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Aufführungen | Schauspiel

Die Wut, die bleibt

Schauspiel Hannover

Helene tut das Unfassbare: Wortlos steht sie vom Abendessen auf und stürzt sich vom Balkon. Ihre Familie steht unter Schock. Sarah, Helenes beste Freundin, möchte helfen und wird zur Stütze für den völlig überforderten Vater Johannes – nur, bis alle wieder festen Boden unter den Füßen haben. Denkt sie. Doch die Monate verstreichen. Sarahs eigenes Leben gerät wie selbstverständlich in den Hintergrund, und das brodelnde Gefühl der Wut bahnt sich den Weg an die Oberfläche. Lola, Helenes Tochter, fühlt diese Wut noch stärker, ihre Anklage richtet sich gegen das Patriarchat an sich. Sie macht das System für den Tod ihrer Mutter verantwortlich und beschließt, dem übermächtigen Gegner den Kampf anzusagen. Es ist nicht das eine große und erschütternde Ereignis, das Mareike Fallwickls Protagonistin in Die Wut, die bleibt zu ihrer fast unglaublichen Tat treibt, sondern das ganz Alltägliche. Die Summe aus Überforderung, Einsamkeit, gesellschaftlicher Anforderung und Konditionierung, das fortwährende Überschreiten der eigenen Belastungsgrenze, das wohl viele Mütter gut nachvollziehen können. Radikal und erschütternd spannt Autorin Mareike Fallwickl einen großen Bogen über das moderne Frausein: von Mutterschaft zur Frage nach Kinderwunsch über den Gender-Care-Gap und den zerstörerischen Anspruch, allen Rollenmustern und Erwartungen gerecht werden zu müssen, hin zu einer jungen Generation, die bereit ist, all diese vermeintlichen Selbstverständlichkeiten über Bord zu werfen und zu befragen, was es heißt, heute eine Frau* zu sein und wie es gelingen könnte, mit althergebrachten Mustern zu brechen. Jorinde Dröse arbeitete von 2002 bis 2016 als Regisseurin an verschiedenen deutschsprachigen Theatern, u.a. dem Schauspiel Frankfurt, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Bochum, dem Thalia Theater Hamburg und dem Maxim Gorki Theater, wo sie 2010–2013 Hausregisseurin war. Seit 2009 arbeitet Jorinde Dröse als Mutter und war 2017–2021 als Waldpädagogin und Homeschooling-Teacher tätig. Im Jahr 2022 nahm Jorinde Dröse ihre Arbeit als Regisseurin wieder auf und inszeniert nun erstmals am Schauspiel Hannover. Regie: Jorinde Dröse Bühne: Katja Haß Kostüme: Juliane Kalkowski Musik: Jörg Kleemann Choreografie: Suzan Demircan Dramaturgie: Johanna Vater
Aufführungen | Schauspiel

Richard III.

Schauspiel Hannover

Richard ist hässlich und verhasst. Dank einiger Morde, die er für seinen Bruder Edward während der Rosenkriege geleistet hat, ist dieser nun König. Für Richard hingegen bringt das Ende des Krieges keinen Frieden. Sein Hass auf die Gesellschaft sitzt zu tief. Und so tut er, was er am besten kann und mordet weiter. Sein Ziel: die Krone. Wenn er schon nicht Teil der Gesellschaft werden darf, will er sie wenigstens beherrschen. Kaltblütig und machtgierig räumt er alle aus dem Weg, die ihn daran hindern. Er weiß um die Manipulierbarkeit der Menschen und nutzt dieses Wissen – hellsichtig, heuchlerisch, verführerisch. In dieser Symbiose von moralischer Skrupellosigkeit und intellektueller wie sprachlicher Überlegenheit liegt auch seine Faszination, nicht nur für seine Mitläufer:innen und Feind:innen, sondern auch für das Publikum. Autor, Regisseur und Filmemacher Michel Decar wird sich Shakespeares berühmtem Bösewicht in einer Bearbeitung annehmen. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet (u.a. mit dem Kleistförderpreis und dem Brüder-Grimm-Preis) und seine Theaterstücke an über 50 Theatern im In- und Ausland gespielt. Die Zusammenarbeit zwischen Michel Decar und Regisseur Matthias Rippert begann bereits während des Studiums. Gleich zwei Arbeiten des Autorenduos Nolte Decar wurden in dieser Zeit von Rippert auf die Bühne gebracht: Maggie T und Der Volkshai. Die letztgenannte Inszenierung wurde mit dem Preis der Körber-Stiftung Junge Regie prämiert. Regisseur Matthias Rippert arbeitet u.a. am Deutschen Theater Berlin, Burgtheater Wien, Residenztheater München, Saarländischen Staatstheater, Landestheater Linz und Staatstheater Braunschweig. Am Schauspiel Hannover inszenierte er Nackt über Berlin von Axel Ranisch sowie Monte Rosa von Teresa Dopler, mit dem er zu den Mülheimer Theatertagen Stücke eingeladen wurde. Regie: Matthias Rippert Bühne: Fabian Liszt Kostüme: Johanna Lakner Musik: Robert Pawliczek Dramaturgie: Barbara Kantel
Aufführungen | Ballett

Zeitlos

Staatsoper Hannover

Premiere: 13.10.2023 Bleibt nach dem Verlust eines geliebten Menschen nur Trauer? Was bewirken Erinnerungen an Vergangenes? Der Ballettabend Zeitlos, der zwei Werke des schwedischen Choreografen Johan Inger präsentiert, wirft einen Blick auf die kostbaren Momente des Lebens. Ausgehend von dem Verlust eines Menschen lässt die Choreografie Tempus Fugit diese Momente mal in Zeitlupe, mal in Zeitraffer aufleben. Begleitet von intimer Klaviermusik, die an Werke von Johann Sebastian Bach angelehnt ist, durchleben die Tänzer:innen fünf Phasen der Trauer, die auf den Verlust eines geliebten Menschen folgen. Jede dieser Phasen stellt die Schönheit des Vergangenen in Dankbarkeit in den Vordergrund. Das Ballett I New Then hingegen feiert das Leben aus der farbenfrohen, beschwingten Sicht der Jugend. Zu der nostalgisch anmutenden Musik des nordirischen Sängers Van Morrison fängt Inger das unbeschwerte jugendliche Lebensgefühl ein. Dieses Gefühl, wenn alles noch vor einem liegt und Dinge erlebt werden, ohne unmittelbar an mögliche Konsequenzen denken zu müssen. Aus den Augen eines jungen Menschen erscheint die Welt riesig und ist doch nicht groß genug. Nachdem Johan Inger bereits 2010 mit Walking Mad in Hannover zu Gast war, kehrt er nun an die Staatsoper zurück, um die beiden gefeierten Stücke mit dem Staatsballett zu präsentieren. „Ein ebenso feierlicher wie nachdenklicher Abend, der einen Blick wirft auf die überschwängliche Zeit der Jugend und auf den Tod.“ (Johan Inger) Tempus Fugit Choreografie, Bühne: Johan Inger Kostüme: Johan Inger / Els Mommaerts Licht: Peter Lundin Klavier: Martin Klett / Luisa Imorde I New Then Choreografie, Bühne: Johan Inger Kostüme: Bregje van Balen Licht: Tom Visser Xchange: Bettina Stieler Klavier: Martin Klett / Luisa Imorde Staatsballett Hannover Für Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren
Aufführungen | Oper

Carmen

Staatsoper Hannover

Carmen – das bedeutet Spanien in der Gluthitze des Sommers, und es bedeutet die hoffnungslose Leidenschaft, mit der Don José für die freiheitsliebende Carmen entbrennt. Die kammermusikalische Neufassung gibt dabei Gelegenheit für ein lustvolles Hinterfragen des Klassikers. Musikalisch rückt Komponist Marius Felix Lange mit Texten von Martin Mutschler Bizets Partitur in ein neues Licht. Diese Carmen nimmt die zentralen Figuren der Oper in den Blick und erzählt von der hochmodernen Frage, ob wir in der Lage sind, unser eigenes Begehren zu beherrschen. Was wird aus unseren Sehnsüchten, wenn wir nicht aus unserer Haut können? Carmens absolute Freiheitsvorstellung bedeutet die Befreiung von vorgegebenen Rollenbildern – aber um welchen Preis? Die Regisseurin Barbora Horáková und ihr Team gehen den brisanten Fragen mit Schärfe und Sinnlichkeit auf den Grund. Musikalische Leitung: Masaru Kumakura Inszenierung: Barbora Horáková Szenische Einstudierung der Wiederaufnahme: Clara Jansen Choreografie: James Rosental Bühne: Thilo Ullrich Kostüme: Eva-Maria Van Acker Licht: Sascha Zauner Dramaturgie: Martin Mutschler In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln ca. 2 Stunden, keine Pause Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren
Aufführungen | Oper

Otello

Staatsoper Hannover

Zur Premiere im Herbst 2021 war das Thema Krieg ein eher fernes. Heute ist die Inszenierung von Immo Karaman über einen kriegstraumatisierten Soldaten, der nicht ins normale, familiäre Leben zurückfindet, um ein vielfaches aktueller und näher gerückt. Täglich hören wir von Menschen, deren Existenz vor kurzem eine zivile war, die jetzt von Kampf, Zerstörung und Tod bestimmt ist. Was bewirken Kriegserlebnisse, selbst wenn sie überstanden sind, in Seele und Gefühl eines Menschen, und was bedeutet das für sein Umfeld? Shakespeares Drama und Verdis Oper haben eine neue, von unserer Zeit geprägte Handlungsebene hinzugewonnen. Der Krieg hinterlässt nicht nur tote Feinde, er traumatisiert auch den Sieger. Otellos Kriegserinnerungen lassen ihn nicht los. Das Vertrauen in andere Menschen, Voraussetzung für ein ziviles Zusammenleben, kehrt nicht zurück. Die Liebe seiner Frau Desdemona kann nicht verhindern, dass Otellos Soldatenperspektive auch in der Ehe zum persönlichen Selbstverteidigungswahn wird. Was ihm im Beruf Orden und Würdigung einbringt, macht ihn im zivilen Leben zum Mörder seiner Frau. Otellos Tragik ist, Täter und Opfer gleichermaßen zu sein. Die Gesellschaft, deren Wohlstand er als Soldat sicherte, sieht teils gleichgültig, teils verurteilend seinem zerstörerischen Verhalten im Privaten zu – sie lässt den Menschen Otello zugrunde gehen. Giuseppe Verdis Oper formuliert den Vorwurf der Doppelmoral schonungslos. Heftig tobt die Seeschlacht im Orchester, und glorios wird der Sieger in Heldenpose vom Chor begrüßt. Doch musikalisch beeindruckend sind vor allem die verzweifelten Szenen des um Trost und Liebe bittenden Privatmenschen. Die Musik der Liebesszene des Paares und Desdemonas letztes Gebet sind von atemberaubender Zartheit. Ein Musikdrama von ungeheuerlicher Ausdruckskraft, vom eröffnenden musikalischen Blitzschlag bis zum finalen Todeskuss. William Shakespeare zog die Brisanz seines Othello, the Moor of Venice besonders aus der schwarzen Hautfarbe der Titelfigur. Doch sowohl das Drama wie auch Verdis Oper zielen auf Konflikte zwischen Individuum und Gesellschaft, die sich nicht auf die Metaphorik äußerer Erscheinungsbilder beschränken lassen. Unsere Inszenierung klammert Klischees der Aufführungsgeschichte aus, um menschliche Tragik und gesellschaftliche Ursachen klarer und universeller zu zeigen. Der baskische Tenor Andeka Gorrotxategi wird mit dieser stimmlich und darstellerisch gleichermaßen reichen wie schweren Rolle sein Debüt in Hannover geben. Als Desdemona alternieren wie zur Premierenserie Barno Ismatullaeva und Kiandra Howarth. Musikalische Leitung: James Hendry Inszenierung: Immo Karaman Bühne: Etienne Pluss Kostüme: Gesine Völlm Movement Director: Fabian Posca Licht: Susanne Reinhardt Szenische Einstudierung der Wiederaufnahme: Clara Jansen Video: Philipp Contag-Lada Chor: Lorenzo Da Rio Dramaturgie: Regine Palmai Chor der Staatsoper Hannover, Statisterie der Staatsoper Hannover, Niedersächsisches Staatsorchester Hannover In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln ca. 2 Stunden 50 Minuten, eine Pause Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren
Aufführungen | Oper

Der Barbier von Sevilla

Staatsoper Hannover

Opera buffa Libretto von Cesare Sterbini nach der Komödie von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais „So sieht ein Triumph aus!“, titelte die Hannoversche Allgemeine Zeitung anlässlich der Premiere der Neuproduktion von Rossinis Opera buffa Il barbiere di Siviglia im Januar 2020. Regisseurin Nicola Hümpel, Kopf des gefeierten Berliner Musiktheaterkollektivs Nico and the Navigators, lenkt den Fokus auf die Ambivalenzen und Abhängigkeiten der Figuren, die sich in den absurdesten Situationen und Konstellationen begegnen. Nun kommt die Erfolgsproduktion ein weiteres Mal auf die Bühne – und hier geht es drunter und drüber: Doktor Bartolo setzt alles daran, die junge und vermögende Rosina, sein Mündel, von der Welt fern zu halten, um sie schnellstmöglich samt ihrem Vermögen heiraten zu können. Doch Rosina erweist sich als äußerst widerspenstig und ist wenig beeindruckt, als sie von den Hochzeitsplänen erfährt. Hat sie doch schon einen Brief vorbereitet, über den sie Kontakt mit jenem geheimnisvollen, nächtlichen Verehrer aufnehmen möchte, der sie mithilfe von allerlei Tricks und Maskeraden erobern will. Figaro, eine lokale Berühmtheit und ein hyperaktiver Alleskönner, steht bereit, jederzeit helfend einzugreifen und sich selbst bestmöglich vor der Kamera zu inszenieren ... Zwei Kameras bringen dem Publikum das Bühnengeschehen und das ausdrucksvolle Spiel der Sänger:innen noch näher: Sie nehmen Details auf der Bühne auf und bilden sie auf der Leinwand vergrößert ab – noch schärfer erscheinen durch diese Lupe die komödiantischen Details. Die Inszenierung zeigt leichtfüßig und poetisch, wie das große Bild und das kleine Detail, das Komische und Abgründige im musikalischen Theater Rossinis verschränkt sind. Musikalische Leitung: James Hendry Inszenierung: Nicola Hümpel Bühne: Oliver Proske Kostüme: Esther Bialas Licht: Holger Klede Chor: Lorenzo Da Rio Dramaturgie: Julia Huebner In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln ca. 3 Stunden, eine Pause Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Aufführungen | Oper

Die Zauberflöte

Staatsoper Hannover

Große Oper in zwei Aufzügen Libretto von Emanuel Schikaneder Die Zauberflöte ist ein musikalisches Märchen, fantasievoll, spannend und mit glücklichem Ende. Es ist ein Stück über Machtkämpfe und Machtmissbrauch, über Kinder und ihre Eltern, über das Erwachsenwerden, über Weisheit und Niedertracht, über den Weg, Gut und Böse, Licht und Schatten unterscheiden zu lernen und selbst Verantwortung zu übernehmen. Und vor allem ist es ein Stück über die Liebe – zum Leben, zum Lebensmenschen, zur Welt, zur Natur, zum Essen, zum Fabulieren, zum Lernen. Kein Werk unter allen Opern, die wir kennen, spricht so viele unterschiedliche Menschen durch seine Musik an, und vereint eben deshalb so viele verschiedene Stile und dazu noch gesprochenen Text in sich. Eine Oper, die unvergleichlich ist – und unvergleichlich beliebt. Das märchenhafte Personal: Ein Prinz, eine streitbare Königin, drei Damen, drei Knaben, ein rechthaberischer Herrscher, ein Vogelfänger, eine entführte Tochter – das Spektrum der Menschheit: Individuen samt ihren Gefühlen, Sehnsüchten und Überzeugungen. Zwei junge Menschen, Tamino und Pamina, die zusammen durch Feuer und Wasser gehen müssen, um sich endlich zu finden. Und alles hält ein Zauberinstrument zusammen, das Hindernisse und Gefahren zu überstehen hilft. Nicht nur Klassikfans kennen die absurd exzentrischen, beeindruckenden Koloraturen der Königin der Nacht, das Vogelfänger-Lied im Volkslied-Ton, Taminos romantische Bildnis-Arie, die Sarastro-Arie des Verzeihens. Neue Stimmen des Ensembles sind ins Mozart-Fach hineingewachsen: Darwin Prakash als Vogelfänger Papageno, Markus Suihkonen als Sarastro, Petra Radulović als Papagena. Ketevan Chuntishvili kommt neu ins Ensemble und singt die Pamina, die griechische Koloratursopranistin Dimitra Kotidou als Königin der Nacht glänzt mit den berühmtesten Spitzentönen aller Opernarien. Frank Hilbrichs Inszenierung für die ganze Familie erzählt davon, dass die Suche nach Wahrheit an die dunkle Grenze des Todes führen kann, bevor die Strahlen der Sonne die Nacht erhellen – eine Ermutigung, sich kindliche Offenheit, Tapferkeit und Herz zu bewahren. Musikalische Leitung: Masaru Kumakura Inszenierung: Frank Hilbrich Bühne: Stefan Heyne Kostüme: Julia Müer Licht: Susanne Reinhardt Chor: Lorenzo Da Rio Dramaturgie: Christopher Baumann In deutscher Sprache 3 Stunden 10 Minuten, eine Pause Für Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren
Aufführungen | Ballett

A Wilde Story

Staatsoper Hannover

Ein Rausch der Poesie: A Wilde Story erzählt die wilde und tragische Geschichte des Schriftstellers Oscar Wilde. Literarische Motive und biografische Stationen verschmelzen zu einem poetischen Gesamtkunstwerk und zeichnen das Bild eines freiheitsliebenden Künstlers im Spannungsfeld der gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit. Marco Goecke nähert sich dem Schriftsteller über seine Kunstmärchen, Erzählungen, Gedichte und Geschichten, die ihm seit der Jugend in Erinnerung geblieben sind. Diese sind gleichermaßen humorvoll wie gesellschaftskritisch, lieblich wie grausam. Ein immer wiederkehrendes Thema ist die Suche nach Glück und vor allem nach Liebe. Mit seiner unverwechselbaren Tanzsprache gewährt Marco Goecke psychologisch scharf gezeichnete Einblicke in das Innere seiner Figuren und nicht zuletzt in sein eigenes Denken und Fühlen. Musikalische Leitung: Maxim Böckelmann Choreografie: Marco Goecke Bühne, Kostüme: Marvin Ott Licht: Udo Haberland Dramaturgie: Esther Dreesen-Schaback / Leira Marie Leese Xchange: Bettina Stieler Gesang: Kiandra Howarth Klavier: François Dumont / Narmin Najafli Staatsballett Hannover Niedersächsisches Staatsorchester Hannover ca. 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, tanz:digital des Dachverband Tanz Deutschland.
Aufführungen | Oper

Parsifal

Staatsoper Hannover

Premiere: 24.9.2023 Was passiert, wenn sich die Menschheit nicht mehr auf gemeinsame Werte einigen kann? Wenn sich Gruppierungen mit gegensätzlichen Überzeugungen in ihrer jeweiligen Blase verschanzen und aus abgeschotteter Position darauf lauern, ihren Gegner endlich zu vernichten? Und wenn diese feindselige Erstarrung das Überleben aller, die Zukunft der ganzen Welt gefährdet? Parsifal, Wagners rätselhafte, mythische Oper um den heiligen Gral, das Symbolgefäß zeitloser gemeinsamer Glaubenswerte, ist eine Befragung menschlichen Zusammenlebens – mit den Mitteln der Kunst. Parsifal wächst behütet auf, seine Mutter, eine leidvolle Kriegerwitwe, schirmte ihn ab, um ihn bei sich zu halten. Doch der tatendurstige Teenager, dessen ambitionierte Körperkraft sein Wissen und seine Eigenverantwortung bei weitem übersteigen, will die Welt erstürmen und Heldentaten vollbringen – ein „reiner Tor“, wie Wagner ihn nennt. Parsifal begegnet Menschen, Schicksalen, der Natur. Überall stellen sich ihm Aufgaben und verführerische Gelegenheiten in den Weg, doch sowohl durch Tun als auch durch Unterlassen macht er sich selbst schuldig. Er beginnt, Verantwortung für mehr als sich selbst zu fühlen. Die Selbsterkenntnis seiner Mitschuld drückt ihn nieder, die Probleme der Welt wie einzelner Menschen scheinen unlösbar, die Welt steuert auf ihren Untergang zu. Parsifal lernt, sich dem Leid zuzuwenden, es nicht zu negieren, den Leidensdruck seiner Umwelt wahr- und als Lebensaufgabe anzunehmen. Sein Mitgefühl, sein „wissendes Mitleid“ machen ihn für alle zum Hoffnungsträger. Wagners „Bühnenweihfestspiel“ stellt die philosophische Frage, wie der heilige Gral, die „Erlösung“, für eine Gesellschaft, die die Hoffnung verloren hat, gefunden werden kann. Starre Rituale einerseits und selbstvergessenes Lustprinzip andererseits haben die Welt an den Abgrund geführt. Ein dritter Weg aus der existenziellen Krise ist überlebensnotwendig. Der isländische Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson wurde 2018 für seine Inszenierung der Edda in Hannover mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST geehrt. Bühnenbildner Wolfgang Menardi konzipiert für Parsifal assoziative Bilder, die zur Zeitanalyse werden. Die von Natur und Mythos inspirierten Kostümkreationen von Karen Briem und Andri Unarsson sind radikal nachhaltig gedacht und wenden dieses fundamentale Thema der heutigen Zeit auch auf die Theaterproduktion an. Die Leitung dieses Musikdramas mit seinen unzähligen expressiven und oft unaufgelösten Klangmotiven, die für menschliches Dasein stehen, übernimmt GMD Stephan Zilias. Neben den namhaften Solist:innen sind auch Chor, Extrachor und Kinderchor umfassend beteiligt. Musikalische Leitung: Stephan Zilias Inszenierung: Thorleifur Örn Arnarsson Bühne: Wolfgang Menardi Kostüme: Karen Briem Nachhaltigkeitsdesign Kostüm: Andri Hrafn Unnarson Licht: Sascha Zauner Bewegungscoach: Ieva Navickaitė Chor: Lorenzo Da Rio Kinderchor: Tatiana Bergh Dramaturgie: Regine Palmai Xchange: Kirsten Corbett In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren
Aufführungen | Schauspiel

Wer hat Angst vor Virginia Woolf?

Schauspiel Hannover

Premiere: 29.9.2023 Es ist zwei Uhr nachts. Der Geschichtsprofessor George und seine Frau Martha kehren von einer der üblichen Meet & Greet Partys des Universitätsdekans heim. Spontan hat Martha noch ein junges Paar eingeladen: den Biologieprofessor Nick und seine Frau Putzi. Beide neu an der Uni und ahnungslos gegenüber den Abgründen, die sich ihnen an diesem Abend offenbaren werden, treten sie ein in die Ehehölle Marthas und Georges. Durch viel Alkohol angeheizt, beginnt deren kreative Paar-Performance – fulminant in ihrer Wut, rührend in ihrer Traurigkeit und uneinholbar in ihrer Unverschämtheit und ihrem Witz. Nach Nackt über Berlin von Axel Ranisch (2019/20), Monte Rosa von Theresa Dopler (2021/22) und Shakespeares Richard III. (2023/24) ist Wer hat Angst vor Virginia Woolf? von Edward Albee die vierte Arbeit von Matthias Rippert, der in seinen Inszenierungen stets das Komische in der Katastrophe sucht, hier am Schauspiel Hannover. Regie: Matthias Rippert Bühne: Fabian Liszt Kostüme: Johanna Lakner Musik: Robert Pawliczek Dramaturgie: Barbara Kantel
Aufführungen | Theater

Schauspiel Hannover

Das Schauspiel Hannover setzt unter der Intendanz von Sonja Anders auf gesellschaftspolitisch relevante Themen und fahndet in über 30 Premieren pro Spielzeit nach neuen Utopien. Neben Klassikern prägen eine Vielzahl an Uraufführungen den Spielplan. Gespielt wird im Schauspielhaus, Cumberland, im Ballhof Eins und Zwei, aber auch an Orten jenseits der Theaterbühne. Das Schauspielhaus mit 630 Plätzen wurde 1992 eröffnet. Dem Haus eng verbunden sind unter anderem die Regisseure Stephan Kimmig, Julia Wissert und Laura Linnenbaum. Hinzu kommen Regiehandschriften u. a. von Lilja Rupprecht, Friederike Heller, Kevin Rittberger, Anne Lenk und anderen. Das Junge Schauspiel weitet seinen Spiel- und Wirkungsraum aus. Junge Lebenswelten sind, neben dem Ballhof, der sich in Hannovers Altstadt mit den Spielstätten Ballhof Eins und Zwei als Ort für junge Themen etabliert hat, in allen Spielstätten zu sehen, so dass sich Generationen treffen und mischen können. Die Cumberlandsche Galerie, die bereits 1883 entstand, wird zu einem Ort der Öffnung für Künstler und Künstlerinnen aus Hannover und der Welt. Clubs, Gespräche, Partys, Lesungen, Kooperationen mit der Stadtgesellschaft finden hier Platz. Als zentrales Format lädt die künstlerische Workshop-Reihe „Universen“ Hannovers Bürger und Bürgerinnen zu einer Weiterentwicklung ihrer persönlichen Ausdrucksformen, Künsten und Sprachen ein.
Aufführungen | Schauspiel

Mariia&Magdalyna – SUN NATION / СОНЯЧНИЙ НАРОД

Schauspiel Hannover

In welcher Welt wollen wir leben? Welche Zukunft wollen wir erschaffen? Was verbindet uns als Menschen, die auf demselben Planeten leben? Ausgehend von Texten der ukrainischen Lyriker Mykola Vingranovsky und Taras Prokhasko, begeben sich Mariia&Magdalyna auf die Suche danach, was uns Menschen vereint trotz und angesichts der Gewalt, des Krieges und des Todes. Die Künstlerinnen erforschen mit akustischen und visuellen Elementen die Unterschiede unserer Erfahrungshorizonte, unserer kulturellen Hintergründe und unserer Glaubensgrundsätze – was ist es, das uns menschlich und einzigartig macht? Sie suchen nach Gemeinsamkeiten, die uns verbinden, wie dem Boden, auf dem wir leben, der Luft, die wir atmen, dem Wasser, das wir trinken, und der Wärme der Sonne, die uns Hoffnung gibt. Ihre musikalisch-poetische Befragung findet Ausdruck in einem theatralen Rave, einer Mischung aus dunkler elektronischer Musik und fragiler Poesie, pulsierenden Bässen und rauschhaften Bildern, die nur eines suchen: das Leben und das Licht.
Aufführungen | Schauspiel

Ein Mann seiner Klasse

Schauspiel Hannover

Christian und sein Bruder Benny ziehen die Bettdecken über die Köpfe und halten die Luft an, wenn drüben der Vater die Mutter gegen die Wand schleudert. Die Gewalt ist zur Normalität geworden, genauso wie die Armut, in der sie leben, und der Reflex, nichts nach außen dringen zu lassen, bloß nicht aufzufallen. Die Wutausbrüche des trinkenden Vaters sind unberechenbar und exzessiv, und doch hofft Christian immer, dass er bleibt. Er schaut auf zu dem Mann, der eine Waschmaschine alleine in den vierten Stock tragen kann und die Familie davor beschützt, im Kalkofen zu landen, dem Viertel, in dem die wohnen, denen es noch schlechter geht. Unter den abfälligen Blicken der Nachbarn scheint die Zukunft der Kinder bereits vorgezeichnet. Als die Mutter ernsthaft erkrankt, schreitet eine couragierte Tante ein und die Dinge beginnen sich zu verändern. Als einer, der davonkam, blickt Autor Christian Baron in seinem 2020 erschienenen Debütroman zurück auf eine Arbeiterkindheit in Kaiserslautern und stellt die Frage, wer oder was seinen Vater zu dem machte, der er war. Baron erzählt von skandalöser Armut in einem reichen Land, von den wirkungsvollen Mechanismen der Ausgrenzung, vom Ringen um Stolz und Würde und hält dem Hohn der Gesellschaft eine berührende Familienbiografie entgegen. Lukas Holzhausen ist Schauspieler und Regisseur. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er fest im Ensemble des Schauspiel Hannover, hier inszeniert er in dieser Spielzeit außerdem Dostojewskis Aufzeichnungen aus dem Kellerloch. Bei nassem Schnee. Regie: Lukas Holzhausen Bühne und Kostüme: Katja Haß Musik: Robert Pawliczek Dramaturgie: Annika Henrich ca. 2 Stunden, keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Café Populaire

Schauspiel Hannover

Ein Witz ist nur dann lustig, wenn er jemandem auf die Füße tritt – diese landläufige Meinung hält sich hartnäckig. Allzu hartnäckig, findet Svenja. Sie will den Gegenbeweis antreten und auf ihrem YouTube-Kanal mit „Humornismus“ – einer Mischung aus Humor und Humanismus – die Welt zu einem besseren Ort machen. Aktuelle Follower: 8. Nicht ganz ausreichend also, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Darum verdingt sich Svenja zusätzlich dort, wo ihr Humor auch ganz analog Gutes tun kann: als Clown im städtischen Hospiz. Hier ist die altlinke Püppi dringend auf der Suche nach einer proletarischen Nachfolge für ihr Lebenswerk, an der nicht nur Svenja, sondern auch Aram Interesse haben. Aram, der sich mit allen möglichen Jobs über Wasser hält und den Svenja liebevoll als „Dienstleistungsproletariat“ in ihr kabarettistisches Programm einbaut. Bis plötzlich der Don als böses Alter Ego in Svenja fährt und in den unpassendsten Momenten ihren Körper für seine herabwürdigenden Kommentare benutzt. Zum Schämen, findet Svenja, vor allem, weil der Don mit seiner Verachtung auch dann nicht hinterm Berg hält, wenn Svenja live auf Sendung ist. Und plötzlich schnellen Svenjas Klickzahlen steil nach oben … Café Populaire ist eine subversive Komödie voller rasanter Dialoge und überraschender Wendungen, die leichtfüßig die tiefernste Frage nach vermeintlicher Weltoffenheit, tiefsitzenden Vorurteilen und knallharter sozialer Ausgrenzung verhandelt. Der ungarische Regisseur András Dömötör zeigt mit Café Populaire nach Die Hochzeit des Figaro seine zweite Arbeit in Hannover. Regie: András Dömötör Bühne und Kostüme: Sigi Colpe Musik: Tamás Matkó Dramaturgie: Johanna Vater ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Café Classics: Richard III. 2.0

Schauspiel Hannover

Romeo und Julia, Kabale und Liebe, Hamlet oder Faust? Im neuen Format Café Classics widmen wir uns den Theaterklassikern – aber nicht unbedingt in alter Sprache und historischen Kostümen, sondern frei improvisiert von euch! Drei bis vier Proben im Café und zack – schon Premiere. Jede:r kann mitmachen! Interesse? Dann melde dich an bei silke.janssen@staatstheater-hannover.de oder bei nora.patyk@staatstheater-hannover.de mit dem Stichwort „Café Classics“. Café Classics: Richard III. 2.0
Aufführungen | Schauspiel

Der Nackte Wahnsinn

Schauspiel Hannover

Wir befinden uns im Grand Theatre in Westonsuper-Mare. Es ist der 14. Januar, kurz nach Mitternacht, ein Tag vor der Premiere von Nackte Tatsachen, die Generalprobe läuft. Texthänger, Türen klemmen, Requisitenchaos, verlorene Kontaktlinsen, volltrunkene Schauspielende – Regisseur Lloyd Dallas und seine Darsteller:innen sind verzweifelt. Denn die nackten Tatsachen des Stücks machen den Entblößungen hinter der Bühne Platz: Kulissengetuschel und Liebesverwirrung, Verwaltungshorror und Befindlichkeiten. Was für die Beteiligten ein Albtraum ist, wird für das Publikum zum turbulenten Komödienchaos. In drei Varianten sieht es immer wieder nur den ersten Akt: zunächst die Probe, dann eine der ersten Vorstellungen – hier dürfen die Zuschauer:innen die Seite wechseln und das Ganze backstage verfolgen – und schließlich eine desolate Aufführung zum überfälligen Ende der Tournee. „Von hinten war es lustiger als von vorne“, sagte Michael Frayn, als er von der Seitenbühne die Aufführung seines Stückes Chinamen sah. Von diesem Erlebnis inspiriert, begann er 1982 die Komödie Der nackte Wahnsinn zu schreiben und dabei eine Schauspieltruppe zu entwerfen, die um das Gelingen des Abends ringt, als ginge es um Leben und Tod. Anne Lenk, zuletzt führte sie bei Molières Der eingebildete Kranke in Hannover Regie, wird den irrwitzigen Kampf ums (Bühnen-) Überleben samt großem Glauben an Leben und Theater inszenieren, getreu dem Motto des Stücks: „Morgen ist Premiere, wir hatten nur vierzehn Tage zum Probieren, wir wissen überhaupt nicht, wo’s langgeht, aber mein Gott, seien wir ehrlich, wer weiß das schon.“ Regie: Anne Lenk Bühne: Judith Oswald Kostüme: Sibylle Wallum Musik: Carolina Bigge Dramaturgie: Nora Khuon ca. 3 Stunden 10 Minuten, eine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Die Ärztin

Schauspiel Hannover

Eine minderjährige Patientin liegt nach einem heimlichen Abtreibungsversuch im Sterben. Dem katholischen Priester, der ihr die letzte Ölung geben will, wird der Zutritt verweigert. Während der hitzigen Auseinandersetzung stirbt das Mädchen ohne medizinischen und religiösen Beistand – ein Vorfall, der sich zum gesellschaftlichen, politischen und rassistischen Skandal hochschaukelt. So hat es der Wiener Arzt und Autor Arthur Schnitzler in seinem Stück Professor Bernhardi bereits Anfang des letzten Jahrhunderts beschrieben. Der britische Autor und Regisseur Robert Icke hat daraus einen Moralthriller von heute gemacht. Sein Professor Bernhardi ist die jüdische Ärztin Ruth Wolff, Leiterin einer renommierten Alzheimer-Klinik. Ihre rigorose Haltung gegen den katholischen Priester löst antisemitische Reaktionen aus. Zugleich ist der Priester ein Schwarzer Mann, der sich von der Ärztin diskriminiert fühlt. Die Eltern des verstorbenen Mädchens sind einflussreiche Sponsoren, mit Verbindungen in die Politik. Die Zukunft der gesamten Klinik ist bedroht. Im Auge des Shitstorms befindet sich Ruth, die das Spiel der politischen Korrektheit und die Rituale der Reue nicht mitspielt. Gleichzeitig wird das Institut – ihr Lebenswerk – immer mehr zu einem Ort der Vernichtung und des Todes. Stefan Pucher wird sich der Frage nach Moral und menschlichem Handeln annehmen und einen Blick auf die komplexe Diskussion um Gender-, Identitäts- und soziale Fragen werfen. Zuletzt war Puchers bildgewaltige Inszenierung von Die verlorene Ehre der Katharina Blum in Hannover zu sehen. Regie: Stefan Pucher Bühne: Stéphane Laimé Kostüme: Annabelle Witt Musik: Christopher Uhe Video: Hannes Francke, Ute Schall Dramaturgie: John von Düffel ca. 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Die Höhle auf Erden

Schauspiel Hannover

Zuhause verbinden wir mit Ritualen. Etwas, an das wir gewohnt sind. Gewohnt kommt von wohnen. Gewöhnlich auch. Besser man hat ein Zuhause, in dem man es heimelig hat, auch wenn es einem manchmal ein wenig unheimlich ist. Einen Ort, der neu geschaffen wurde oder der vielleicht einmal unbewohnt war oder gar von jemand anderem zuvor bewohnt wurde. Aber wenn man einzieht, macht man ihn sich zu eigen. Jetzt ist er besetzt. Hat besetzen mit besitzen zu tun? Nehme ich jemandem etwas weg, wenn ich etwas besetze? Und habe ich das Recht dazu? Feinsinnig verhandeln Antje Pfundtner und ihr Ensemble die Möglichkeiten und Beziehungen vom Heimischen zum Unheimischen, zelebrieren die Zusammenkunft und ihre Heimsuchung und überlegen, ob der eigene Körper nicht auch ein Zuhause sein kann. Antje Pfundtner ist Tänzerin und Choreografin. Mit ihrem Arbeitszusammenschluss Antje Pfundtner in Gesellschaft (APiG) produziert sie Bühnenstücke und initiiert kollaborative Räume. Für ihre Produktion Ich bin nicht du bekam Pfundtner 2020 den FAUST-Preis in der Kategorie „Regie Kinder- und Jugendtheater“. Die Höhle auf Erden ist ihre erste Arbeit am Schauspiel Hannover. Regie: Antje Pfundtner Bühne: Irene Pätzug Kostüme: Yvonne Marcour Musikalische Leitung: Nikolaus Woernle Dramaturgie: Barbara Kantel, Anne Kersting ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Der kleine Prinz

Schauspiel Hannover

Premiere: 7.10.2023 Mitten in der Sahara stürzt ein Flugzeug ab. Sein Pilot überlebt. Nun sitzt er in der Wüste. Da gesellt sich ein Kind von einem fremden Planeten zu ihm – der kleine Prinz. Im Streit hat er seinen Heimatplaneten verlassen und bereist nun das Weltall. Hier begegnet er Gestalten, deren Sehnsüchte Geld, Herrschaft, Rausch oder Bewunderung sind. „Die großen Leute sind entschieden sehr verwunderlich …“, stellt er daraufhin fest und bleibt fremd in diesem Kosmos. Ein dunkles Universum offenbart sich uns und ihm. Es ist die Geschichte eines Wesens, das sich wundern kann und das der allgegenwärtigen Verlorenheit und Hoffnungslosigkeit etwas entgegenzusetzen hat. Vielleicht ist der kleine Prinz der Freund, den wir uns erfinden müssen, um in unserer Welt zu überleben. Lilja Rupprecht wird die Erzählung als ein berührendes Endzeitdrama für Erwachsene inszenieren. Mit Werther, Woyzeck und Peer Gynt erarbeitete sie für Hannover schon große Befrager unserer Wirklichkeit. Mit dem kleinen Prinzen fügt sie dieser Reihe einen Suchenden besonderer Art hinzu: Verloren und gleichsam verbunden mit der Welt ist er – ausgestattet mit einer Vorstellungskraft, die uns mitnimmt in unbekannte Gefilde der Seele. Regie: Lilja Rupprecht Bühne: Holger Pohl Kostüme: Christina Schmitt Musik: Philipp Rohmer Video: Rebecca Riedel Chorleitung: Bernd Freytag Dramaturgie: Nora Khuon
Aufführungen | Comedy

Christoph Maria Herbst und Moritz Netenjakob

Schauspiel Hannover

Der eine gehört zu den beliebtesten TV- und Kinoschauspielern in Deutschland. Der andere ist Bestseller-Autor und Kabarettist. Und beide haben viele Gemeinsamkeiten: Sie lieben feine Satire, den schnellen Rollenwechsel und Loriot. An diesem exklusiven Abend plaudern sie nicht nur über ihre Leidenschaft für intelligenten Humor – sie geben dem Publikum auch jede Menge Kostproben der satirischen Schreibkultur: Seien es Sketche eines gewissen Vicco von Bülow oder ein Entschuldigungsschreiben, das Herbst als Schüler an seinen Religionslehrer verfasste; seien es sarkastische Texte aus Netenjakobs Feder oder Live-Auszüge von Herbsts Lieblings-Hörbüchern; seien es Szenen aus Netenjakobs Erfolgsroman Macho Man oder aus der Kult-Serie Stromberg. Wenn sich der erfolgreichste Hörbuchvorleser Deutschlands (Herbst) mit einem „begnadeten Parodisten“ (Kölner Rundschau über Netenjakob) an die Mikrofone begibt, dann ist eine Vielfalt an Stimmen und Humorfarben zu erwarten, die in dieser Kombination mit Sicherheit einzigartig ist.

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