipp Basener Musik: Matze Kloppe Dramaturgie: Johanna Vater Dauer: ca. 1 Stunde 35 Minuten, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Der wunde Punkt
Schauspiel Hannover
„Am Anfang war die Scham.“ Es gibt viele Gründe sich zu schämen: Achselschweiß, das Anderssein, das Angefasstwerden oder das Anfassen, Arbeitslosigkeit und Armut, Depression und Einsamkeit, Ehrverletzung, Erschöpfung, Familie, Gesichtsverlust, Hautausschlag, Heidi Klum, die sogenannten feinen Unterschiede und die Klimakatastrophe, der Intimbereich, schmutzige Fantasien, Krankheit, K-Pop, Schubladendenken, Shitstorm, Stuhlgang, Unsicherheit, Twenty4Tim … Scham ist ein Gefühl, das fast jede:r kennt. Sie hat viele Gesichter und es gibt sie immer und überall. Aber warum fällt es uns so schwer darüber zu sprechen? Sie ist wie der Elefant im Raum. Und der steht dann auch auf der Bühne im Ballhof Zwei, die sich die vier Darsteller:innen mit dem Publikum teilen. Elefanten zum Sprechen bringen erfordert Mut und Fingerspitzengefühl, ist aber lange nicht so anstrengend wie Elefanten immer wieder zu verdrängen und nicht über den wunden Punkt – die Scham – zu sprechen. Gleichermaßen liebevoll wie verspielt, melancholisch und mit ganz eigenem Humor öffnet die Regisseurin Antje Pfundtner zusammen mit dem Ensemble – in Zusammenarbeit mit einer Schulklasse, die ihre Perspektiven und Gedanken zu dem Thema während der Proben eingebracht hat – in Der wunde Punkt Denk- und Spielräume für alle. Antje Pfundtner ist Tänzerin und Choreografin. Mit ihrem Team „Antje Pfundtner in Gesellschaft (APiG)“ macht sie Theaterstücke und schafft Orte für Zusammenarbeit. Im Jahr 2020 hat sie für ihr Stück Ich bin nicht du den FAUST-Preis in der Kategorie „Regie Kinder- und Jugendtheater“ bekommen. Die Höhle auf Erden (2022) war ihr erstes Stück am Schauspiel Hannover. Liebevoll und mit dem ihr eigenen Humor untersucht Tänzerin und Choreografin Antje Pfundtner mit Ensemble und Publikum den wunden Punkt „Scham“ und fragt: Was kommt danach? Regie: Antje Pfundtner Bühne: Irene Pätzug Kostüme: Yvonne Marcour Musik: Nikolaus Woernle Dramaturgie: Barbara Kantel, Anne Kersting Dauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene
Aufführungen
| Schauspiel
Animal Farm
Schauspiel Hannover
in einer Bearbeitung von Emre Akal und Elvin İlhan „Sie lebten in einer Zeit, in der niemand es wagte, seine Meinung zu äußern.“ „Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere“ ist wohl der bekannteste Satz aus George Orwells Fabel Animal Farm . Hoffend auf ein besseres Leben, übernehmen die unterdrückten Tiere die Macht über die Farm. Doch die Utopie währt nicht lange. Auch in dem neu geschaffenen System werden manche unterdrückt, während andere von den selbst entwickelten Strukturen profitieren und anfangen, die anderen zu beherrschen. Nun setzt der Regisseur Emre Akal die Geschichte dort fort, wo das Buch endet: Die Tiere, die immer mehr den Menschen ähneln, regieren über die Welt und somit über die Menschen. Diese haben sich an die Fremdbestimmung gewöhnt und verzweifelte Versuche, diesem Machtgefüge zu entkommen oder es zu verändern, stoßen nur auf weitere Systeme, die die Bewohner:innen gefangen halten. Diese Machtstrukturen breiten sich wie Geschwüre bis in die privaten Räume aus. Wie kommt es, dass Systeme der Macht immer wiederkehren und sich zu wiederholen scheinen? Und wie kann man diesem Teufelskreis entkommen? Seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 1945 unter dem Titel Animal Farm: A Fairy Story hat sich die dystopische Fabel in mehr als 70 Sprachen verbreitet, Millionen von Exemplaren verkauft und ist bis heute ein fester Bestandteil des Lektürekanons an englischsprachigen Schulen und im Fremdsprachenunterricht. Im Jahr 2005 wurde Animal Farm vom Time Magazine als einer der Top 100 englischsprachigen Romane ausgewählt. Wie kommt es, dass das Buch seit fast 80 Jahren seine Aktualität behält und sich nahtlos in alle gegenwärtigen Weltgeschehnisse einfügt? Emre Akal, bekannt für seine fantastischen Bildwelten, adaptiert Orwells berühmten Bestseller für die Gegenwart, beleuchtet Grundpfeiler politischer Systeme und wirft Fragen über eine mögliche nahende Zukunft auf. Regie: Emre Akal Bühne und Kostüme: Lara Roßwag Musik: Daniel Freitag Dramaturgie: Elvin İlhan Dauer: ca. 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Vor Sonnenaufgang
Schauspiel Hannover
„Der Mensch ist, was er sein kann, und nicht bloß, was er ist. “ Unverhoffter Besuch im Hause Hoffmann. Sein alter Studienfreund und Zimmergenosse Alfred Loth steht vor der Tür. Zur Unzeit: Denn Hoffmanns Frau Martha ist hochschwanger, das Haus wird umgebaut, Marthas gescheiterte Single-Schwester Helene ist bei ihnen untergekrochen, und der Schwiegervater, von dem Hoffmann den Maschinenbaubetrieb übernommen hat, hat ein Alkoholproblem. Doch nicht nur die Umstände trennen die alten Kommilitonen. Alfred schreibt inzwischen für ein linkes Wochenblatt, während Hoffmann seinen Wohlstand und Status mit rechtspopulistischen Thesen verteidigt. Die gesellschaftliche Spaltung entzweit nicht nur die alten Freunde, sie verhindert auch die Geschichte einer möglichen Liebe und Zukunft. Als einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker hat Ewald Palmetshofer den sozialkritischen Klassiker von Gerhart Hauptmann überraschend nah ans Heute gerückt. Dabei verschiebt er den Fokus von der Sozialstudie des erblichen Alkoholismus bei Hauptmann hin zum politischen Psychogramm, zu einer Untersuchung der Charaktere und Konstellationen, unter denen Rechtspopulismus im Gewand ökonomischer Smartheit und Unterdrückung in familiärer Verkleidung wiederkehren, aber auch das Versagen des Linksintellektualismus einen Spiegel vorgehalten bekommt. So nah wie in der Überschreibung von Ewald Palmetshofer war der sozialkritische Klassiker von Gerhart Hauptmann unserer Gegenwart nie. Regie: Stefan Pucher Bühne: Nina Peller Kostüme: Annabelle Witt Musik: Christopher Uhe Videodesign: Hannes Francke, Ute Schall Dramaturgie: John von Düffel Dauer: ca. 1 Stunden 45 Minuten, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Asche
Schauspiel Hannover
„Welche Anzahl von Welten nehmen wir an? Wie viele davon habe allein ich schon verbraucht?“ Was ist nur los mit der Welt? Was ist los mit uns, ihren ruhelosen Bewohner:innen? Elfriede Jelineks neues Stück handelt von nichts Geringerem als vom Verhältnis des Menschen zur Erde und umgekehrt. Wütend, traurig, verzweifelt, dann wieder zart und humorvoll beschreibt sie eine schwierige Beziehung. Jelinek erzählt vom Sich-Verfehlen, dem Missverstehen, der Ignoranz und dem Ende einer Liebe. Sie betrachtet das ausbeuterische Mensch-Natur-Verhältnis, den Raubbau an der Erde, die Gegenwehr der Welt und die Abgestumpftheit ihrer menschlichen Bewohner:innen. Und immer wieder umkreist sie das Warum. Wie konnte es soweit kommen? Warum war diese Beziehung so einseitig? Jelinek hat Antworten: Präzise und unerbittlich in der Analyse beschreibt sie den Weg, der keinen Ausweg bereithält, nur ein Ende. Lilja Rupprecht wird sich in ihrer Inszenierung mit dieser Ausweglosigkeit beschäftigen und untersuchen, ob es nicht vielleicht lohnt, das Dunkle zu ergründen anstatt im Hellen zu verzweifeln. Regie: Lilja Rupprecht Bühne und Kostüme: Christina Schmitt Musik: Fabian Ristau Video: Moritz Grewenig Licht: Tobias Reichstein Dramaturgie: Nora Khuon Dauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel